Powerman Zofingen Pooley und Le Bellec gewinnen, Julia Viellehner Zweite

von Raphael Galliker für tri2b.com | 06.09.2015 um 20:29
Emma Pooley, die seit 2005 in Hausen am Albis im Kanton Zürich wohnhaft ist, und der Franzose Gaël Le Bellec siegten beim 27. Powerman Zofingen (zugleich ITU Powerman Long Distance Duathlon World Championships) und verteidigen damit ihre WM-Titel erfolgreich. Zweite wurde die Deutsche Julia Viellehner, die am Renntag ihren 30. Geburtstag feiern konnte, mit Platz drei schaffte es die Dänin Susanne Svendsen erstmals aufs Podest. Bei den Männern schaffte es der Belgier Seppe Odeyn mit Platz 2 erstmals aufs Podest, Dritter wurde „standesgemäss“ der Däne Søren Bystrup.

Emma Pooley dominierte das Frauen-Rennen über die Langdistanz von A bis Z. Die im Kanton Zürich wohnhafte Britin, die am 3. Oktober 33 Jahre alt wird, lag einzig nach den ersten zehn Laufkilometern ein paar Sekunden hinter der Deutschen Julia Viellehner. Dies vor allem auch, weil sie ihre Sonnenbrille vergessen hatte und ein paar Meter zurückrennen musste. «Ich wollte einfach mein Bestes geben und das Rennen genießen, doch ich spürte schon einen gewissen Druck», so Pooley, die auf den letzten Laufkilometern leiden musste. «Es sieht schon ein wenig komisch aus, wenn ich laufe, doch ich wollte mich im Hinblick auf den Ironman Wales von nächster Woche auch ein wenig schonen.» Sie sei mega zufrieden, dass sie ihren Titel zu verteidigen vermochte. «Der Sieg war mir viel wichtiger als ein neuer Streckenrekord.» 

 

Viellehner wieder Zweite

 

Stark gefordert wurde Pooley auf der ersten Laufstrecke von Julia Viellehner. "Auf der Radstrecke hatte ich gegen Pooley, obwohl ich mächtig Gas gab, aber keine Chance, da müsste ich noch ein paar Jahre Radtrainings machen", machte die Deutsche klar, dass sie sich wieder einmal mit Platz zwei begnügen musste, den sie in Zofingen schon 2013 inne hatte. "Für mich ist dieser zweite Rang heute das beste Geschenk zu meinem 30. Geburtstag." Erstmals in Zofingen aufs Podest schaffte es Susanne Svendsen, die zwei Wochen zuvor den Powerman Austria gewonnen hatte. "Endlich habe ich mein großes Ziel umsetzen können, bin ich doch mein eigenes Rennen gelaufen." Zu mehr habe es leider nicht gereicht, denn Pooley habe sie nur in den ersten Radminuten gesehen, dann nie mehr. Top unterwegs war auch die Mettenheimerin Katrin Esefeld, die Vierte wurde.

 

Viele Tiefschläge

 

Bei den Frauen gab es viele Tiefschläge vor dem Rennen und während der WM. Wegen einer Verletzung musste die Schwedin Eva Nyström ihren Start zurückziehen. Das Schweizer Mitfavoritin  Maja Jacober erkrankte am Vortag. Martina Krähenbühl startete furios, hielt an der Spitze mit, bis sie auf der zweiten Radrunde stürzte und sich das Schlüsselbein brach. Damit schaffte es die Belperin bei einem halben Dutzend Anläufen noch nie ins Ziel. Die Gigathlon 2015-Siegerin Nina Brenn wurde hervorragende Fünfte, verlor jedoch rund zehn Minuten, weil sie von der Strecke abkam.

 

Souveräner Le Bellec

 

Wie Pooley konnte auch Gaël Le Bellec seinen WM-Titel in Zofingen verteidigen. Der 27-jährige Franzose lag nach den ersten zehn Laufkilometern knapp hinter dem Belgier Pieter Rijnders, dem späteren Vierten. Auf der Radstrecke fuhr Le Bellec allen Konkurrenten davon und konnte auch mit einer moderaten Schluss-Laufleistung noch vier Minuten ins Ziel retten. "Ich kam zum Spaß, Sport ist mein Hobby, meine Freude, ich hatte nichts zu verlieren oder jemandem etwas zu beweisen." Er habe sich kein Ziel gesetzt, doch es sei optimal gelaufen. "Ich hab noch Zeit und kann mich noch weiter entwickeln. " Platz zwei ging an Seppe Odeyn, der bei seiner Premiere im letzten Jahr Vierter geworden war. Der 28-jährige Belgier legte einen wahren Steigerungslauf hin und glänzte mit der besten Zeit über die letzten 30 Laufkilometer. "Ich bin sehr zufrieden und es lief mir sehr gut, Le Bellec war zu weit weg, um noch eingeholt werden zu können." Mit über einer halben Minute Rückstand erkämpfte sich der Däne Søren Bystrup Platz drei, den er schon 2012 und 2014 inne hatte. "Normalerweise bin ich auf dem Rad besser, doch heute wollte es nicht ganz klappen, mit Bronze bin ich jedoch zufrieden."

 

 

Über 1.400 Teilnehmer

 

Seit 2006 nahm die Teilnehmerzahl beim Powerman Zofingen von 700 kontinuierlich bis auf 1‘480 zu (2013). Heuer waren es in allen Kategorien (PowerKids, CHARITY, Short-/Langdistanz inklusive Staffeln) 1.417 Teilnehmende, was einer Steigerung um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr gleichkommt. In den Jahren 2014, 2012 und 1011 hatte es je um die 1‘300 Teilnehmenden. «Damit bin ich sehr zufrieden», meinte OK-Präsident Stefan Ruf. "Vor allem über die Kurzdistanz bekommt der Duathlon-Sport immer mehr Auftrieb und auch zunehmende Teilnehmerzahlen. Über die Langdistanz hatten wir eine Top-Qualität, schade nur dass wegen vieler kurzfristiger Erkrankungen und Verletzungen nur acht Elite-Frauen am Start waren." Das Feedback der Athleten sei allgemein ausgesprochen positiv gewesen, so Ruf. "Wir haben bisher keine einzige negative Rückmeldung erhalten."

Mehr Infos zum Powerman Zofingen: www.powerman.ch