Triathlon WM-Serie: Asse stechen nicht

von René Penno für tri2b.com | 16.07.2011 um 16:32
Endlich hat es Brad Kahlefeldt geschafft: Nach etlichen Anläufen konnte sich der Australier vor dem Hamburger Rathaus als Sieger feiern lassen. Kahlefeldt, der hier stets in den Toprängen landete, verwies den Briten William Clarke und David Hauss aus Frankreich auf die nächsten Plätze, nur knapp dahinter wurde Sebastian Rank starker Vierter. Zusammen mit Jonathan Zipf, der zu Rang neun rannte, hielt er die deutsche Fahne hoch.

Denn die Asse stachen vor den rund 250.000 Zuschauern an der Alster nicht. Daniel Unger fand nicht ins Rennen und auch nicht seine Form und schied schon in einer frühen Phase des Radsplits aus. Jan Frodeno war dagegen vorne dabei, aber in der letzten Runde musste er die große Gruppe wegen eines Vorderraddefekts ziehen lassen und hatte mit dem Ausgang nichts mehr zu tun. Zumal er auch noch eine Penaltystrafe von 15 Sekunden absitzen musste – der Olympiasieger hatte seine Badekappe zu früh verloren. Stattdessen heizte Frodeno das Publikum an und gab immerhin für fünf Kilometer richtig Gas, zum Test sozusagen. Und Maik Petzold hatte beim Laufen sichtbar schwere Beine; der Bautzener war erst wenige Tage zuvor aus dem Trainingslager aus Davos angereist.

Dafür nutzten die jungen Athleten die Chance, als sie sich bot. Sebastian Rank setzte sich beim Laufen in einer siebenköpfigen Gruppe fest und rannte zu Platz vier. „Einwandfrei“, jubelte der Rostocker zufrieden im Interview mit dem ZDF. Erst in der letzten Runde, als es zum vorletzten Mal die Poststraße in Richtung Ziel ging, habe er gemerkt, dass da noch was geht. „Bei diesem Publikum läuft es aber auch fast von alleine“, grinste Rank, der sich aber wie alle anderen das Rennen in London als Highlight gesetzt hat. In drei Wochen gilt es für Olympia. Trotz aller Vorbereitungen auf das wichtigste Rennen des Jahres, hätte aber der Sportdirektor der Deutschen Triathlon-Union, Wolfgang Thiel, seine Topathleten auch in Hamburg ganz vorne gesehen.

Die aber konnten nicht in die Entscheidung eingreifen. Ebenso wie Javier Gomez, der zwar Fünfter wurde, sich aber im Finale noch von Sebastian Rank anhängen lassen musste und seine sonst gewohnte Spritzigkeit vermissen ließ. Dafür waren die jungen Deutschen auf den Punkt fit und freuen sich ebenfalls auf London. „Das Rennen liegt mir, und das Datum passt auch“, hat Sebastian Rank gute Erinnerungen an die englische Hauptstadt.