Nikos Bartlog: Comeback beim Ironman 70.3 St. Pölten mit WM-Quali

von Nikos Bartlog für tri2b.com | 02.06.2018 um 15:00
Die Aufregung war diesmal doch etwas größer, da es der erste Triathlon-Wettkampf des Jahres war und ich mit dem letzten Wettkampf, dem Ironman in Hamburg im August letzten Jahres doch eine Erfahrung der anderen Art zu verkraften hatte. Ich hatte danach einige Zweifel, ob ich mit den Wettkämpfen weitermachen wollte. Aber im Winter kam das Feuer zurück und so stand ich voll motiviert an der in St. Pölten an der Startlinie. Fakt war aber auch, daß ich nichts riskieren wollte. Einfach ein solides Rennen machen und nicht wieder explodieren!

Los ging es für mich um 7:20 Uhr in der diesmal 2. Startgruppe. Von Anfang kam ich im Wasser sehr gut in meinen Rhythmus, noch im ersten der zwei zu durchschwimmenden Seen schwamm ich auf Athleten in der vor mir gestarteten Gruppe mit den roten Badekappen auf. Ein gutes Gefühl. Wir waren drei Athleten mit grünen Badekappen inmitten lauter Rotkäppchen. So bekam ich nach genau 31 min. und als Dritter der zweiten Stargruppe und als Vierter der AK 40 wieder an Land. 

In der Wechselzone lief auch alles rund und so freute ich mich richtig auf das Radfahren mit meinem neuen Cube C68.  Ich bekam gleich ordentlich Druck auf die Pedale und auf den ersten komplett flachen 20 km auf der Autobahn konnte ich richtig pushen und habe nur überholt. Ohne mich zu überpacen. Das Gefühl war richtig gut.

 

Die Berge mit der neuen Zeitfahrmaschine flach gebügelt

 

Nach ca. 25 km ging es in den ersten längeren Anstieg. Und auch hier war der Druck voll da und ich konnte ganz "entspannt" hochrollen.  Nach der Abfahrt ging es für ca. 25 km an der Donau entlang. Auch hier war ich immer noch sehr guter Dinge und wir kamen supergut vorwärts. Es wurde sehr fair gefahren und die Gruppe lief richtig gut. Ich war sehr happy das es mir immer noch sehr gut ging und versuchte mich gut zu verpflegen, da hier schon absehbar war, dass es nachher beim Laufen doch wieder recht heiß werden würde. Nach 60 km ging es in den längsten Anstieg mit ca. 8 km Länge, der unten ganz sanft anfängt, aber oben raus richtig zäh und ekelig wird. Aber auch hier war ich voll dabei und die Beine funktionierten immer noch richtig gut. Es machte richtig Spaß. Die letzten 20 km geht es hier tendenziell zwar bergab, aber es kommen immer wieder kleinere Hügel und noch ein Anstieg mit ca. 1,5 km Länge, der einem den Stecker schonmal ziehen kann, wenn man nicht aufpasst. Aber diesmal nicht bei mir. Bis zum zweiten Wechsel lief alles gut und ich kam nach 2.31.29 Std. und mit einem knapp 36er Schnitt in die Wechselzone gerollt und freute mich richtig auf das Laufen. Ich sollte auch immer noch in den Top Ten der AK 40 liegen.  Also alles im Lot.

 

Beim Laufen nur ein kurzer Wackelkontakt - der Stecher blieb drin

 

Nun ging es auf die Laufstrecke, letztes Jahr meine Achillesferse. Diesmal wollte ich aber definitiv durchlaufen und nicht eingehen. So versuchte ich den Lauf doch etwas gedrosselt anzugehen und den Puls gut unten zu behalten. Eigentlich dachte ich auch das dies gut funktioniert hatte, aber wie ich in der späteren Analyse feststellen musste, bin ich die ersten 7 km doch wieder eine 4:11 er Schnitt angelaufen. Für mich doch etwas zu schnell und leider musste ich bei ca. 12 km doch etwas rausnehmen. Es ging mir aber immer noch recht gut und ich kam für meine Verhältnisse auch weiter gut voran. Ich war also doch weit davon entfernt "hochzugehen". Das war schon mal gut. So kämpfte ich mich immer weiter vorwärts und nach einem soliden Lauf über die 21 km in 1:35 Std. und einer Pace von 4.40 min/km kam ich dann nach 4:45:22 Std. als 16. meiner AK 40, 115. Mann und als 123. Overall überglücklich ins Ziel.

 

Auf nach Südafrika

 

Meinen geheimen Wunsch mich für die Ironman 70.3 WM in Südafrika zu qualifizieren hat auch noch geklappt, sodass der Wettkampf ein solides Rennen mit einem glücklichen Ende war auf dem ich sicher aufbauen kann. Schön wäre es auf jeden Fall.