Mixed Relay WM: DTU-Quartett verpokert sich bei der Teamaufstellung

von tri2b.com | 06.09.2020 um 16:59
Das DTU-Team in der Besetzung Lisa Tertsch, Jonas Schomburg, Laura Lindemann und Lasse Lührs hat bei den Triathlon-Weltmeisterschaften im Mixed Relay in Hamburg Rang acht belegt und damit die erhoffte zweite Medaille an diesem Wochenende bei der Heim-WM nach dem dritten Rang von Laura Lindemann im Einzelrennen am Samstag verpasst. Den Titel verteidigten die Franzosen, die vor den USA und Großbritannien siegten.

Deutschland gelang damit keine ähnliche Überraschung wie vor einem Jahr, als sich die Mannschaft den Vize-Weltmeistertitel sicherte. Das DTU-Trainerteam setzte die vermeintlich schwächere Schwimmerin Lisa Tertsch auf die Startposition, mit der Hoffnung, dass die U23-Europameisterin von 2019 nicht allzu viel verliert und so im Finale Laura Lindemann und Lasse Lührs offensiv um die Medaillen mitkämpfen können. 

Startläuferin Lisa Tertsch (Darmstadt) verpasste dann aber nach dem Schwimmen knapp den Anschluss an die erste Radgruppe und übergab auf Rang 15. „Dass ich es nicht in die erste Radgruppe geschafft habe, hat mich geärgert. Ich hätte dem Team natürlich gerne zu einem besseren Start verholfen“, sagte Tertsch nach ihrem ersten großen Rennen in einem Mixed-Relay-Wettkampf.

 

Starke Aufholjagd – aber die Medaillen waren schon außer Reichweite

 

Jonas Schomburg (Langenhagen) gelang es, mit einem guten Schwimmen die Lücke nach vorne fast zu schließen. „Das hat leider nicht ganz geklappt, anschließend war es dann sehr hart.“ Er und vor allem Lindemann (Potsdam) schafften es aber, sich platzierungsmäßig nach vorne zu schieben, auch wenn zu diesem Zeitpunkt bereits klar war, dass die deutsche Mannschaft diesmal nicht in den Kampf um die Medaillen würde eingreifen können. Lasse Lührs (Alicante) führte die Staffel schließlich auf Rang acht ins Ziel. „Es war okay, ich bin nicht zu 100 Prozent zufrieden, da ich gerne den siebten Platz von Laura gehalten hätte“, sagte Lührs.

Das WM-Rennen in Hamburg war eine gute Gelegenheit, vor den hoffentlich im kommenden Jahr stattfindenden Olympischen Spielen aufstellungsmäßig noch einmal etwas auszuprobieren. „Alle haben alles gegeben“, sagte Lindemann: „Wir wussten, dass wir eine risikobehaftete Aufstellung gewählt haben. Aber wir mussten auch etwas riskieren, wenn wir die Chance auf eine Medaille haben wollten.“

 

Tolles Fazit der Hamburger Triathlon-WM

 

Die Franzosen Leonie Periault, Léo Bergere, Cassandre Beaugrand und Dorian Coninx gewannen nach 1:18:25 Stunden mit acht Sekunden Vorsprung vor den USA und 34 Sekunden Vorsprung vor Großbritannien. Frankreichs vierter Starter Coninx setzte sich auf dem Radabschnitt vom US-Amerikaner Morgan Pearson und dem Briten Alex Lee ab und erarbeitete sich 16 Sekunden Vorsprung. Das reichte für den dritten WM-Titel in Folge im Mixed Relay. Deutschland kam 1:43 Minuten nach den Franzosen ins Ziel (1:20:08).

Generell nimmt die deutsche Mannschaft von den zwei WM-Tagen in Hamburg viel Positives mit, neben dem dritten Rang von Lindemann und Platz zwölf von Lührs im Einzel die Freude, dass nach langer Wettkampfpause ein tolles, bedeutendes Rennen stattgefunden hat. „Das Wochenende war sehr cool für uns, ich will mich ausdrücklich bei allen bedanken, die das möglich gemacht haben. Wir waren alle sehr happy, hier in Hamburg starten zu können“, sagte Lührs.