Triathlon Team-WM: DTU-Auswahl nach Zeitstrafe ohne Medaille

von tri2b.com | 19.07.2015 um 18:30
Am Ende hatte das Team der Deutschen Triathlon-Nationalmannschaft bei der Team-WM in Hamburg das Podium knapp verpasst. Nach 1:21:00 Stunden hatten Laura Lindemann (Potsdam), Justus Nieschlag (Lehrte), Rebecca Robisch und Gregor Buchholz (beide Saarbrücken) Rang vier erreicht. Hinter den neuen Team-Weltmeistern aus Frankreich (1:20:33 Stunden), den Australiern und Großbritannien.

In der Reihenfolge Frau, Mann, Frau, Mann absolvierten alle Teams jeweils vier Mal die Distanzen von 300 Metern Schwimmen, 6,6 Kilometern Rad und 1.600 Metern Laufen. Im gesamten Wettkampf war die DTU-Mannschaft an der Spitze vertreten, aber unglücklicherweise hatte das DTU-Quartett eine Zeitstrafe erhalten, die eine greifbar nahe Medaille kostete.

„Das war wirklich schade“, sagte DTU-Cheftrainer Ralf Ebli nach dem Rennen. „Alle haben wirklich eine starke Leistung gezeigt, aber Rebecca hatte einfach Pech, dass sich der Verschluss ihres Radhelms wieder geöffnet hatte. Ich hätte mich für die vier über eine mögliche Medaille wirklich gefreut.“ Bei aller Enttäuschung war sich das Quartett aber auch einig, „dass das Rennen ein tolles Erlebnis war und die Atmosphäre einmalig“, wie es stellvertretend Justus Nieschlag formulierte. Schlussläufer Buchholz ergänzte: „So ist Sport manchmal. Aber wir waren im gesamten Rennen an der Spitze und werden sicher noch Medaillenchancen in der Zukunft erhalten.“

 

 

Lindemann auch im Team-Wettbewerb überzeugend

 

 

Den Rennauftakt im DTU-Team übernahm Junioren-Weltmeisterin Laura Lindemann, die als gute Schwimmerin das deutsche Quartett in der Spitze platzieren sollte. Und das gelang ihr vorzüglich. Als Fünfte kam sie aus der Binnenalster, fuhr dann auf dem Rad gemeinsam mit Neuseelands Andrea Hewitt auf das Führungsduo Vickie Holland (GBR) und Gilian Backhouse (AUS) auf und saß somit im Spitzen-Quartett, das die Konkurrentinnen um zehn Sekunden distanzieren konnte. Mit Vickie Holland setzte sich Lindemann dann beim Laufen sogar vom Rest des Feldes ab und wechselte als Zweite auf Justus Nieschlag, nur wenige Sekunden hinter den Briten.

Nieschlag kam nach den 300 Metern zusammen mit Australiens Aaron Royle und dem Briten Gordon Benson aus dem Wasser, und dieses Trio bildete auf dem Rad eine Allianz an der Spitze des Rennens. Resultat der Zusammenarbeit war ein Vorsprung von knapp 20 Sekunden, den die Athleten mit auf die Laufstrecke nahmen. Gewohnt schnell in der Wechselzone führte Nieschlag dann das Feld an, und kam nach den 1600 Metern als Erster zum Abschlag mit Rebecca Robisch, kurz vor Neuseeland.

 

Zeitstrafe von zehn Sekunden für das DTU-Team

 

Auf dem dritten Split entwickelte sich schnell ein Führungs-Quartett, weil Non Standford (GBR) und Audrey Merle (FRA) auf Robisch und Emma Jackson (AUS) aufschwammen. Beim Wechsel hatte Robisch dann das Pech, dass sich ihr bereits geschlossener Helm wieder öffnete und sie diesen nicht zeitig genug wieder schließen konnte. Somit setzten sie und die deutsche Mannschaft mit einer noch abzusitzenden Zeitstrafe von zehn Sekunden den Wettkampf fort. Diese durfte auch der folgende Gregor Buchholz absitzen, wofür sich auch  das Trainerteam der DTU entschied. Zunächst unbeeindruckt absolvierten aber die ersten vier den Radpart 20 Sekunden vor den Verfolgerinnen. Robisch kam wie ihre Teamkollegen davor auch in Front auf die Laufstrecke. Schnell übernahm allerdings die Britin Stanford das Kommando, ihr folgte Australien und als Dritte Rebecca Robisch. „Das tut mir wahnsinnig Leid für das Team. Ich kann es leider nicht rückgängig machen“, sagte eine enttäuschte Robisch nach dem Rennen.

 

Gregor Buchholz hatte nun die schwere Aufgabe, den Einzelsieger des Vortages Vincent Luis (FRA) hinter ihm auf Distanz zu halten und die Zeitstrafe zu kompensieren. Die Abstände negierten sich bereits beim Schwimmen und zwei Duos gingen jeweils gemeinsam auf die Radstrecke: vorn Luis und Mark Buckingham (GBR), dahinter Buchholz und Australiens Ryan Bailie. Zum Lauf kamen die vier wieder geschlossen. Luis und Bailie setzten sich sofort ab und der Franzose sicherte seinem Team den Sieg. Buchholz schaffte zwar eine Lücke zwischen sich und den Briten zu bringen, aber die war nicht zehn Sekunden groß, so dass am Ende ein unglücklicher vierter Rang zu Buche stand.