Karriereende: Dirk Bockel geht nach 27 Jahren Triathlonsport in Rente

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 08.01.2017 um 11:26
Dirk Bockel hat am vergangenen Freitag in einer Pressekonferenz seinen Rücktritt als Triathlonprofi bekannt gegeben. Der 40-jährige Luxemburger, dessen Karriere in den 90iger Jahren im Trikot der Deutschen Triathlon Union begann, zog damit die Konsequenz aus seiner anhaltenden Fußverletzung. Bockel, der 2013 die Challenge Roth gewann, musste aufgrund der Fußprobleme in den beiden vergangenen Saisonen so gut wie alle Renneinsätze absagen.

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"Und jetzt ist es offiziell. Ich habe gerade meine Karriere beendet. Der Ruhestand von professionellen Sportarten ist nicht einfach, aber es muss getan werden. Mein Fuß braucht mehr Erholung und nach 27 Jahren Rennen ist es an der Zeit, Abschied zu nehmen. Ich danke ihnen allen für ihre Unterstützung. Ihr Jungs habt diese Reise sehr aufregend für mich gemacht. Vielen Dank, sehr vielen Dank," so verabschiedete sich Dirk Bockel am Freitag via Facebook bei seinen Konkurrenten und Fans.

Gerne hätte der in Waiblingen geborene Bockel noch eine weitere Saison dran gehängt. Doch eine Fußoperation im Frühjahr 2016 brachte nicht den erwünschten Erfolg. Schwimmen und Radfahren sind kein Problem, qualitatives Lauftraining sei aber unmöglich, so wird Bockel im Luxemburger Wort zitiert.

 

Erste Erfolge im DTU-Trikot - Olympia als Luxemburger

 

Bockels Triathlonkarriere begann anfangs der 90iger Jahre. 1992 tauchte er bereits im Nachwuchskader der DTU auf und trat erstmals international bei der Junioren EM 1995 in Stockholm in Erscheinung. Zum Studium zog es Bockel später in die USA und er musste dadurch einen Großteil der Ausgaben damals selbst bestreiten. In der Folge kam es dann auch zum Bruch mit der DTU, Bockel nahm die luxemburgische Staatsbürgerschaft an und startete ab der Saison 2006 für das Großherzogtum im ITU-Weltcup. In der Bundesliga war der Wahlluxemburger damals im Trikot des EJOT Team TV Buschhütten unterwegs.

Für Luxemburg qualifizierte sich Bockel dann auch für die Olympischen Spiele in  Peking 2008. Dort setzte er sich durch seine Soloflucht zusammen mit dem Belgier Axel Zeebroek bestens in Szene, auch wenn am Ende "nur" Rang 25 zu Buche stand. 

 
Viermal Top Ten am Alii Drive

 

Im Anschluss an die Olympiasaison wechselte Bockel auf die Langdistanz. Bei der ersten Ironman Hawaii-Teilnahme im Jahr 2009 ging es gleich auf Rang sieben. Drei weitere Top Ten-Platzierungen sollten am Alii Drive folgen. Bockels beste Platzierung in Kona war der vierte Platz im Jahr 2011, als  ihm am Ende nur knapp zwei Minuten zum Podium fehlten. 

Mit die größten Erfolge auf der Langdistanz feierte Bockel aber auf deutschem Boden. 2012 holte er sich in Regenburg den ersten Ironman-Sieg seiner Karriere. 2013 düpierte er in Roth die versammelte Konkurrenz mit einem eindrucksvollen Start-Ziel-Sieg in der Weltklassezeit von 7:52:01 Stunden.  In die Saison 2014 startete Bockel, nun im Trikot des neu gegründeten Uplace-BMC Triathlon-Teams, mit dem Ironman-Sieg in Melbourne ebenfalls sehr erfolgreich. Anschließend machte der Fuß aber bereits schon erste Probleme. Das Titelverteidigungsrennen in Roth konnte Bockel im Juli 2014 noch auf Rang sechs beenden, danach ließ die langwierige Verletzung keine weiteren Renneinsätze auf der Langdistanz mehr zu.