Ironman Regensburg 2010: Faris Al-Sultan und Sonja Tajsich gewinnen die Premiere

von Stefan Drexl für tri2b.com für tri2b.com | 01.08.2010 um 18:00
Es ist der 1. August 2010: nach 8:13:37 Stunden gewinnt Faris Al-Sultan die Premiere des Ironman Regensburg und feiert somit den vierten Ironman-Sieg seiner Karriere. Es waren weder Heimvorteil, noch Routine. Mit Geduld und einer guten Taktik entschied der Münchner im abschließenden Marathon das Rennen für sich. Sonja Tajsich tat es ihm gleich und konnte sich am Ende souverän als erste Siegerin in die Ergebnisliste des Ironman Regensburg eintragen ...

Es ist der 1. August 2010: nach 8:13:37 Stunden gewinnt Faris Al-Sultan die Premiere des Ironman Regensburg und feiert somit den vierten Ironman-Sieg seiner Karriere. Es waren weder Heimvorteil, noch Routine. Mit Geduld und einer guten Taktik entschied der Münchner im abschließenden Marathon und vor einer begeisternd feiernden Zuschauermenge das Rennen für sich. Sonja Tajsich tat es ihm gleich und konnte sich am Ende souverän als erste Siegerin in die Ergebnisliste des Ironman Regensburg eintragen. Um 7 Uhr war es soweit, 2000 Triathleten bringen den Guggenberger See mit der ersten Einheit des Tages über 3,8 km zum brodeln. Der Start der Premiere von Regensburg war gerade erfolgt, da setzte sich auch schon eine kleine Spitzengruppe um den Spitzenschwimmer Christof Wandratsch vom Feld ab. Nach nur 45:27 Minuten steigen schließlich die ersten beiden, Horst Reichel und direkt dahinter Faris Al-Sultan aus dem Wasser. Teamkollege im Abu Dhabi Triathlon Team, Andreas Böcherer war nur eine Minute dahinter. Auf der anspruchsvollen und landschaftlich reizvollen Radstrecke durch den Landkreis Regensburg konnte sich jedoch kein Athlet entscheidend absetzen. Dennoch hatte Böcherer nach 180 km einen Vorsprung von 3 Minuten herausgefahren. Ob der allerdings reichen würde, mußte der abschließende Marathonlauf durch die Altstadt und den Donaupark entscheiden. Lange lag der Freiburger Andreas Böcherer nach dem Radfahren in Führung. Doch von Beginn an machte Faris Al-Sultan Druck und wirkte dabei immer noch sehr fit. Kilometer für Kilometer und Sekunde für Sekunde kam er so dem Erstplatzierten Böcherer näher. Entschlossen knabberte das „Eichhörnchen“ an dem scheinbar komfortablen dreiminütigen Vorsprung des Führenden. Den Spitznamen trägt Al-Sultan aufgrund seines individuellen Laufstils und seiner konsequenten Renntaktik. Bei Kilometer 36 wurde Böcherer dann regelrecht übersprungen und konnte dem Tempo des Münchners nicht folgen. Doch von Hinten lauerte bereits ein weiterer Überflieger des Tages. Nils Görke aus Kiel hatte kurz zuvor schon Christian Brader überholt und kam mit einem fantastischen Lauf nun auch dem Zeitplatzierten immer näher. Doch die 42,2 Kilometer sollten für die Aufholjagt des Kielers nicht reichen. Mit der besten Marathonzeit von 2:48:07 Stunden komplettiert Görke schließlich nach 8:22:57 Stunden das erste Podium des Regensburger Ironmans. Ein sichtlich erschöpfter Faris Al-Sultan bezeichnete diesen Sieg als seinen wichtigsten Erfolg in den letzten Jahren und vor allem in Deutschland. Besondere Unterstützung habe er durch das äußerst begeisterte Publikum entlang der Strecken erhalten. Bei den Frauen war der Heimvorteil der Favoritin Sonja Tajsich von Beginn an deutlich sichtbar. Erstaunlich früh war sie bereits aus dem Guggenberger See gestiegen und holte den Rückstand von fünf Minuten nach dem Schwimmen sehr schnell auf. Zunächst hatte jedoch Katja Rabe das Kommando auf der Radstrecke von Katja Konschak übernommen, die in Frankfurt Gesamtsechste geworden ist. Doch schon bei Kilometer 60 hatte Tajsich die Lücke geschlossen und kam in Führung liegend mit der besten Radzeit zum Laufwechsel. Auf den vier Runden durch die Regensburger Altstadt und entlang der Donau baute sie ihre Führung stetig aus und hatte dabei sichtlich Spaß. Nach 9:09:46 Stunden stand mit Sonja Tajsich dann auch die erste Siegerin des Regensburger Ironman fest. Strahlend und von der fantastischen Stimmung beeindruckt lief sie mit der besten Marathonzeit ins Ziel ihrer Heimatstadt am Weltkulturerbe „Stadtamhof“. Zweite, mit 10 Minuten Rückstand, wurde die Koblenzerin Katja Rabe vor der Altersklasse-Triathletin Corinne Abraham (F30) aus dem britischen Maidenhead. Als dritte Profifrau erreichte Yvonne Rüger-Krömker aus Markt Schwaben das Ziel mit einer Zeit von 9:44:49 Stunden. Nach dem Zieleinlauf und ihrem zweiten Ironmansieg dieser Saison nach Südafrika sagte Sonja Tajsich, sie habe beim Marathon jeden Moment genossen. Renndirektor Kai Walter ist nach dem enormen Zuspruch und der Begeisterung der Zuschauer optimistisch und zuversichtlich, den Ironman in den kommenden Jahren fest in dieser Region etablieren zu können.