Vincent Luis wieder ITU Triathlon-Weltmeister

von Harald Eggebrecht/DTU Pressemeldung für tri2b.com | 05.09.2020 um 16:58
Der Franzose Vincent Luis hat in Hamburg das Rennen der ITU World Triathlon Series über die Sprintdistanz (0,75 km Schwimmen, 18,6 km Radfahren, 5 km Laufen) gewonnen und verteidigte damit seinen WM-Titel aus dem Vorjahr überlegen. Luis setzte auf dem letzten Laufkilometer die entscheidende Attacke und triumphierte in 49:13 Minuten vor dem überraschend starken Portugiesen Vasco Vilaca (49:15) und seinem Teamkollegen Léo Bergere (49:18). Bester Deutscher war im Hamburger Stadtpark Lasse Lührs auf Rang zwölf. Tim Hellwig kam als 17. ebenfalls in die Top 20.

Beim Schwimmen war es zunächst ein anderer Deutscher, der das Tempo an der Spitze mitbestimmte. Der Langenhagener Jonas Schomburg stieg direkt an den Fersen von Swimleader Alistair Brownlee aus dem Stadtparksee und schaffte so den Sprung in die zwölfköpfige Spitzengruppe, zu der auch Justus Nieschlag angehörte. Doch Schomburg, der sich im Vorfeld sogar Medaillenchancen ausrechnete, verlor zusammen mit dem Briten Izzard Barclay wenig später den Anschluss.

 

Nieschlag fährt in der Spitzengruppe mit

 

Alistair und sein Bruder Jonathan Brownlee, ein französisches Trio mit Titelverteidiger Vincent Luis, Léo Bergere und Dorian Coninx, der Ungar Márk Dévay, Vasco Vilaca und Nieschlag blieben nun als Achtergruppe bis ins Radziel zusammen. Während vor allem die „Equipe Tricolore“ um Vicent Luis und der zweimalige Olympiasieger Alistair Brownlee an Spitze immer wieder in den Wind gingen, hielt sich Nieschlag eher bedeckt.

13 Sekunden betrug ihr Vorsprung vor den vom Norweger Kristian Blummenfelt angeführten Verfolgern, als es in die zweite Wechselzone ging. An der Spitze bildete sich gleich auf dem ersten Laufkilometern eine Dreiergruppe mit den beiden Franzosen Luis und Bergere, sowie dem erst 20-jährigen Portugiesen Vasco Vilaca. Justus Nieschlag, gehandicapt von einer Oberschenkelverletzung, wurde nun schnell von der Verfolgergruppe geschluckt und musste im weiteren Verlauf auch noch seine Teamkollegen Lasse Lührs, Tim Hellwig und Jonas Breinlinger vorbeiziehen lassen.

 

Luis richtet sich fürs Zielfoto

 

Das Spitzentrio blieb nun bis zum letzten Kilometer zusammen, wobei sich Vilaca an den beiden Franzosen orientierte. Als es auf die letzten 1000 Meter ging zog Luis das Tempo an und hatte schnell eine kleine Lücke zu Bergere und Vilaca gerissen. Vicent Luis lief nun überlegen zum Sieg und zur WM-Titelverteidigung und nahm sich im Zielkanal sogar noch die Zeit sein Stirnband für das Zielfoto zu richten. Dahinter gewann Vilaca den Zielsprint gegen Bergere.

 

Lührs fehlen neun Sekunden zur Top Ten-Platzierung

 

Von den DTU-Athleten hätte Lasse Lührs mit einem starken Laufsplit (14:38) fast noch den Sprung in die Top Ten geschafft. Am Ende fehlten ihm neun Sekunden, Rang zwölf bedeutete aber trotzdem das bisher beste WTS-Resultat für den 24-Jährigen. „Ich bin definitiv sehr zufrieden mit der Platzierung, ich bin bester Deutscher und habe mein bestes WM-Resultat erzielt“, resümierte Lührs im Ziel.

Zweitbester Deutscher wurde überraschend der erst 21-jährige Tim Hellwig in seinem ersten WTS-Rennen. Er machte seine Ankündigung war, das Rennen mitbestimmen zu wollen - und war auf dem Rad in der Verfolgergruppe immer wieder vorne zu finden. Sein Mut wurde mit Rang 17 belohnt (50:01). Jonas Breinlinger (Saarbrücken), der als Zehnter aus dem Wasser gekommen war und nur knapp den Sprung in die Spitzengruppe verpasst hatte, belegte Rang 28 (50:26). Justus Nieschlag beendete das Rennen auf Platz 30 (50:33). Valentin Wernz (Saarbrücken) und Jonas Schomburg belegten die Ränge 34 (50:42) und 35 (50:43).