Xterra WM: Titel an Mendez und Duffy, Kienle auf Rang 16

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 24.10.2016 um 08:32
Der Mexikaner Mauricio Mendez und Flora Duffy von den Bermudas haben in Kapalua/Maui die Weltmeistertitel im Xterra-Crosstriathlon gewonnen. Mendez machte seinen ersten Xterra WM-Titel im finalen Trail-Lauf perfekt, als er den führenden Topfavoriten Ruben Ruzafa aus Spanien noch abfangen konnte. Bronze ging an den Australier Ben Allen. Sebastian Kienle lief auf Rang 16 ein und musste im Kampf um das Double aus Ironman Hawaii und Xterra Maui dem US-Amerikaner Ben Hoffman den Vortritt lassen. Bei den Frauen triumpierte einmal mehr Flora Duffy. Die diesjährige Siegerin der ITU World Triathlon Series nahm ihren schärfsten Konkurrentin Lesley Paterson über zehn Minuten ab und sicherte sich in Kapalua den Xterra WM-Hattrick. Rang drei sicherte sich Suzie Snyder aus den USA.

*Video-Advertorial

Der dreimalige Xterra-Weltmeister Ruben Ruzafa sah beim zweiten Wechsel fast schon wie der sichere Sieger aus. In seiner Paradedisziplin hatte der Spanier die gesamte Konkurrenz wie so oft abgehängt, nachdem er an 18. Stelle, knapp vor Sebastian Kienle,  vom Schwimmen aufs MTB gewechselt war. Bester nach dem Schwimmen am D.T. Flemming Beach war bei einer extrem starken Brandung wieder der Australier Courtney Atkinson. Auf den durch den Regen der Vortage besonders tiefen Trails fuhr Ruzafa dann schnell bis zu Atkinson vor und hatte bald die alleinige Führung inne.

 

Mexikaner Mendez schlägt seine Idole

 

Zwei Minuten Vorsprung vor Mendez nahm Ruzafa mit auf die schwere Trail-Laufstrecke. Mendez, der erst letzten Donnerstag seinen 21. Geburtstag gefeiert hatte, machte nun Meter um Meter gut. Die Entscheidung sollte aber erst auf den letzten zwei Kilometern fallen. Der aus Mexiko-City stammende Mendez schloss zu Ruzafa auf und war nun nicht mehr zu halten. Bis ins Ziel konnte Mendez (Siegerzeit 2:49:39 Stunden) sogar noch über eine Minute Vorsprung auf Ruben Ruzafa (2:51:03) heraus laufen. "Ein Traum wird wahr. Ich habe immer zu diesen Jungs hinauf geschaut. Nun hier oben zu stehen ist schon sehr speziell. Ich bin einfach nur glücklich," so Mendez, der zudem der erste Xterra-Weltmeister aus Mexiko ist.

Der Australier Ben Allen (2:53:49), nach dem Schwimmen schon an zweiter Stelle platziert, konnte auch im Laufen seinen dritten Platz verteidigen, obwohl der Tagesvierte Braden Currie aus Neuseeland beim Laufen noch deutlich Boden gutmachte. Auf Rang fünf folgt der geschlagene Titelverteidiger Josiah Middaugh, der diesmal den Rückstand nach dem Schwimmen auf Spitze nicht mehr wettmachen konnte.

 

Ben Hoffman: "Das wohl verrückteste Xterra-Rennen"

 

Im Kampf um das mit 2.500 US-$ dotierte Double aus Ironman Hawaii und Xterra Maui ging Sebastian Kienle mit drei Minuten Vorsprung vor Ben Hofman ins Rennen. Gut drei Stunden später hatte Hoffman, der in Kona auf Rang vier schwer gezeichnet ins Ziel kam, den Spieß umgedreht. Der US-Amerikaner kam als Gesamtsiebter (3:01:41) an und nahm Kienle (3:07:44) gut sechs Minuten ab. Hoffman war dabei in allen Teildisziplinen schneller unterwegs als der Deutsche. "Es war verrückt. Wohl das verrückteste Xterra-Rennen, das ich je gemacht habe. Mitten im Rennen konnte ich durch den Matsch nicht mehr schalten und musste das Bike die Anstiege hinauf schieben. Ich bin glücklich das Double wieder gemacht zu haben", so Ben Hoffman im Ziel.

 

Flora Duffy: Erst über den Lenker ins Gebüsch, dann auf den Xterra-Thron

 

Bei den Frauen war Flora Duffy eine Klasse für sich. Doch auch die schnelle Frau von den Bermudas hatte mit den äußerst schweren Bedingungen mehr als ihr lieb war zu kämpfen. "Ich stürzte mit dem Bike, ging über den Lenker und flog in die Büsche. Außerdem ließen sich auch die Gänge nicht mehr richtig schalten", erzählte die alte und neue Xterra-Queen nach dem Rennen. Trotz des Malheurs fuhr Duffy über drei Minuten schneller als die zweitbeste Bikerin Lesley Paterson. Da Duffy bereits über fünf Minuten Vorsprung aus dem Schwimmen auf die Schottin mitnahm, war der finale Crosslauf nur noch Formsache. Die ITU-Weltmeisterin ließ aber auch hier die Tagesbestzeit folgen und feierte nach 3:14:59 Stunden den dritten Xterra WM-Sieg in Serie. Paterson, die 2011 und 2013 auf Maui gewann, wurde wie im Vorjahr Zweite hinter Duffy. Das Podium vervollständigte Susie Snyder aus den USA. Vierte wurde wie schon im Vorjahr die Französin Myriam Guillot Boisset. In die Top Ten ging es auch wieder für die Österreicherin Carina Wasle (10./3:44:19).

 

Silber für Agegrouper Jonas Held

 

In den Altersklassen waren in Kapalua im Feld der 800 Teilnehmer aus 46 Nationen auch 14 Deutsche am Start. Die einzige Xterra WM-Medaille gewann dabei Jonas Held. Der 18-Jährige aus Riesa konnte sich in der AK 15-19 mit einer starken Laufzeit noch bis auf Rang zwei nach vorne schieben. Die Platzierungen und Zeiten aller Teilnehmer aus Deutschland gibt´s im Ergebnisteil.