Triathlon Momente 2015 #7: Die Ironman Hitzeschlacht in Frankfurt

von tri2b.com | 07.12.2015 um 09:02
Der längste Tag des Jahres wurde in Frankfurt wohl auch zum mit heißesten Tag des Jahres. Temperaturen jenseits der 35-Gradmarke machten die Ironman European Championships in der Mainmetropole zu einer ganz besonders extremen Herausforderung.

Schon Tage vor dem Rennen wurde für das Schwimmen im handwarmen Langener Waldsee ein Neoverbot ausgesprochen - Überhitzungsgefahr drohte - und auf der Marathonstrecke entlang des Mains wurden zusätzliche Wasserstationen eingerichtet, sowie ein Teilstück der Laufstrecke in einen schattigeren Bereich verlegt. Von Seiten der Gesundheitsbehörden gab es zudem die Warnung, dass bei Engpässen in der medizinischen Versorgung, aufgrund zu vieler Notfälle, auch ein Rennabbruch nicht ausgeschlossen werden kann. Das Wetter sorgte dann auch für eine rekordverdächtige Aussteiger- bzw. Nichtantrittsquote. Nur gut 2.000 der etwas über 3.000 gemeldeten Starter schafften es auch bis ins Ziel auf den Römerberg. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen wurde die Hitze einem Teilnehmer zu Verhängnis. Der Triathlet kollabierte im Ziel und verstarb zwei Tage nach dem Rennen im Krankenhaus. Die Ursache war ein Hirnödem aufgrund einer Wasservergiftung.

 

Völlig unbeeindruckt, könnte man meinen, war Jan Frodeno von der Rekordhitze. Der Olympiasieger stellte bei seinem Start-Ziel-Sieg einen neuen Kurs- und Radstreckenrekord auf und demütigte damit Titelverteidiger Sebastian Kienle, der auf dem Rad ebenfalls noch unter seiner alten Rekordmarke blieb. Bei den Frauen war Daniela Ryf eine Klasse für sich. Die Schweizerin machte nur beim Radstart eine unglückliche Figur, als sie beim Aufsteigen etwa überhastet stürzte. Nach der kurzen Schrecksekunde berappelte sich Ryf schnell, und fuhr und lief ebenfalls zu einem neuen Streckenrekord. Das Ausrufezeichen aus deutscher Sicht setzte Julia Gajer, die bei ihrer Frankfurt-Premiere nur Überfliegerin Ryf den Vortritt lassen musste.