Ironman New Zealand: Cameron Brown holt elften Sieg

von tri2b.com | 07.03.2015 um 10:40
Cameron Brown hat es tatsächlich geschafft: Der 42 Jahre alte Neuseeländer gewann zum elften Mal den Ironman New Zealand. Damit stellte er eine neue Bestmarke auf und ist zugleich der älteste Sieger eines Ironman. Brown verwies nach 8:22:13 Stunden seine Landsleute Terenzo Bozzone und Dylan McNeice auf die Plätze zwei und drei. Das Rennen der Frauen dominierte Meredith Kessler. Die Amerikanerin gewann zum vierten Mal in Folge.

Der alte Mann hat es noch einmal allen gezeigt. Im Juni feiert Cameron Brown seinen 43. Geburtstag. Vermutlich wird er den ganz besonders genießen. Zum elften Mal siegte er beim Ironman New Zealand, so oft hat kein anderer Athlet ein und denselben Ironman gewonnen. Mark Allens zehn Siege in Nizza rücken damit an die zweite Stelle. Zudem ist Cameron Brown nun auch der älteste Sieger eines Ironman, auch wenn er in Taupo ganz und gar nicht wie ein gealterter Triathlet auftrat.

Cameron Brown warf seine ganze Erfahrung und Routine in den Ring. Er ließ den Ironman-Rookie Graham O’Grady an der Spitze radeln, nachdem der zusammen mit Dylan McNeice das Feld aus dem Wasser geführt hatte. Brown hatte als Achter zu diesem Zeitpunkt 6:41 Minuten Rückstand. Das aber änderte sich im Verlaufe des Radfahrens. McNeice, mit großen Ambitionen angetreten, fiel aus der Spitze zurück, O’Grady und der ehemalige Ruderer Todd Skipworth aus Australien behaupteten die Führung, Bozzone und Brown machten immer mehr an Boden gut.

Brown unwiderstehlich

Nach 75 Kilometern war Terenzo Bozzone an der Spitze. Graham O’Grady wehrte sich, blieb lange Zweiter vor Cameron Brown. Im Finale des Radsplits aber drehte der Neuseeländer nochmal auf, fuhr vorbei an O’Grady nach vorn zu Bozzone. Gleichzeitig wechselten die beiden Top-Favoriten in den Marathon, auf ein Duell ließ es Cameron Brown jedoch gar nicht erst ankommen. Auf den ersten Kilometern nahm Brown Bozzone, der vor einer Woche 30 Jahre alte wurde, über zwei Minuten ab. Bozzone konnte nicht kontern, Brown baute seinen Vorsprung mit einem 2:49-Stunden-Marathon auf fast sechs Minuten aus. Seine Siegerzeit, 8:22:13 Stunden, waren die achtschnellste Zeit beim Ironman New Zealand, den Cameron Brown vor 14 Jahren zum ersten Mal gewann.

Hinter dem Kiwi-Trio Brown, Bozzone und McNeice und den Australier Alex Reithmeier wurde Mike Schifferle aus der Schweiz als Fünfter bester Europäer. Graham O’Grady, der so lange tapfer erst an der Spitze, dann in der Verfolgung Bozzones, gekämpft hatte, beendete seinen ersten Ironman auf Rang 20. Im Marathon bezahlte er Lehrgeld, in 3:44:40 Stunden wurde er nach hinten durchgereicht.

Kessler dominant

So interessant der Ausgang des Rennens der Männer war, so einseitig war die Angelegenheit für Meredith Kessler bei den Frauen. Nach 9:05:45 Stunden hatte die Amerikanerin bei ihrem vierten Erfolg über 20 Minuten Vorsprung vor der Neuseeländerin Gina Crawford, die dieses Rennen zum vierten Mal auf Rang zwei beendete. Melanie Burke aus Neuseeland wurde Dritte.

Meredith Kessler rückte die Verhältnisse schon beim Schwimmen zurecht, als sie sich unter den besten Männern einreihte. Fast zwei Minuten nahm sie hier schon Gina Crawford ab, beim Radfahren und im Marathon war sie ebenfalls die Schnellste und baute so ihren Vorsprung immer weiter aus. Christine Heidemann aus Bonn war auf Rang zwölf die beste deutsche Athletin.