Ironman Switzerland: Ronnie Schildknecht gelingt der achte Sieg

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 19.07.2015 um 18:53
Erfolg und Misserfolg liegen im Triathlonsport oft nah beieinander. Während Ronnie Schildknecht beim Ironman Zürich in 8:21:19 Stunden seinen achten Erfolg feiern durfte, endete der Ironman-Tag für den mit hohen Erwartungen ins Rennen gegangenen Michael Raelert mit einem DNF. Bei den Frauen sah es lange nach einem Start-Ziel-Sieg der US-Amerikanerin Mary Beth Ellis aus, doch am Ende durfte ihre Landsfrau Beth Gerdes an der Landiwiese jubeln. Mareen Hufe sicherte sich dahinter Rang drei.

Nach einem Jahr Abwesenheit kam Ronnie Schildknecht zurück an die Züricher Landiwiese, nachdem er in den Jahren 2007 bis 2013 sieben Mal in Folge den Ironman Switzerland gewinnen konnte.  Diesmal hatte es der 35-Jährige aus Samstagern vor allen mit der einheimischen Konkurrenz und mit Michael Raelert zu tun, der sich kurzfristig zu einem Start entschlossen hatte.

 Beim Schwimmen ohne Neo, der Zürichsee hatte sich bis auf 25,5 Grad Wassertemperatur aufgeheizt, legte Mitfavorit Manuel Küng in 48:52 min. die Tagesbestzeit vor. Mit knapp zwei Minuten Rückstand folgte ein Quartett, angeführt von Michi Raelert und dem Schweizer Jan van Berkel. Ganz sechs Minuten vergingen bis der Rekordmann Schildknecht auf das Rad wechselte.

 

Raelert mischt vorne mit


Nach der ersten Stunde auf dem Rad war Küngs Solofahrt erst einmal zu Ende, Raelert und van Berkel schlossen auf und blieben bis Anfang der zweiten Radrunde auch zusammen. Dahinter fuhr sich Schildknecht langsam in Position - als Vierter trennten ihn aber immer noch über fünf Minuten vom Spitzentrio. Die Dreisamkeit an der Spitze war nach gut 100 km aber sowieso vorbei: Raelert und auch van Berkel mussten den diesjährigen Ironman 70.3 Rapperswil-Sieger Küng wieder ziehen lassen.  Während van Berkels Rückstand im Radziel nur 80 Sekunden betrugt, bekam Raelert auf dem Rückweg in Richtung Zürich große Probleme. Der Rostocker musste Schildknecht vorbei lassen, handelt sich über 15 Minuten Rückstand auf Küng ein und ging an vierter Position, knapp vor dem starken Oberurseler Neuprofi Pascal Ramali, in dem Marathon.

 

Ronnie Schildknecht unwiderstehlich, Raelert mit DNF vor der Halbmarathonmarke


Dort wechselte schon auf den ersten Kilometern die Führung. Jan van Berkel löste Küng ab, der noch auf Rang sieben zurück fallen sollte, und konnte die Spitzenposition auch bis zur Halbmarathonmarke behaupten. Allerdings war ihm zu diesem Zeitpunkt Schildknecht schon ganz dicht auf den Fersen. Kurz nach Kilometer 28 war es dann passiert. Ronnie Schildknecht ging in Führung und durfte von nun an einen wahren Triumphlauf zum achten Ironman Switzerland-Sieg erleben. van Berkel (8:28:57) verlor auf der letzten der vier Laufrunden noch sechs Minuten auf Schildknecht, wurde aber ungefährdeter Zweiter vor Ironman Lanzarote-Sieger Alessandro Degasperi (8:31:36). Für Michael Raelert, der mit einer Podiumsplatzierung die Ironman Hawaii-Quali geschafft hätte, war das leider Rennen schon vor der Halbmarathonmarke beendet. Laut Liveticker-Informationen machten Raelert Krämpfe zu schaffen. Zuvor war der zweimalige Ironman 70.3-Weltmeister noch mit einer Pace von unter 4 min./km  gestoppt worden.

Rang vier ging an Mike Schifferle vor dem Hessen Pascal Ramali. Für den 19-fachen deutschen Meister im Speedskating ist dies der bisher größte Erfolg in der noch jungen Profitriathlon-Karriere.  

 

Beth Gerdes mit dem schnellsten Finale, Mareen Hufe Dritte


Im Rennen der Frauen lag mehr als acht Stunden lang Mary Beth Ellis in Führung. Die US-Amerikanerin baute ihren Vorsprung vom Schwimmen über die 180 Radkilometer bis auf eine Viertelstunde aus. Als erste Verfolgerin wechselte Mareen Hufe in die Laufschuhe, gefolgt von Beth Gerdes. Die Lebenspartnerin des australischen Triathlonprofis Luke McKenzie schloss schon auf der ersten der vier Laufrunden die Lücke zu Hufe. Die Weselerin konnte der flinken US-Amerikanerin nicht folgen und kämpfte von da an um Rang drei. Deren Aufholjagd ging hingegen erst los. Eingang der letzten Runde betrug ihr Rückstand immer noch über vier Minuten. Nach 37 km war dann die Soloflucht von Mary Beth Ellis beendet. Beth Gerdes zog vorbei und lief in 9:21:05 Std. zum ersten Ironman-Sieg der Karriere. Mary Beth Ellis (9:26:37) wurde Zweite vor Mareen Hufe (9:35:26), die sich damit endgültig ihren Hawaii-Slot sicherte.

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