Olympia: Jan Frodeno sprintet zu Triathlon-Gold

von Renè Penno für tri2b.com | 19.08.2008 um 06:15
Der Olympiasieger 2008 heißt Jan Frodeno. In Peking holte sich der 27-Jährige nach 1:48:53 Stunden die Goldmedaille über die olympische Distanz von 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen in einem packenden Finish vor Simon Whitfield (CAN) und dem Neuseeländer Bevan Docherty. Hinter den beiden Spaniern Javier Gomez und Ivan Rana kam Daniel Unger als Sechster ins Ziel, 15. wurde Christian Prochnow.

Im Stile seines Landsmanns Daniel Unger hat sich Jan Frodeno in Changping, einem Vorort von Peking, am frühen Dienstagmorgen (MESZ) einen Tag nach seinem 27. Geburtstag seinen größten Traum erfüllt. Auf den letzten Metern sprintete er am schnellsten und verwies Simon Whitfield, der 2000 in Sydney die Triathlon-Premiere bei den Olympischen Spiele gewonnen hatte, sowie Bevan Docherty auf die nächsten Plätze. Für den großen Favoriten Javier Gomez reichte es nur zu Rang vier. Zusammen mit seinem Landsmann Ivan Rana hatte Gomez aber nach der Hälfte der Laufstrecke für eine Vorentscheidung gesorgt. Rana verschärfte gegen Ende der zweiten Laufrunde das Tempo und sprengte damit eine große Gruppe mit allen Favoriten. Vorn blieben nur noch neun Athleten, darunter auch Frodeno und Unger, während Mitfavoriten wie Brad Kahlefeldt oder Henning Rasmus dem Tempo und der Hitze um die 30 Grad Tribut zollen und abreißen lassen mussten. Aber auch für Daniel Unger wurde das Tempo bald zu hoch, der Mengener fiel zurück, kämpfte aber als Solist hinter Spitze und lief noch auf den sechsten Rang vor.

 

Frodo mit Wahnsinnsfinale

 

Ganz vorn indes schrumpfte die Spitzengruppe auf vier Athleten zusammen, nachdem Gomez am letzten Anstieg das Tempo abermals verschärfte – und damit wohl auch letzte Chance versuchte zu nutzen. Die Konkurrenz aber blieb am Spanier dran, lediglich Simon Whitfield musste abreißen lassen. Der Kanadier aber kam auf der Zielgeraden im Triathlon-Stadion zurück und eröffnete gleich das Finale. Nun konnte Gomez nicht mehr folgen, der Weltmeister war geschlagen. Diese Chance ließ sich Jan Frodeno nicht nehmen und startete, aus dem Windschatten Whitfields heraus, einen unwiderstehlichen Sprint zum Olympia-Gold. Fünf Sekunden später wurde Simon Whitfield Zweiter vor Bevan Docherty (+ 12) und Javier Gomez (+ 20). Daniel Unger, der die Spitze noch lange in Sichtweite hatte, belegte nach 1:49:43 Stunden Platz sechs, auf Rang 15 vervollständigte Christian Prochnow (1:50:33) das starke Abschneiden der DTU-Männer.

 

Bockel nach dem Radfahren in Front

 

Bis zum zweiten Wechsel hatten sich drei Athleten abgesetzt, nachdem der Neuseeländer Shane Reed das Feld auf die Radstrecke im Ming-Tomb-Reservoir geführt hatte. In der vierten Runde starteten zunächst der Belgier Axel Zeebroek und Francisco Serrano (Mexiko) einen Vorstoß, dem sich später noch Dirk Bockel aus Luxemburg anschloss. Während Serrano am letzen Anstieg nicht mehr folgen konnte, klatschten sich Bockel und Zeebroek vor dem letzten Wechsel ab und nahmen einen Vorsprung von 50 Sekunden in die letzte Disziplin. Eine Runde lang blieben sie auf der Laufstrecke noch vorn, dann übernahmen die Favoriten das Kommando. Hinter dem jungen Briten Alistair Brownlee wurde Zeebroek noch 13., Bockel kam auf Rang 25 ins Ziel. Auf den Rängen 19, 23 und 29 folgten die drei Schweizer Olivier Marceau, Sven Riederer und Reto Hug. Der Österreicher Simon Agoston beeendete das Olympia-Rennen als 38.