Ironman Louisville: McDonald und Kraft holen die Titel am Ohio River

von Stefan Drexl für tri2b.com für tri2b.com | 28.08.2011 um 23:30
Der Australier Chris McDonald hat zum zweiten Mal nach 2007 das Ironman-Rennen in Louisville gewonnen. Mit harter Arbeit holte sich die Deutsche Nina Kraft nach 2009 zum zweiten Mal den Titel in Kentucky ...

Der Australier Chris McDonald hat zum zweiten Mal nach 2007 das Ironman-Rennen in Louisville gewonnen. Mit harter Arbeit holte sich die Deutsche Nina Kraft nach 2009 zum zweiten Mal den Titel in Kentucky. Völlig überraschend hat Chris McDonald nur sechs Wochen vor Hawaii damit die Qualifikation für Kona geholt. In 8:27:36 Stunden gewann der Amerikaner ausgerechnet auf dem harten Kurs durch den Bundesstaat Kentucky. Auf dem Papier standen andere als Favoriten, wie der Vorjahressieger Paul Ambrose oder Romaine Guillaume und Patrick Evoe. Bereits bei besten Bedingungen, 21 Grad und strahlendem Sonnenschein, erfolgte der Wasserstart im warmen Ohio River. Von Beginn an mischte der spätere Sieger in den Spitzengruppen mit und war tonangebend trotz Neoprenverbots. Erwartungsgemäß kamen Gauillaume und Ambrose als Erste aus dem Wasser. Bei den Frauen war es allerdings schon Nina Kraft, die Mitfavoritin Hillary Biscay kurz vor dem Ausstieg abschütteln konnte. Chris McDonald kam erst 4:37 Minuten hinter den Führenden und knapp hinter der Frauenspitze aus dem Wasser.

McDonald in bester Tagesform
Nach nur 35 Kilometern hatte McDonald bereits den Franzosen Guillaume eingeholt und lag an zweiter Position hinter dem Titelverteidiger. Bei mäßigem Wind blieb Guillaume in Schlagweite, beide eröffneten nun die Jagd auf den Führenden, Paul Ambrose. Auf den letzten 40 Kilometern erfolgte dann der Zusammenschluss der drei und auf dem flachen und leicht fallenden letzten Teilstück zurück nach Louisville machten die beiden Australier kräftig Druck und konnten den Franzosen schließlich abschütteln. Gemeinsam kamen auch Patrick Evoe und Justin Daerr zum Wechsel. Im anschließenden Marathon präsentierte der 33-jährige McDonald seine gute Tagesform und konnte nach nur acht Kilometern bereits eine Lücke von über einer Minute auf seinen Landsmann herauslaufen. Ambrose hingegen wurde aufgrund der stetig steigenden Temperaturen immer langsamer. Auch Guillaume hat auf der Radstrecke wegen des hohen Tempos viel Kraft gelassen und bekam das nun auf der Laufstrecke zu spüren. Evoe und Daer lieferten sich hingegen einen wahren Schlagabtausch und überholten gemeinsam den Titelverteidiger. Mit einer Marathonzeit von 2:55:22 Stunden, der Drittschnellsten des Tages, sicherte sich Chris McDonald den Sieg vor den Amerikanern Patrick Evoe und Justin Daerr.
Kraft mit viel Cola zur Titelverteidigung
Das Rennen der Frauen verlief ähnlich spannend, wenngleich Nina Kraft von Beginn an die Führung übernahm. Als Erste aus dem Wasser, wirbelte die 43-Jährige über die 180 Kilometer lange Radrunde und wechselte vor der Amerikanerin Jackie Arendt und der Kanadierin Donna Phelan in den Marathon. Hier tat sich Kraft ab der Hälfte der Strecke sichtlich schwer, musste zwischenzeitlich sogar stehenbleiben und nahm ungewöhnlich viel Cola zu sich. Ihr Vorsprung nach dem Rad rettete ihr am Ende den Sieg in 9:38:14 Stunden vor Arendt und der noch nach vorne gelaufenen Stephanie Jones. Amy Marsh war nach ihrem Sieg in der Vorwoche bei der Challenge Vichy nicht am Start.