Triathlon around the World: Jonas Deichmann bereits über die Alpen

von tri2b.com | 29.09.2020 um 20:41
Der deutsche Abenteurer und Extremsportler Jonas Deichmann ist am vergangenen Samstag zu seiner nächsten rekordverdächtigen Herausforderung gestartet - den längsten Triathlon, von München um die Welt zurück nach München. Während seiner Reise will er die Distanz von 120 Ironman's mit einem minimalen CO2-Fußabdruck zurücklegen.

Los ging es für Deichmann mit seiner Triathlon 360 degree Reise auf dem Münchner Odeonsplatz. Die ersten Radetappen über die Alpen wurden dabei von Schneefall, Dauerregen und kalten Temperaturen erschwert. Außerdem musste der 33-jährige Abenteurer aufgrund der witterungsbedingten Sperre der Großglockner Hochalpenstraße seine Route in Richtung Süden leicht abändern. Mittlerweile befindet er sich in Slowenien und radelt zunächst weiter nach Kroatien.

Auf seiner Facebook-Site berichtet Jonas Deichmann von seinen aktuellen Tour-Erlebnissen.

 

Schwimmen entlang der Adriaküste – mit dem Rad durch Asien – Laufen durch die USA

 

Von dort aus soll es dann schwimmend über 456 Kilometer entlang der Küste in Richtung Montenegro gehen. Zurück auf dem Fahrrad ist anschließend die Durchquerung Asiens bis er die chinesische Küste geplant. Von dort will Deichmann mit einem Segelboot den Pazifik in Richtung San Francisco überqueren.  Die Durchquerung des nordamerikanischen Kontinents ist dann 5040 Kilometer lange Laufetappe vorgesehen. Der Rückweg von New York in Richtung Europa soll dann wieder mit einem Segelboot erfolgen. Das Finale von Lissabon in Richtung München soll mit dem Fahrrad erfolgen. Als Zeitrahmen sind rund 12 Monate vorgesehen. Die dabei insgesamt zurückgelegte Distanz wird dann etwa 40.000 Kilometer betragen.

Zur Vorbereitung auf die enormen Anforderungen an Körper und Material, die bei der Winterdurchquerung des Himalaya, Sibiriens und der Wüste Gobi  zu erwarten sind, hat Deichmann in den letzten Wochen extra eine Trainingseinheit in der Kältekammer der Deutschen Bahn in  Minden, bei minus 25° Celsius absolviert und zuvor bereits Deutschland im Uhrzeigersinn entlang den Aussengrenzen im Triathlon umrundet.

 

Kein Weg ist zu weit für neue Rekorde

 

Der Extremtriathlon ist nicht das erste anspruchsvolle Projekt des mehrfachen Weltrekordhalters. Der Münchner und Wahl-Schweizer ist der erste, der auf allen drei grossen Kontinentaldurchquerungen Radrekorde aufgestellt hat: Eurasien von Portugal nach Wladiwostok in 64 Tagen, die legendäre Panamerica von Alaska nach Feuerland in 97 Tagen und zuletzt die Strecke vom Nordkap in Norwegen nach Kapstadt in Südafrika in 72 Tagen - einen ganzen Monat schneller als der bisherige Weltrekord. " Mir fehlen langsam die Herausforderungen auf dem Rad, und ich habe immer davon geträumt, die Welt ohne Flugzeug zu umrunden", sagt Jonas.

 

Selbstversorger an Land und zu Wasser

 

Wie immer wird der Extrem-Ausdauersportler alle drei Disziplinen ohne Begleitfahrzeug bewältigen. Während der Schwimmstrecke wird er ein speziell angefertigtes Floß hinter sich herziehen und dann nachts an die Küste schwimmen, um dort sein Lager aufzuschlagen. Auch auf der Rad- und Laufstrecke wird er jeweils seine gesamte Ausrüstung selbst transportieren und entlang der Strecke kampieren. "Neben der enormen Distanz wird auch die Logistik eine große Herausforderung sein. Es gibt Strömungen und Winde auf dem Meer und nur kleine Zeitfenster für die Überquerung des Himalaya und der Ozeane. Außerdem muss ich noch ein Segelboot über die Ozeane finden, da ich per Anhalter unterwegs sein werde", erklärt Deichmann.

Deichmann, der als Motivationsredner unterwegs ist, wenn er gerade mal nicht im Fahrradsattel sitzt, will mit seinem Projekt daurauf aufmerksam machen, dass man die Welt durchaus CO2-neutral bereisen kann.  Er rechnet damit, im Frühjahr 2021 in München ins Ziel zu kommen und damit den bisherigen Rekord des simbabwischen Abenteurers Sean Conway, der Großbritannien in der Disziplin Triathlon umrundet hat, bei weitem übertroffen zu haben.