Ironman Texas: Matt Hanson überrascht, Andreas Raelert raus

von Pené Penno für tri2b.com | 17.05.2015 um 21:57
Das war nicht der Tag der Deutschen beim Ironman Texas: Erst stieg Faris Al-Sultan nach gut 100 Radkilometern aus, später strich auch Andreas Raelert auf der Laufstrecke die Segel. Den Sieg holte sich nach einer bemerkenswerten Aufholjagd der Amerikaner Matt Hanson vor Joe Skipper und Ronnie Schildknecht. Angela Naeth setzte sich bei den Frauen durch.

Es sah alles gut aus: Nach dem Schwimmen war Faris Al-Sultan als Dritter gut dabei und hatte danach auf dem Rad sogar kurzzeitig die Spitzenposition inne. Und auch Andreas Raelert war mit zwei Minuten Rückstand gut in die Raddisziplin gestartet. Was sich später auch dadurch ausdrückte, dass der Rostocker gemeinsam mit Ben Hoffman an der Spitze radelte. Das aber blieb ein Intermezzo. Zuerst verlor Al-Sultan immer mehr an Boden, bendete nach gut 100 Kilometern den Rennmodus und fuhr mit gemäßigtem Tempo noch bis zur zweiten Wechselzone. Dort gab der Hawaii-Sieger von 2005 dann das Rennen auf. Im Liveticker wurde ein enttäuschter Al-Sultan mit dem Worten zitiert: "Dies wird wohl mein letztes Rennen gewesen sein." Später musste auch Raelert anderen den Vortritt lassen und gab später beim Laufen, verletzungsbedingt, wie es in Sozialen Netzwerken hieß, auf.

Raelert: Penalty beim Radfahren, DNF beim Laufen

Gegen die weitaus jüngere Konkurrenz hatte Andreas Raelert an diesem Tag wohl auch keine Chance. Über 13 Minuten Rückstand, auch bedingt durch eine Zeitstrafe, hatte er sich bis zum zweiten Wechsel eingehandelt, das Rennen bestimmten zu diesem Zeitpunkt der Brite Joe Skipper und Lionel Sanders aus Kanada. Das Duo hatte seinen Rückstand auf dem Rad abgearbeitet und war nach 120 Kilometern an der Spitze. Später löste sich Skipper auch noch von Sanders, die anderen Favoriten hatten bereits neun Minuten Rückstand.

Unter die hatte sich inzwischen auch Matt Hanson gemischt. Der 28 Jahre alte Amerikaner hatte schon vor einem Jahr mit einer Marathonzeit von 2:41:38 Stunden aufhorchen lassen, das brachte ihm damals Rang sechs ein, und machte es diesmal genauso. Einen nach dem anderen holte er sich, nach 30 Kilometern war auch Joe Skipper fällig, Hanson war an der Spitze angekommen. Nach 8:07:03 Stunden, das ist Streckenrekord in Texas, feierte Matt Hanson seinen zweiten Ironman-Sieg nach seinem Erfolg in Chattanooga im September letzten Jahres. Joe Skipper wurde neun Minuten später Zweiter vor dem Schweizer Ronnie Schildknecht, der noch Lionel Sanders abfing.

Angela Neath mit Fleißaufgabe

Eine echte Fleißaufgabe wurde der Sieg für Angela Naeth. Der Arbeitstag begann für die Kanadierin mit einer Aufholjagd. Über sechs Minuten hatte sie beim Schwimmen auf Athletinnen wie Rachel Joyce, Leanda Cave oder Katy Blakemore verloren. Auf dem Rad änderte sich das schnell. Während die besten Schwimmerinnen auch in der zweiten Disziplin lange Zeit in Schlagdistanz zusammenblieben, arbeitete sich Angela Naeth heran. Die Kanadierin fackelte nicht lange und übernahm, nachdem sie vorne angekommen war, gleich die Spitze. Leanda Cave war bis zum zweiten Wechsel die einzige, die der Kanadierin folgen konnte. Auch im Marathon blieb die Britin noch dran, dann aber setzte sich Naeth langsam ab und siegte nach 8:55:19 Stunden mit drei Minuten Vorsprung vor Cave, weitere sieben Minuten später folgte Rachel Joyce vor der Titelverteidigerin Kelly Williamson.