Ironman Vichy: Britischer Doppelsieg, Brader Fünfter, Dülsen Sechster

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 28.08.2016 um 17:42
Die Siege bei der zweiten Auflage des Ironman Vichy gehen nach Großbritannien. Bei den Männern siegte Harry Wiltshire (8:17:14) knapp vor dem Belgier Tim Brydenbach (8:18:34) und Ivan Risti (8:19:58) aus Italien. Christian Brader lief mit Laufbestzeit auf Rang fünf vor Marc Dülsen. Das Frauenrennen gewann die Britin Catherine Faux (9:13:40) vor Celine Schärer (9:17:21) aus der Schweiz.

Wiltshire, Brydenbach und Risti waren schon nach dem Schwimmen im Lac d ´Allier nur sieben Sekunden voneinander getrennt an der Spitze auf die Radstrecke gewechselt. An den Füßen hängte dem Trio auch Andreas Niedrig. Der Triathlon-Oldie aus dem Ruhrpott rückte wenig später in den Blickpunkt, als er den deutlich jüngeren Konkurrenten auf dem Rad davon fuhr. Nach der Hälfte der 180 Kilometer betrug sein Vorsprung gut zwei Minuten, bis in in die zweite Wechselzone wurden es sogar über acht Minuten Vorsprung für den 48-jährigen Deutschen vor dem Verfolgertrio.

 

Andreas Niedrig kämpft sich auf Rang 26 ins Ziel

 

Im Marathon konnte Niedrig nur auf den ersten Kilometern seine Führung noch verteidigen, dann zogen die Verfolger vorbei. Erwartungsgemäß, denn der ehemalige Weltklassetriathlet erlitt im Frühjahr einen Teilabriss der Achillessehne und bekam erst wenige Tage vor dem Rennen in Vichy grünes Licht für einen Start. Andreas Niedrig beendet das Rennen nach 9:02:37 Stunden auf Rang 26. 

Vorne zogen zunächst Wiltshire und Risti als Duo davon, während Brydenbach etwas zurückfiel. Danach bekam Risti Probleme und wurde wieder vom Belgier Brydenbach eingesammelt. Als es in die letzte der vier Laufrunden ging, war Brydenbach noch zwei Minuten hinter Wiltshire. Der Brite büßte nun etwas Zeit ein, konnte am Ende aber noch eine gute Minute Vorsprung vor Brydenbach ins Ziel retten.

 

Christian Brader rennt 2:45-Stunden-Marathon

 

Gute Rennen zeigten auch Christian Brader und Marc Dülsen. Brader konnte seinen Schwimmrückstand durch eine solide Radleistung konstant halten und wechselte so noch aussichtreich in den Marathon. In seiner stärksten Disziplin legte der Allgäuer einen 2:45:37-Stunden-Marathon auf den Asphalt und lief so noch bis auf Rang fünf nach vorne. Zu Rang drei, wie im Vorjahr, fehlten am Ende allerdings drei Minuten. Direkt hinter Brader kam Marc Dülsen auf Rang sechs. Der 31-jährige Baden-Württemberger war auf dem Rad lange der erste Verfolger hinter den späteren Podiumsplatzierten und Andreas Niedrig und musste im Marathon nur Brader und den viertplatzierten Franzosen Trevor Delsaut vorbeilassen.  

Bei den Frauen wechselten Catherine Faux und Celine Schärer noch gemeinsam in den Marathon, nachdem zunächst Faux einen kleinen Vorsprung auf Schwimmleaderin Schärer herausgefahren hatte, dieser dann aber kurz vor dem zweiten Wechsel wieder zusammenschmolz.  Beim Laufen zog Faux bereits auf den ersten Kilometern davon und nahm der Schweizerin auf den ersten 15 Kilometern drei Minuten ab. Danach verwaltete die Britin gekonnt ihren Vorsprung und siegte in 9:13:40 Stunden vor Schärer (9:17:21).  Mit zehn Minuten Abstand folgte die US-Amerikanerin Kelly Fillnow (9:27:56) auf Rang drei. Nicole Woysch (7.) und Lina-Kristin Schink (10.) sorgten für zwei deutsche Top Ten-Platzierungen in Vichy.


Wirbel um Diana Rieslers Disqualfikation
 

Schon nach dem Schwimmen war das Rennen für die Topfavoritin Diana Riesler beendet. Riesler, die vor drei Jahren an gleicher Stelle ETU-Europameisterin wurde, kam als Sechste aus dem Lac d´Allier und wurde dann in der Wechselzone disqualifiziert. Via Facebook erklärte Riesler, dass die Disqualifikation wegen ihres beim Schwimmen getragenen Speedsuits ausgesprochen wurde. "Ich bin am Boden zerstört. Der Suit war laut den Regeln, die uns der Veranstalter nach dem Briefing geschickt hat, erlaubt. Die meisten Profis haben das Gleiche getan, wurden aber nicht disqualifiziert. Das ist einfach nur unfair und willkürlich", so die tief enttäuschte Diana Riesler.