WTS: Henri Schoeman gewinnt Auftakt in Abu Dhabi
Die Bedingungen in Abu Dhabi waren ganz anders als sonst: Statt Sonne und Hitze gab es Regen, der vor allem auf dem Rad einigen Athleten zu schaffen machte. Einige Stürze gab es auf dem Yas-Marina Formel-1-Kurs, einige verliefen glimpflich, andere, wie der WM-Dritte des Vorjahres, Kristian Blummenfelt aus Norwegen, mussten aufgeben. An der starken Vorstellung Henri Schoeman’s änderte das aber nichts. Der Südafrikaner scheint sich bei diesen Bedingungen wohl zu fühlen und zeigte das schon beim Schwimmen, das er ganz vorne beendete. Auf dem Rad war Schoeman ab Kilometer 10 allein an der Spitze unterwegs und brachte einen Vorsprung von 13 Sekunden mit in die zweite Wechselzone.
Schoeman stark, Mola mit Pech
Kein allzu komfortables Polster, aber es reichte: Weil Henri Schoeman auch in den Laufschuhen ein hohes Tempo vorlegte und damit seine ersten Verfolger gleich distanzierte; und weil Mario Mola erst einen 20-Sekunden-Rückstand nach dem Schwimmen aufholen musste und später, wie auch Jonathan Brownlee, mit den Tücken des rutschigen Radkurses zu kämpfen hatte. Der Spanier holte zwar schnell auf, mehr als Platz zwei war für Mola aber nicht drin. Dahinter folgte die beiden Franzosen Vincent Luis und Léo Bergere vor dem Australier Jacob Birtwhistle, Joao Silva aus Portugal und Brownlee.
Bester Deutscher war Justus Nieschlag als 15. Unterwegs mischte der Deutsche Meister meist vorne mit, fiel dann aber durch einen Radsturz in der dritten Runde zurück. Auf den abschließenden fünf Laufkilometern fehlten dann die entscheidenden Sekunden. Maximilian Schwetz, der in diesem Winter einen eigenen Weg der Vorbereitung beschritten hatte, wurde 34., Jonas Schomburg landete auf Rang 47.
Überraschung bei den Frauen, Lindemann mit starkem Saisonauftakt
Im Rennen der Frauen gab es eine kleine Überraschung. Rachel Klamer war schon oft nah dran an einem großen Erfolg, diesmal klappte es für die Niederländerin mit dem ersten Erfolg bei einem WM-Rennen: Nach 1:00:43 Stunden verwies sie die Britin Jessica Learmonth (1:00:57) und Natalie van Coevorden aus Australien (1:01:00) auf die nächsten Plätze.
Die ersten Drei gehörten zu einer kleinen Spitzengruppe, die den ersten Verfolgerinnen auf dem Rad eine halbe Minute abnahm. Klamer, Learmonth und Van Coevorden profitierten von diesem Vorsprung und machten den Sieg unter sich aus. Rachel Klamer ließ dabei nichts anbrennen, nach einem schnellen Wechsel drückte sie beim Laufen gleich aufs Tempo und brachte den Sieg ins Ziel.
Als beste Deutsche startete Laura Lindemann mit Rang sechs stark ins WTS-Jahr 2018. Die Potsdamerin gehörte auf dem Rad zu den ersten Verfolgerinnen und hielt beim Laufen auch Andrea Hewitt aus Neuseeland in Schach. „So ein Rennen habe ich noch nicht erlebt. Ich war beim Schwimmen total eingekeilt und bin da nicht rausgekommen. Auf dem Rad habe ich nur versucht, oben zu bleiben. In jeder Runde ist irgendwer gestürzt. Dass ich im Laufen gut drauf bin, habe ich gewusst. Den Zielsprint gegen Andrea Hewitt musste ich einfach gewinnen“, sagte Lindemann nach dem Rennen. Die zweite Athletin der Deutschen Triathlon-Union, Sophia Saller, beendete den WTS-Auftakt auf Rang 34.
Weltmeisterin Flora Duffy (Bermuda) musste das Rennen schon in der frühen Phase des Radfahrens aufgeben.