Ironman Texas: Lange und Gajer siegen

von René Penno für tri2b.com | 14.05.2016 um 23:36
Die Siege bei den nordamerikanischen Ironman-Meisterschaften in den texanischen Woodlands gehen in diesem Jahr nach Deutschland. Patrick Lange gewann bei den Männern sein erstes Langdistanzrennen überhaupt, bei den Frauen schaffte sich Julia Gajer beim Radfahren eine gute Ausgangsposition und rannte dann zum Sieg. Nils Frommhold gab das Rennen beim Laufen auf.

Für Patrick Lange war der Ironman Texas ein gelungener Einstand auf der Langdistanz. Lange kam schon mit der Spitze um Clemente Alonso-Mckernan aus Spanien und dem Franzosen Jeremy Jurkiewicz aus dem Wasser und blieb auch auf der auf 150 Kilometer verkürzten Radstrecke auf Augenhöhe mit den Besten. Nur einer war schneller als alle Anderen. Andrew Starykowicz bewies einmal mehr, dass er auf dem Rad einer der Besten ist und fuhr bis zum zweiten Wechsel einen Vorsprung von 14:23 Minuten auf die Verfolger heraus. Der US-Amerikaner Jordan Rapp führte eben jene Verfolger vor dem Spanier Eneko Llanos an, bei denen Nils Frommhold fehlte, dafür Patrick Lange dabei war. Frommhold wurde eine Zeitstrafe aufgebrummt, die den Berliner scheinbar ganz und gar aus dem Rhythmus brachte und er später, nach den ersten Kilometern im Marathon,  das Rennen aufgab. 

 

Patrick Lange rennt einen 2:40 Stunden-Marathon

 

Die 42,2 Kilometer in den Laufschuhen sollten dann auch das den Ausschlag geben: Weil Starykowicz wohl wieder einmal zu viel ins Radfahren investiert hatte, machten die Beine beim Laufen nicht mehr mit. Anfangs blieb der Abstand zwischen ihm und Lange, der sich schnell als einziger Verfolger etablierte, bei rund zehn Minuten konstant. Je näher aber die 10-Kilometer-Marke rückte, desto mehr litt Andrew Starykowicz. Der Amerikaner legte Gehpausen ein, nach 13 Kilometern war Lange an der Spitze und Starykowicz war kurz vor der Aufgabe. In 2:40:01 Stunden war Patrick Lange der mit Abstand Schnellste an diesem Tag in den Laufschuhen und verwies nach 7:13:13 Stunden den Amerikaner Matt Russell (7:21:56) und Terenzo Bozzone aus Neuseeland (7:25:55) auf die nächsten Plätze. An jenem Ort, an dem Lange's Trainer Faris Al-Sultan im Vorjahr nach der Rennaufgabe seinen Rücktritt erklärt hatte. Nun hat Lange mit dem ersten Ironman gleich auch den Slot für den Ironman Hawaii gesichert, da die Sieger der kontinentalen Meisterschaften unabhängig von den Punkten im Kona Proranking ein Fixstartrecht erhalten.

 

Julia Gajer fährt am schnellsten


Im Rennen der Frauen verschaffte sich Julia Gajer schon im Schwimmen eine gute Ausgangsposition, als sie mit einer kleinen Gruppe um Rebekah Keat aus dem Wasser kam. Schneller war nur die Amerikanerin Lauren Brandon, die sechs Minuten vor den ersten Konkurrentinnen in die Wechselzone rannte. Brandon blieb auch nach dem Radfahren vorne, baute dort ihren Vorsprung auf zwischenzeitlich elf Minuten aus, übrig blieben beim zweiten Wechsel 6:02 Minuten - vor Julia Gajer. Die Deutsche hatte sich beim Radfahren vom sechsten Rang bis auf Platz zwei mit der besten Radzeit des Tages (4:01:44) nach vorne gearbeitet und hatte nun die besten Karten in der Hand. Die spielte sie aus, nach wenigen Kilometern war Lauren Brandon gestellt.

Danach lief alles scheinbar wie von selbst. Von hinten drohte Julia Gajer vorerst keine Konkurrenz, auch nicht von den beiden Amerikanerinnen Jodie Robertson und Lisa Roberts, die zwar deutlich schneller rannten, aber schon nach dem Schwimmen über zwölf Minuten Rückstand hatten. Nach 8:11:01 Stunden rannte sie zum Sieg beim Ironman Texas, den sie vor zwei Jahren bereits als Zweite beendet hatte. Dieser Erfolg ist gleichzeitig auch die direkte Qualifikation für den Ironman Hawaii. Hinter Gajer kamen die beiden Amerikanerinnen Jodie Robertson (8:16:30) und Lisa Roberts (8:17:58) auf die Plätze zwei und drei.