Ironman Südafrika: Daniela Bleymehl und Elena Illeditsch sorgen für deutschen Doppelsieg

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 03.04.2022 um 15:38
Daniela Bleymehl hat sich in beindruckender Manier aus ihrer Babypause zurückgemeldet und in 8:22:35 Stunden den Ironman Südafrika gewonnen. Die Darmstädterin triumphierte in Port Elizabeth vor Elena Illeditsch (8:34:00), die das erste Podium ihrer Profikarriere feiern durfte. Rang drei ging an die Südafrikanerin Magda Niewoudt (8:37:46). In der Männerkonkurrenz wurde das Rennen, das wegen extremen Wellengangs beim Schwimmen auf 700 Meter verkürzt wurde, zu einer rein südafrikanischen Angelegenheit. Es siegte Kyle Buckingham (7:16:31) vor Bradley Weiss und Matt Trautman. Bester Deutscher war Franz Löschke auf Rang sechs.

Daniela Bleymehl ließ nur beim kurzen Schwimmauftakt der Konkurrenz den Vortritt und setzte sich bereits auf den ersten Radkilometern zusammen mit der Niederländerin Sarissa de Vries an die Spitze. Zum Ende der ersten Radrunde hatten die beiden ein knapp fünfminütiges Zeitpolster auf die ersten Verfolgerinnen um Magda Nieuwoudt und die Schweizerin Emma Bilham herausgefahren. In der zweiten Radrunde ging die Lücke sogar noch weiter auf,  Bleymehl fuhr auch noch de Vries davon und erreichte mit vier Minuten Vorsprung die zweite Wechselzone. Dahinter wurde die Verfolgergruppe von einem deutschen Trio mit Katharina Grohmann, Margrit Elfers und Elena Illeditsch angeführt, gefolgt von den beiden Südafrikanerinnen Nieuwoudt und van Heerden.

 

Bleymehl leidet und gewinnt

 

Im Marathon vergrößerte Bleymehl dann ihren Vorsprung auf de Vries, die ihrerseits nach der Halbmarathonmarke Probleme mit der Nahrungsaufnahme bekam und das Rennen vorzeitig beendete. Allerdings musste auch Bleymehl in ihrem ersten Ironman seit dem neunten Platz auf Hawaii 2019 alles aufbieten,  um das Rennen auch nach Hause zu bringen und sich den Kona-Slot für die Ironman WM im Oktober zu sichern. „Das letzte Mal habe ich bei der Geburt meiner Tochter so sehr gelitten“, erzählte Bleymehl im Ziel in Port Elizabeth. Richtig spannend wurde der Fight um die Ränge zwei und drei. Illeditsch biss sich nun auf Rang zwei fest und konnte sich auf den letzten zehn Laufkilometern sogar noch deutlich von ihren Mitstreiterinnen absetzen. Die in Neumarkt in der Oberpfalz wohnende Illeditsch, im Vorjahr Achte bei der Challenge Roth, stand so erstmals auf dem Podium eines Ironman-Rennens. Den Kampf um Rang drei entschied im internen südafrikanischen Duell Madga Nieuwoudt für sich. Natia van Heerden wurde Vierte vor ihrer Landsfrau Jade Nicole. Dahinter folgten Katharina Grohmann, Emma Bilham und Margrit Elfers auf den Rängen sechs bis acht.

 

Ausscheidungsfahren im südafrikanischen Aprilwetter

 

Der kurze stürmische Schwimmauftakt sorgte im Männerfeld nur für geringe Abstände und so blieb auf der ersten der beiden Radrunden eine größere Spitzengruppe lange zusammen. Für das Tempo sorgte unter anderem Michael Raelert, der dann allerdings auch zu den ersten gehörte, die dem Tempo nicht mehr folgen konnten. Der Regen, der stürmische Wind und die für südafrikanische Verhältnisse kühlen Temperaturen sorgten dafür, dass das Feld weiter ausgesiebt wurde. So fiel auch Franz Löschke aus der Führungsgruppe heraus. Allerdings erreichte immer noch eine siebenköpfige Spitzengruppe, mit dem Schweden Jesper Svensson an der Spitze, die zweite Wechselzone. Mit dabei waren Joe Skipper, Samuel Hürzeler, Nils Frommhold und das südafrikanische Trio mit Kyle Buckingham, Bradley Weiss und Matt Trautman.

 

Südafrikanischer Festtag in Port Elizabeth

 

Im Marathon ging die Selektion weiter. Schon auf den ersten zehn Laufkilometern konnten sich die drei Südafrikaner etwas absetzen und nur Joe Skipper blieb noch auf Schlagdistanz. Der Rest schien geschlagen und vor allem Nils Frommhold verlor schnell deutlich an Boden. In der zweiten Marathonhälfte konnte sich Buckingham von seinen beiden Landsleuten etwas absetzen und eine Minute Vorsprung herauslaufen. Am Ende wurde es allerdings nochmals richtig knapp, als Weiss richtig aufdrehte und bis auf 20 Sekunden an Buckingham herankam. Trautman folgte ungefährdet auf Rang drei vor Skipper und dem US-Amerikaner Colin Chartier. Franz Löschke lief einen soliden Marathon und wurde noch Sechster. Nils Frommhold bliebt trotz großem Zeitrückstand im Rennen und finishte auf Rang 14. Sven Wies folgte als 15. und drittbester Deutscher.