Niclas Bock und Anne Reischmann gewinnen Classic-Distanz beim 36. Allgäu Triathlon

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 19.08.2018 um 17:54
Der Wahl-Allgäuer Niclas Bock und Anne Reischmann aus Bad Waldsee haben beim 36. Allgäu Triathlon die Classic-Distanz dominiert. Bei bestem Triathlonwetter setzte sich Bock über die 1,9 km Schwimmen, 84 km Radfahren und 21 km Laufen in 4:01:36 Stunden klar vor dem Österreicher Martin Bader (4:07:19) und Samuel Böttinger (4:10:57) aus Calw durch. Reischmann siegte ebenso überlegen vor der Lokalmatadorin Tamara Hitz (4:40:38) und Sara Baumann (4:46:32) vom Tri-Team Hagen. Beim Allgäu Olymp waren Topfavorit Maurice Clavel (2:03:45) und Sigrid Mutscheller (2:30:31) am schnellsten unterwegs.

Perfektes Sommerwetter empfing die über 2.000 Teilnehmer am Großen Alpsee in Immenstadt. 23,2 Grad Wassertemperatur wurden gemessen und so durften die Starter der Classic-Distanz im Neo in den Großen Alpsee, die Olymp-Athleten und Starter der Sprintdistanz mussten auf die auftriebsgebende Gummihaut allerdings verzichten.

 

Clavel geht voll auf Attacke

 

Maurice Clavel war das egal. Der Topfavorit vom BMC-Vivit Pro Sport Triathlonteam musste in der Auftaktdisziplin nur den Erlanger Fabian Kraft wenige Sekunden ziehen lassen, wenig später war Clavel auf dem Rad dann schon allen enteilt. Der Freiburger fuhr die schweren 40 Radkilometer in 1:06:09 Std. und blieb als einziger Athlet unter 1:10 Stunden, obwohl in der Vorwoche "Pässe fahren bis zum Abwinken" angesagt war. Clavel befindet sich derzeit in der Vorbereitung auf seine erste Ironman Hawaii-Teilnahme und nahm den Allgäu Triathlon als harten Trainingsreiz und Standortbestimmung mit. "Volle Attacke" war für Clavel trotz des Vorsprungs nach dem Radfahren auch zunächst auf der Laufstrecke angesagt. Als nach dem Wendepunkt der Abstand zum zweitplatzierten Robert Wimmer über sechs Minuten betrug, drosselte Clavel etwas das Tempo und ging die letzten Kilometer - mit dem Anstieg über den steilen Kuhsteig - etwas entspannter an. Hinter Wimmer (2:09:08) durfte sich Sven Eckers (2:10:14) über Rang drei freuen.

Sigrid Mutscheller, die die Frauenkonkurrenz beim Olymp für sich entschied, konnte sich solche Spielereien nicht leisten. Der ehemaligen vielfachen Wintertriathlon-Weltmeisterin saß die Münchnerin Maria Paulig (2:31:03) im Nacken, die sich am Ende nur um gut 30 Sekunden geschlagen geben musste. Lea Wevelsiep (Tri Power Rhein-Sieg/2:34:20) folgte auf Rang drei.

 

Bock und Reischmann suchen auf dem Rad die Vorentscheidung

 

Die Classic-Distanz war ebenfalls entschieden, als sich der Kuhsteig in den Weg der Athleten stellte. Niclas Bock, mittlerweile als Wahl-Allgäuer fast schon ein Local-Hero, hatte auf dem Rad in der ersten Runde mit dem Augsburger Roman Deisenhofer einen hartnäckigen Verfolger. In der zweiten Runde ging Bock dann am kräftezerrenden Anstieg von Niedersonthofen hinauf nach Diepolz aufs Ganze. Schnell war eine Lücke zum Classic-Sieger von 2016 gerissen und Bock konnte bis ins Radziel noch ein ordentliches Zeitpolster herausfahren. Im Halbmarathon verlor Deisenhofer, der zuletzt mit Verletzungen zu kämpfen hatte, weiter an Boden, so dass Bock seinen Vorsprung geschickt verwalten konnte. Martin Bader, am Morgen der schnellste Schwimmer im Alpsee, lief ebenfalls stark und sicherte sich so Rang zwei vor Samuel Böttinger.

In der Frauenkonkurrenz lag nach dem Schwimmen erwartungsgemäß die Lokalmatadorin Tamara Hitz in Führung. Doch Anne Reischmann sollte ihren zweiminütigen Schwimmrückstand auf dem Rad mehr als wett machen. Nach den 84 Radkilometern hatte die Athletin von der TG 1848 Bad Waldsee sechs Minuten Vorsprung auf Hitz heraus gefahren. In den Laufschuhen blieben die Abstände zwischen den beiden Führenden nahezu konstant, so dass Reischmann am Ende mit knapp sechs Minuten Vorsprung den Classic-Sieg feiern konnte. Auf der Sprintdistanz gingen die Siege an Fabian Eisenlauer (1:14:21)  und Sarah Marquart (1:28:33).