Ironman 70.3: Noodt und Reischmann gelingt erster Sieg, Thoes ebenfalls mit Podiumsplatz

von tri2b.com | 04.07.2021 um 20:42
Mit einer absoluten Überraschung endete der Ironman 70.3 Les Sables d´Olonne an der französischen Atlantikküste. Der junge Darmstädter Mika Noodt setzte sich im Laufduell um den Sieg gegen den großen Favoriten Rudolphe Von Berg durch und gewann sein erstes Ironman 70.3-Rennen der Karriere. Anne Reischmann machte ihren ersten Ironman 70.3-Triumph ebenfalls auf der Laufstrecke perfekt, als sie ihre vier Kontrahentinnen noch deutlich abschütteln konnte.

Reischmann musste sich beim Schwimmen zunächst etwas weiter hinten einreihen und schloss erst im zweiten Teil der Radstrecke an die Spitze auf, an der zu diesem Zeitpunkt ein Quartett mit den Französinnen Julie Iemmolo, Charléne Clavel und Alexia Bailly, sowie Katrien Verstuyft aus Belgien innerhalb weniger Sekunden zusammenlag. Innerhalb von nur 15 Sekunden wechselten die fünf Athletinnen in die Laufschuhe. Vom Start weg machte nun Anne Reischmann Druck, die vor zwei Jahren an gleicher Stelle als Zweite ihren bisher größten internationalen Erfolg feierte. Schnell lag die Ravensburgerin allein in Führung und baute diesen nun Schritt für Schritt aus. 1:45 min Vorsprung vor Iemmolo waren es am Ende, die für Anne Reischmann (Siegerzeit: 4:21:23) die letzten Meter zum ersten Ironman 70.3-Sieg zum Triumphlauf werden ließen. Die Bad Pyrmonterin Lisa Gerß lief mit einer ausgeglichenen Leistung auf Rang fünf.

Mika Noodts Geniestreich kündigte sich fast schon beim Schwimmen an, als er direkt an den Fersen des Topfavoriten Rodolphe Von Berg aus dem Wasser kam. Auf dem Rad sollte der US-Amerikaner dann zwar zunächst den deutschen Youngster etwas abhängen, mehr als eine Minute Vorsprung war aber nicht drin. Der Rest des Profifeldes, angeführt von den Franzosen Yvan Jarrige und Bertrand Billard, lag beim Wechsel auf die Laufstrecke bereits dreieinhalb Minuten und mehr zurück.

Noodt, Jahrgang 2000, der aus der Talentschmiede des DSW Darmstadt kommt, lief bereits auf den ersten fünf Kilometern das Loch zu Von Berg zu und lag bei Halbzeit der 21,1 Laufkilometer schon über eine Minute in Führung. Noodt (Siegerzeit: 3:47:14) blieb nun weiter am Drücker und vergrößerte seinen Vorsprung auf den entthronten Titelverteidiger bis ins Ziel auf satte 2:28 min. Rang drei sicherte sich Yvan Jarrige.

 

Ironman 70.3 Andorra – Svenja Thoes mit bester Laufzeit auf Rang zwei

 

Ellie Salthouse (Siegerzeit: 5:10:01) hat die Premiere des Ironman 70.3 Andorra mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Die Australierin hatte lange in der Schweizerin Emma Bilham ihre hartnäckigste Verfolgerin, bevor im abschließenden Halbmarathon Svenja Thoes richtig aufdrehte. Die Deutsche, die in der Vorwoche bei der ETU Mitteldistanz EM als 15. chancenlos war, konnte mit der besten Laufzeit auf den letzten Kilometern Bilham noch von Rang zwei verdrängen.

Bei den Männern hatte der Rad- und Triathlonprofi Cameron Wurf seinen Schwimmrückstand nach der Hälfte des äußerst bergigen Radfahrens wett gemacht und konnte anschließend seinen stärksten Widersacher Clément Mignon bis zum zweiten Wechsel um gut zwei Minuten abhängen. Der Vorsprung reichte für den Australier bis in die zweite Marathonhälfte, dann zog Mignon (Siegerzeit 3:42:05) vorbei und holte sich den Premierensieg. Wurf musste kurz vor dem Ziel auch noch den Italiener Michele Sarzilla vorbeiziehen lassen, bevor er sicher auf Rang drei einlief.

 

 

Ironman UK – Englische Meisterschaften und ein Franzose

 

Der Ironman UK wurde aufgrund der wieder verschärften Corona-Beschränkungen zu einer fast rein britischen Meisterschaft. Außerdem war das Profistarterfeld auf sechs Finisher bei den Männern und deren nur drei bei den Frauen zusammengeschrumpft.

Katrina Matthews war am Ende in 9:40:01 Stunden als Erste im Ziel in Bolton. Matthews hatte die Führung auf dem Rad nach 100 Kilometern von ihrer Landsfrau Chantal Cummings übernommen und sich im weiteren Verlauf ein Zeitpolster von über 20 Minuten herausgearbeitet. Cummings musste ihrerseits dann auch noch Nikki Bartlett vorbeiziehen lassen und wurde Dritte.

In der Männerkonkurrenz führte Sam Laidlow das Rennen vom Start weg bis nach der 30 Kilometermarke im Marathon mit zwischenzeitlich an die neun Minuten Vorsprung an. Zum Beginn des Marathons war der spätere drittplatzierte Franzose Leon Chevalier (8:51:48) sein erster Verfolger. Von Profi-Titelverteidiger Joe Skipper (Siegerzeit: 8:42:59) war da noch nichts zu sehen, der fast eine Viertelstunde zurücklag. Erst im Marathon spielte er seine Stärke aus und schnappte sich zunächst Chevalier und dann auch den schwer taumelnden Laidlow (8:51:51), der zumindest Rang zwei mit sieben Sekunden Vorsprung ins Ziel retten konnte. Als einziger deutsche Profiathlet war Fabian Rahn nach Nordwestengland gereist, der in 9:16:56 Stunden auf Rang sechs ins Ziel kam.