Triathlon Ingolstadt: Illeditsch und Huckestein gewinnen Mitteldistanz – Mega-Rückkehr nach der Corona-Pause

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 13.09.2021 um 10:20
Viele glückliche Gesichter gab es beim Triathlon Ingolstadt, der gestern bei besten äußeren Bedingungen nach der coronabedingten Pause endlich wieder stattfinden konnte. Knapp 2000 Athletinnen und Athleten waren für die drei Distanzen in den Einzel- und Staffelkonkurrenzen, vom Sprint, über die Olympische bis zur Mitteldistanz gemeldet. Auf der prestigeträchtigen Mitteldistanz gingen die Siege an Simon Huckestein (Triathlon Wetterau-Friedberg) und Elena Illeditsch (TSV Greding), beim Olympischen setzten sich Topfavorit Maurice Clavel (Team Hakro) und Sophia Ramsauer (Team Memmert) durch. Über die Sprintdistanz gingen die ersten Plätze an Lennart Faller (Team Hakro) und Anna-Lena Wittmann (TSV Greding).

Es war lange eine Zitterpartie, ob der vom ursprünglichen Juni-Termin verschobene Triathlon Ingolstadt überhaupt stattfinden kann. Entsprechend erleichtert war Organisationschef Gerhard Budy, nachdem er mittags den letzten Startschuss der Sprintdistanz abgefeuert hatte: „Es ist alles wirklich reibungslos gelaufen, auch die neue Streckenführung beim Laufen mit der Stadtrunde. Deshalb fällt mir jetzt ein riesengroßer Stein vom Herzen. Dass der Triathlon Ingolstadt jetzt wirklich stattfinden konnte, ist einfach nur mega. Zufriedene Athleten, ein super Helferteam, die wirklich das Beste tun. Ihnen gilt mein Dank und natürlich auch allen Sponsoren und Unterstützern der Stadt, deren Vertreter alle da waren. Und dazu noch so ein herrliches Wetter. Was will man mehr.“

 

Topbedingungen im Wasser und an Land

 

Die sehr guten Rahmenbedingungen, mit knapp 20 Grad Wassertemperatur im Ingolstädter Baggersee und dem milden und sonnigen Spätsommerwetter, nutzten die Triathletinnen und Triathleten dann auch für absolute Topleistungen.

 

Simon Huckestein beim Laufen unwiderstehlich

 

So entwickelte sich bei der frühmorgens gestarteten Mitteldistanz (1,9 km Schwimmen, 78 km Radfahren, 20,2 km Laufen) ein spannender Fight um die Podiumsplätze. In der Männerkonkurrenz führte der Titelverteidiger Tobias Heining das Feld nach dem Radfahren zunächst mit knappem Vorsprung an. Der Nürnberger, dem noch die Challenge Roth in den Beinen steckte, musste dann aber auf der erstmals gelaufenen Stadtrunde, die Richtung Altstadt und den Klenzepark führte, seine Führung wieder abgeben. Der Hesse Simon Huckestein (Siegerzeit: 3:31:20 Stunden), erstmals in Ingolstadt am Start, flog mit schnellen Schritten heran und holte sich am Ende überlegen den Sieg. „Ich habe erst vor vier Jahren mit Triathlon angefangen und deshalb im Schwimmen immer etwas Rückstand. Ich bin dann die erste Runde sehr hart Rad gefahren, um das Rennen offen zu halten. Im Laufen habe ich dann alles riskiert und es hat funktioniert. Das war das erste Mal Ingolstadt und sicher nicht das letzte Mal,“ so der Hesse im Ziel.

Im Sog von Huckestein rannte der Allgäuer Tom Hohenadl auf Rang zwei und sicherte sich damit auch den Titel des Bayerischen Meisters über die Mitteldistanz. Heining rettete sich auf Rang drei ins Ziel.

Elena Illeditsch mit Roth in den Beinen zum Sieg

Lange offen war auch das Frauenrennen. Elena Illeditsch nahm nach dem Radfahren nur einen knappen Vorsprung vor der Mannheimerin Franzi Reng und Sarah Schönfelder (Triathlon Grassau) mit auf die Laufstrecke. Auch Illeditsch war in der Vorwoche in Roth am Start und als Achte sogar in die Top Ten gelaufen. Von müden Beinen war bei der Athletin des TSV Greding dann nichts zu sehen. „Es war hart, aber ich bin überrascht, dass es so gut ging. Ich kam als Zweite oder Dritte nach dem Radfahren in die Wechselzone rein und dann als Führende raus. Der Abstand war aber nie wirklich groß und viel länger hätte es heute nicht mehr sein dürfen.“ Mit der besten Laufzeit setzte sich Illeditsch endgültig von ihren Mitstreiterinnen ab und triumphierte In 3:53:43 Stunden vor Reng und Schönfelder, die sich den Bayerischen Meistertitel sicherte.  

 

Maurice Clavel wird hart gefordert

 

Auf der Olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 41,1 km Radfahren, 10,2 km Laufen) musste Maurice Clavel (Siegerzeit: 1:53:58 Stunden) hart für seinen Sieg arbeiten. Der Triathlonprofi aus Freiburg hatte mit dem Gemündener Thomas Ott einen hartnäckigen Konkurrenten, der ihm alles abverlangte. Erst beim Laufen machte Clavel seinen Sieg endgültig perfekt. „Ich habe alles gegeben, das ist das was zählt und Spaß macht. Es war super den Motor wieder einmal richtig durchzupusten. Ich wurde echt richtig gefordert. Beim Laufen habe ich mich zwei- dreimal umgekuckt und der Thomas (Ott) war immer noch da. So eine Situation spornt dann richtig an“, sagte Clavel im Ziel.

Rang drei ging an Alexander Richter (TSG 08 Roth). Das Frauenrennen gewann Sophia Ramsauer in 2:20:38 Stunden vom Team Memmert, die ihren Sieg mit der klar besten Radzeit perfekt machte. Die zweitplatzierte Rosenheimerin Renate Forstner kam ebenso wie die drittplatzierte Lokalmatatorin Insa Schacht trotz besserer Laufzeiten nicht mehr heran.

 

Nur noch knapp neun Monate bis zum nächsten Triathlon Ingolstadt

 

Mit dem Sprintrennen (0,75 km Schwimmen, 20 km Radfahren, 4,5 km Laufen) wurde der lange Triathlontag in Ingolstadt dann beendet. Lennart Faller (Siegerzeit: 1:01:19 Stunden), der erst in der dritten Startgruppe ins Rennen ging, holte den entscheidenden Vorsprung vor den in der ersten Gruppe gestarteten zweit- und drittplatzierten Alexander Klimek (TG Victoria Augsburg) und Tobias Ulrich (TSV Harburg) bereits beim Schwimmen heraus. Umgekehrt war der Rennverlauf bei den Frauen. Hier drehte die Gredingerin Anna-Lena Wittmann (Siegerzeit: 1:12:25) mit der besten Laufzeit noch das Rennen und setzte sich knapp vor Katja Höme (TSV Gaimersheim) und Birgit Nixdorf (ToNi-Bike) durch.

Und schon zum vormerken: Der nächste Triathlon Ingolstadt findet am 29. Mai 2022 statt.