Ironman Tallinn: Koutny mit Premierensieg vor Dülsen
Was Marko Albert durch den Kopf gegangen sein muss, als er bei seinem Zieleinlauf frenetisch gefeiert wurde, ist nur schwer zu erahnen. Freude und Zufriedenheit nach einem starken Auftritt vor heimischen Publikum? Oder schwang da doch ein wenig Frust mit? Über sieben Stunden lang hatte Marko Albert das Rennen angeführt. Er kontrollierte die Konkurrenz im Wasser, später auch auf dem Rad. Mit einem Vorsprung von 4:20 Minuten auf eine Gruppe mit dem Franzosen Denis Chevrot, dem späteren Sieger Philipp Koutny sowie den drei Deutschen Markus Thomschke, Marc Dülsen und Per Bittner stellte der Este sein Rad ab. Alle weiteren Verfolger lagen bereits über 14 Minuten zurück. Die Vorentscheidung, was die ersten Ränge angeht, war gefallen. Nur an der Reihenfolge arbeiteten die Athleten noch.
Podium sortiert sich im Finale
Dabei schien Marko Albert lange die besten Karten in der Hand zu haben. Nach seinem dritten Rang bei der Langdistanz-Weltmeisterschaft vor wenigen Wochen in Dänemark war der Este motiviert, endlich zu seinen zweiten Ironman-Sieg zu kommen. Das Publikum peitschte ihn förmlich an, die Verfolger aber kannten keine Gnade. Vor allem Marc Dülsen und Philipp Koutny setzten dem Lokalmatador zu. Albert konnte die beiden zwar bis weit in den Marathon auf Distanz halten, aber weder der Deutsche, noch der Schweizer ließen locker. Für beide ging es um ein Ticket für die Ironman-WM in Kona.
Mit Sieg nach Hawaii
Philipp Koutny hatte im Finale die besten Beine. Mit seinem sechsten Rang bei der Ironman-Europameisterschaft in Frankfurt hatte sich der Schweizer in eine gute Ausgangsposition im Kona-Proranking gebracht, in Tallinn wurde das vollendet: Sieben Kilometer vor dem Ziel kassierte er Marko Albert ein und ließ sich diesen Sieg nicht mehr nehmen. Auch Marc Dülsen rannte noch am Esten vorbei und wurde fast fünf Minuten hinter Koutny Zweiter - wie schon am 15. Juli, als er sich beim Ironman UK nur Joe Skipper geschlagen geben musste.
Marko Albert blieb Rang drei vor dem Ungarn Gergo Badar, der mit einem 2:46er Marathon bis auf Rang vier rannte und damit auch Markus Thomschke, Denis Chevrot, den Ironman-Debütanten Gregor Buchholz sowie Per Bittner hinter sich ließ.
