Paderborner City-Triahlon 2001

von Ralf Eggert für tri2b.com | 10.09.2001 um 17:32

Ralf Eggert berichtete aus der Sicht eines Teilnehmers Ob es wohl daran lag, daß es einen Renault Twingo für 2 Jahre zu gewinnen gab? Jedenfalls war das Rennen über die Sprint-Distanz (0,5-20-5) so stark besetzt, daß sich wohl kaum ein Rennen in Deutschland finden läßt - vielleicht mal die DM ausgenommen - das mit so vielen starken Athleten aufwarten kann. Neben dem Roth-Sieger 2001 Lothar Leder, dem ETU-CUP Führenden Craig Cunningham waren auch die jungen Wilden Andreas Raelert (DM 2.) und Maik Petzold (starke Weltcupauftritte in Lausanne 4. und Toronto 7.) am Start. Norddeutschland war durch Oleg Rantzow (Vitalia Team USC Kiel) und meine Wenigkeit vertreten. Auftakt in der Schwimmoper Pünktlich zum Start zogen die Wolken wieder zu, Wind kam auf und es fing zu regnen an, so daß die Außentemperatur auf ca. 13-14°C fiel. Da war das Schwimmen in der beheizten "Schwimmoper" von Paderborn noch sehr angenehm. Bis zum Start: da mußte ich feststellen, daß meine Schnelligkeit, die ich noch im letzten Jahr besessen hatte, ein Opfer des Ironman Trainings geworden war. Jedenfalls verlor ich Zeit in der Auftaktdisziplin und mußte auf dem langen Weg zur Wechselzone verlorenen Boden gutmachen. Kälte sorgt für Frostbeulen Die erste von 6 in der Innenstadt von Paderborn zu fahrenden Runden (à 3,5km) fuhr ich zusammen mit Oleg bis fast ins Koma. Aber es lohnte sich: die erste Verfolgergruppe war erreicht, jedoch zogen Maik Petzold und Andreas Raelert an der Spitze allein ihre Spur. Die Bemühungen, den Abstand von teilweise weniger als 15 Sekunden, zu pulverisieren, verpufften in den individuellen Attacken einzelner Athleten und so war's es nicht verwunderlich, daß der Abstand von Runde zu Runde größer wurde und schließlich beim 2. Wechsel zum Laufen auf 1 Minute angewuchs. Da der Wind stetig blies, sah man bei allen Athleten Frostbeulen am Körper! Die ersten Kilometer auf dem mit zahlreichen Ecken und Kanten verzierten Laufparcours (2 Runden à 2,5 km) glichen bei mir eher Laufen auf gefrorenen Gehstumpen. Doch die schicke Wendeltreppe (rechtsherum) nach ca. 1 km ließ die Kälte aus meinen Beinen und Füßen verschwinden. Mittlerweile hatte ich mich auf Platz 8 etabliert, vorn liefen Raeli und Maiki "ihr" Rennen aus! Im Schlußspurt siegte schließlich Maik Petzold vor Andreas Raelert, auf den dritten Platz schob sich Lothar Leder vor; Craig Cunningham belegte Platz 4 und Christian Weimer wurde 5. Ich kam trotz meiner hohen Umfänge, die ich in den vergangenen Wochen trainiert hatte, zum Ende besser in Schuß und konnte mir noch den 6. Platz erkämpfen. Oleg Rantzow belegte trotz seiner langwierigen Verletzungsphase einen respektablen 13. Rang! Als letzter Wettkampf vor dem Ironman auf Hawaii am 6.10.01 kann ich sagen, daß dies für mich ein ordentlicher Wettkampf war und ich auf dem richtigen "road to Kona" bin! Am Montag fahre ich für 2 Wochen nach Südfrankreich und werde mich dem schönen Deutschen Wetter entziehen und dort noch einmal ordentlich trainieren. Frauenrennen ohne Windschatten Das Frauen-Rennen über die gleiche Distanz (allerdings ohne Windschattenfahren) startete bereits um 16.00h. Zwar war es auch dort schon windig, doch der Regen blieb den Mädels erspart. Für das USC Vitalia Team Kiel ging Nina Fischer an den Start und mußte sich mit starker Konkurrenz auseinandersetzen. Neben der Ironlady Ute Mückel (Roth Siegerin von 1996) war mit Barbara Kösser eine Newcomerin der DTU-Nationalmannschaft am Start, die in den vergangenen Wochen 2 Top-Ten-Plazierungen bei Weltcuprennen erringen konnte. Die topgesetzten Frauen durften gemeinsam auf einer Bahn starten. So zog Ute Mückel erwartungsgemäß das Tempo an: Die ehemalige Leistungsschwimmerin gilt auf der Langdistanz als stärkste Schwimmerin weltweit. Nina und Barbara tummelten sich in ihrem Wasserschatten und mußten dabei nicht an ihre Leistungsgrenze herangehen. Diese drei gingen somit als Führende auf die Radstrecke. Kösser "zog so stark am Horn", daß Ute alsbald "abplatzte"! Nur Nina konnte den Anschluß halten, mußte erst gegen Ende der Radstrecke Barabra auf ca. 15 Sekunden ziehen lassen. Im abschließenden Lauf ging es Nina darum, den zweiten Platz zu sichern, da Barbara etwas stärkere Laufergebnisse vorzuweisen hatte. Das Training für die Langdistanz in Nizza (in 2 Wochen über 4-120-30) schien sich auszuzahlen: so konnte Nina den Vorsprung zwar nicht verkleinern, doch lief die Kielerin ein für sie sehr gutes Rennen und belegte am Ende mit ca. 40 Sekunden Vorsprung den 2. Platz, übrigens weit vor Ute Mückel, die sich ebenfalls im Training für Hawaii befindet. Nina fliegt am Montag ebenfalls nach Südfrankreich, um sich dort an die Gegebenheiten der Strecke des Rennens in Nizza und des Klimas anzupassen.