Ironman New Zealand: Cameron Brown macht das Dutzend voll

von René Penno für tri2b.com | 05.03.2016 um 07:37
Cameron Brown und Meredith Kessler haben beim Ironman New Zealand ihre Siege aus dem Vorjahr wiederholt. Die Amerikanerin blieb bei ihrem Erfolg unter neun Stunden und verwies nach 8:56:08 Stunden die Britin Lucy Gossage (9:05:08) und Carrie Lester aus Australien (9:07:19) auf die Plätze zwei und drei. Mareen Hufe beendete ihr erstes Rennen in diesem Jahr auf Rang sieben. In Taupo drehte sich aber alles um einen 43 Jahre alten Rekordmann.

Cameron Brown hat das Dutzend bei seinem Heimrennen voll gemacht und gleich drei Rekorde verbessert: Der Kiwi ist der älteste Sieger eines Ironman, und noch nie hat ein Athlet ein Rennen zwölf Mal gewonnen. Einen Platz in den Triathlon-Geschichtsbüchern hat Cameron Brown sicher. Zudem verbesserte Brown den Streckenrekord in Taupo auf 8:07:58 Stunden. Die alte Bestmarke lag bei 8:15:35 Stunden, aufgestellt von Neuseeländer Bevan Docherty im Jahr 2013.

Immer auf dem Podium


Begonnen hatte seine imposante Statistik bei einem der ältesten Rennen bereits 1999: Damals, als 26-Jähriger, beendete er das Traditionsrennen auf Rang zwei. Ein Jahr später stand er erneut als Zweiter, hinter Thomas Hellriegel, auf dem Podium. Ab 2001 war Brown der Dominator des Ironman in Neuseeland. Er ließ fünf Siege in Serie folgen, ab 2007 stockte er die Bilanz mit weiteren fünf Siegen auf, unterbrochen wurde die Siegesserie nur von witterungsbedingten Streckenkürzungen, manchmal aber waren andere einfach besser. Auf dem Podium stand Brown immer.

Bis Cameron Brown auf dem Weg zu Sieg Nummer 12 an der Spitze angekommen war, dauerte es eine ganze Weile. Aber der Neuseeländer war stets in Schlagdistanz. Der Franzose Cyril Viennot hatte das Rad als Erster abgestellt und ging mit 2:20 Minuten Vorsprung vor Cameron Brown und einer Gruppe mit Terenzo Bozzone, Callum Millward, Guy Crawford und Mark Bowstead in den Marathon.

Brown macht ernst


Dass das Solo an der Spitze bei Viennot Spuren hinterließ, war dem Franzosen schon auf den ersten Metern anzumerken. Von Krämpfen geplagt, schleppte er sich über die Strecke. Zusammen mit Millward kam Brown schnell näher, nach drei Kilometern war das Duo an der Spitze und machte auch in den nächsten gut zwei Stunden gemeinsame Sache. Nach 32 Kilometern hatte Brown endlich ein kleines Loch gerissen, das Millward nicht mehr stopfen konnte. Auf den letzten vier Kilometern musste der Neuseeländer (8:10:57) auch noch den Briten Joe Skipper (8:09:37) vorbeilassen.

Cameron Brown hatte zu diesem Zeitpunkt längst seinen zwölften Sieg vor Augen und ließ sich in Taupo feiern. Viennot, der lange Zeit geführt hatte, wurde Achter hinter Dougal Allan, der vor zwei Wochen erst die Challenge Wanaka gewann und in Taupo immerhin so fit war, in 4:22:13 Stunden den seit 2003 bestehenden Radrekord von Steven Larsen (4:26:45 Stunden) zu verbessern.

Kessler mit dem fünften Sieg


Sehr wohl in Taupo fühlt sich auch Meredith Kessler. 2012 gewann die Amerikanerin zum ersten Mal den Ironman New Zealand, jetzt feierte sie den fünften Erfolg in Serie. Die 38 Jahre alte Amerikanerin zeigte schon beim Schwimmen, dass der Weg zum Sieg nur über sie führt. Kessler war auch nach dem Radfahren vorne, obwohl Lucy Gossage als erste Verfolgerin schon viel Zeit gut gemacht und beim zweiten Wechsel nur noch 2:20 Minuten Rückstand hatte. 

Die Hoffnungen, Kessler doch noch einmal angreifen zu können, zerschlugen sich jedoch schnell: In den Laufschuhen packte Meredith Kessler noch eine Schippe drauf und baute den Vorsprung bis ins Ziel auf neun Minuten aus, Verbesserung des eigenen Streckenrekords inklusive. Der Amerikanerin fehlt jetzt noch ein Sieg, um mit Joanna Lawn gleich zu ziehen, die dieses Rennen zwischen 2003 und 2008 sechs Mal gewann.

Gossage brachte Platz zwei sicher nach Hause, dahinter rannte Carrie Lester an Laura Siddall vorbei auf Rang drei. Mareen Hufe, die auf dem Rad mit den Besten mithielt und die zweite Wechselzone als Fünfte erreichte, beendete das Rennen auf Rang sieben.