Olympia 2008: Emma Snowsill holt Gold

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 18.08.2008 um 06:15
Emma Snowsill ist die Olympiasiegerin der Spiele in Peking. Die Australierin siegte nach einer Galavorstellung beim Laufen in 1:58:27 Stunden vor Vanessa Fernandes aus Portugal und ihrer Teamkameradin Emma Moffatt. Ricarda Lisk hatte nach 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen 3:40 Minuten Rückstand auf die Siegerzeit und wurde auf Rang 15 die bestplatzierte Deutsche. Christiane Pilz und Anja Dittmer kamen auf den Rängen 26 und 33 ins Ziel.

Die Vorentscheidung um die Medaillen fiel schon auf der ersten der sechs Radrunden, als sich eine 20-köpfige Spitzengruppe formierte und den Vorsprung Runde um Runde auf die Verfolgerinnen ausbaute. Zuvor hatte sich das Feld beim Schwimmen im 28 Grad warmen Shisanling-Stausee in eine große Kopfgruppe und eine kleiner Nachzüglergruppe aufgeteilt, in der auch die Titelverteidigerin Kate Allen aus Östereich um den Anschluss kämpfte. Für die deutschen Starterinnen lief es zu diesem Zeitpunkt noch planmäßig. Ricarda Lisk und Christiane Pilz kamen in exakt 20:00 min. nur elf Sekunden hinter der Schwimmbesten Laura Benett aus dem Wasser. Dittmer folgte 16 Sekunden später Schulter an Schulter mit Nicola Spirig. Während die Schweizerin den Anschluss in die Spitzengruppe schaffte, blieb Dittmer zurück. Spirig, bekannt für ihre Radstärke, markierte dann auch die beste Radzeit des Tages auf dem sechsmal zu durchfahrenden Rundkurs, auf dem nach einem Sturz in der Verfolgergruppe, in dem mehrere Fahrerinnen verwickelt waren, die Russin Irina Abysova aufgeben musste. Das gleiche Schicksal ereilte auch die Österreicherin Eva Dollinger, die wegen eines technischen Defekts an ihrer Rennmaschine schon frühzeitig aus dem Rennen war. Von den Deutschen zeigte sich derweil Ricarda Lisk immer wieder einmal in vorderster Front an der Seite der großen Rennfavoritin Vanessa Fernandes.

 

Gemeinsam an der Spitze

 

Keine der Topfavoritinnen wagte einen Ausreißversuch, gemeinsam wurde aber das Tempo hoch gehalten, so dass die Verfolgerinnen bis zum Wechsel in die Laufschuhe über zwei Minuten Rückstand hinnehmen mussten. Zur Gruppe um Anja Dittmer fuhr gegen Ende der Radstrecke sogar noch die dritte Gruppe auf, die dann gemeinsam in einem großen Pulk zum Laufen wechselten.

 

Snowsill im Alleingang, Fernandes deutlich zurück


Dann die rennentscheidende Szene, sowohl an der Spitze, als auch für die deutschen Lisk und Pilz. Während Snowsill ganz vorne aus dem Stadion lief, hingen Pilz und Lisk hier sofort hinterher und kämpften beim strahlendem Sonnenschein in der Mittagshitze verzweifelt um Anschluss. Nach 2,5 km waren es 15 Sekunden Vorsprung für die 27-jährige von der Gold Coast. Nach 7,5 km sogar fast eine Minuten. Zu diesem Zeitpunkt gab es für die Führende eine kurze Schrecksekunde. Eingangs der letzten Runde verlor sie kurzfristig die Orientierung und bog im Stadion in einen falschen Kanal ein. Trotz diese Missgeschicks lief die dreimalige Weltmeisterin einem sicheren Olympiasieg entgegen.Die in der Vergangenheit so dominante Fernandes hatte hingegen Mühe sich die weitere Konkurrenz vom Leib zu halten. Dies sollte der Rekordweltcupsiegerin zwar gelingen, verlor aber beim Laufen über eine Minute auf Snowsill, die in 33:17 Minuten als einzige der 45 im Ziel klassierten Frauen unter der 34-Minutengrenze blieb. Mit einem starken Lauf kämpfte sich Emma Moffatt noch auf den Bronzerang. Die lange auf Medaillenkurs liegende US-Amerikanerin Laura Benett musste sich mit Rang vier begnügen.

 

Kein guter Tag für Schwarz-Rot-Gold

 

Im Doppelpack kamen nach einem sehr guten Rennen die Schweizerinnen Spirig und Daniela Ryf auf den Plätzen sechs und sieben ins Ziel. Zusammen mit der 13ten Magali di Marco lieferten die Eidgenossinnen ein sehr gutes Teamergebnis ab. Davon waren die DTU-Athletinnen an diesem Tag weit entfernt. Wenigstens Lisk konnte ihre Position halten und wurde 15te, musste aber noch die mit der drittbesten Laufzeit von hinten heranstürmende entthronte Titelverteidigern Kate Allen an sich vorbeiziehen lassen. Christiane Pilz, die von der Papierform nicht mit den besten Läuferinnen mithalten kann, verlor noch 11 Plätze und wurde 26ste. Gar nicht in die Gänge kam die ansonsten so laufstarke Anja Dittmer, die mit über sieben Minuten Rückstand zur Siegerin Snowsill nur auf Rang 33 ins Ziel kam.