Triathlon-Szene: Schweizer van Berkel mit Horrorsturz, Niedrig kommt zum Kienle-Abschied nach Buschhütten, Xterra mit Weltcup-Premiere

von tri2b.com | 15.04.2023 um 22:02
Mit einem französischen Doppelsieg durch Arthur Forissier und Alizée Paties endeten die Xterra Asia-Pacific Championship im taiwanesischen Kenting. Der Crosstriathlon über 1,5 km Schwimmen, 29 km Mountainbike und 9 km Trailrun war zudem der Auftakt des neu eingeführten Xterra-Weltcups, in dem in sieben Wettbewerben erstmals die Weltcup-Sieger gekürt werden.

Beim mit 25.000 US-$ dotierten Auftaktrennen in Kenting war fast die gesamte Xterra-Weltelite am Start. Bei den Männern machte Arthur Forissier seinen Sieg in 2:36:39 Stunden im abschließenden Trailrun perfekt, als er den zuvor führenden Spanier Ruben Ruzafa (2:37:45) noch ein- und überholen konnte. Rang drei sicherte sich der Däne Jens Emil Sloth Nielsen (2:41:11), der bei der WM im vergangenen Jahr als Vierter das Podium knapp verpasste.

Der amtierende Weltmeister Arthur Serrieres (FRA) kam nur auf einen für ihn enttäuschenden siebten Rang ins Ziel, der nur zwei Tage vor dem Rennen nach Taiwan angereist war. „Ich hatte einen großartigen Winter und ich habe wirklich hart gearbeitet, aber das war mein schlechtestes Rennen aller Zeiten,“ so Serrieres nach dem Rennen.

Bei den Frauen waren nach dem MTB-Abschnitt ebenfalls noch zwei Athletinnen nahezu gleichauf. Die Weltmeisterin vom Lago di Molveno, Solenne Billouin wechselte noch vor ihrer Landsfrau Alizée Paties auf die Laufstrecke, musste dann aber bei großer Hitze ihre Kontrahentin ziehen lassen. Paties siegte in 3:06:20 Stunden, gefolgt von Billouin (3:08:42) und der Schweizerin Loanne Duvoisin (3:09:04). Rang vier ging an die Südtirolerin Sandra Mairhofer, die schon auf dem Bike den Anschluss an das Spitzentrio verloren hatte.

Der Xterra Weltcup wird mit dem Wettbewerb in Oak Mountain State Park/Pelham (US-Bundesstaat Alabama) am 20./21. Mai 2023 fortgesetzt.

Die weiteren Stationen sind:

  • 10./11. Juni 2023: Xterra Belgien/Namur
  • 12./13. August 2023: Xterra Czech
  • 18./19. August 2023. Xterra Germay – O-See Challenge
  • 26. August 2023: Xterra USA Championship Avon/Colorado
  • 21./23. September 2023: Xterra Weltmeisterschaft Andalo/Lago di Molveno

 

Schweizer Triathlon-Auftakt: Winterwetter in Wallisellen

Der Triathlon in Wallisellen ist traditionell in der Schweiz der Auftakt in die Wettkampfsaison. Diesmal war es bei einstelligen Temperaturen und Regen vor allem ein Kampf gegen die widrigen Bedingungen. Für die Altersklassenathleten wurde daher der erste Wechsel vom Schwimmbad aufs Rad neutralisiert. Zudem war für alle Teilnehmer beim Radfahren zwingend eine Langarmbekleidung vorgeschrieben. Im Prorace über 0,5 km Schwimmen, 15 km Radfahren und 4 km Laufen kamen die Tschechin Petra Kurikova (48:11 min) und der Schweizer Adrien Briffod (41:51 min) am besten mit den herausfordernden Bedingungen zurecht. Die Deutschen Jannik Stoll (43:21) und Magnus Männer (43:22) büßten beim abschließenden Lauf ihre Podiumschancen ein und landeten auf den Rängen vier und fünf.

 

 

Bremsversagen: Jan van Berkel übersteht Horrorsturz fast unverletzt

Der Schweizer Triathlonprofi Jan van Berkel hat nur mit viel Glück einen schweren Radunfall fast unverletzt überstanden. Der 37-Jährige, der erst vor wenigen Tagen das Ende seiner Profikarriere beim diesjährigen Ironman Switzerland in Thun angekündigt hatte, erlebte am vergangenen Donnerstag auf einer Trainingsausfahrt unweit der italienisch-schweizerischen Grenze ein Horror-Szenario. Auf einer steilen Abfahrt versagten die Scheibenbremsen an seinem Rennrad. Van Berkel entschied sich in Sekundenbruchteilen für einen kontrollierten Crash in eine Felswand. Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Rad regelrecht zerrissen. Dank des Helms erlitt Jan van Berkel selbst nur Prellungen und Schürfwunden.

© van Berkel/Instagram

„Ich bin froh, dass ich noch am Leben bin. Der Helm hat mich gerettet“, wird der dreimalige Sieger des Ironman Switzerland auf dem Nachrichtenportal blick.ch zitiert. Wie dort weiter berichtet wurde, soll sich der Abfall der Bremsleistung schon angekündigt haben. „Am Morgen hatten sie etwas Luft im System, funktionierten aber. Am Nachmittag muss wohl noch mehr Luft reingekommen sein und die Bremsleistung reichte nicht mehr, obwohl ich unterwegs an den Bremshebeln gepumpt habe.“

Triathlon in Buschhütten: Der erste Serien-Sieger Andreas Niedrig kommt ins Siegerland

Der 34. EJOT Triathlon Buschhütten am 7. Mai 2023 ist um eine Attraktion reicher. Andreas Niedrig, der das Rennen in den Jahren 1997, 1998 und 1999 dreimal in Folge gewinnen konnte, wird am ersten Maisonntag noch einmal im Elitefeld an der Startlinie stehen. „Dort hat alles angefangen, als ich mit Badehose und 26-Zöller über die HTS-Schnellstraße gebrettert bin“, erzählt Niedrig in einer Videobotschaft aus Mallorca. „Es ist für mich auch eine Ehre bei einem der Abschiedsrennen von Sebastian Kienle mit dabei sein zu können“. Kienle, der wie Lothar Leder den Klassiker im Siegerland insgesamt fünfmal gewinnen konnte, hatte Ende März seine Startzusage abgegeben.

Im Elitefeld der Männer sind u.a. Maximilian Sperl, Tim Hellwig, Simon Huckestein, Wilhelm Hirsch, Jens Roth und Nils Frommhold gemeldet. Bei den Elite-Frauen wird das Feld von Caroline Pohle angeführt.