Kurzmeldung


WTS Hamburg: Murray überrascht Gomez

von René Penno für tri2b.com | 21.07.2012 um 19:16
Richard Murray hat das Rennen der World Triathlon Series in Hamburg gewonnen. Mit einem langen Sprint setzte sich der Südafrikaner von seinem Begleiter Javier Gomez ab. Steffen Justus rannte auf Platz drei, Maik Petzold und Jan Frodeno belegten die Plätze fünf und zehn.

Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Alle drei deutschen Olympia-Starter landeten beim letzten Test vor dem Saisonhöhepunkt in London in den Top Ten und mischten auf der Sprintdistanz trotz des harten Trainings der vergangenen Wochen vorne mit. Für DTU-Sportdirektor Wolfgang Thiel war es deshalb auch ein „Zufallsprodukt, dass so viele vorne sind“. Nur auf den Zufall aber wollten die es nicht ankommen lassen.

Schon beim Schwimmen waren Steffen Justus, Maik Petzold und auch Christian Prochnow vorne dabei. Das Trio war auch noch dabei, als sich nach einem schnellen Wechsel eine neunköpfige Spitzengruppe formierte. Anfangs hatte diese 17 Sekunden Vorsprung herausgefahren, aber schon zu Beginn der zweiten von vier Runden war wieder alles zusammen. Das Rennen lief weiter hektisch, vor allem aber schnell. Nicht schnell genug für die beiden Australier Courtney Atkinson und Dan Wilson sowie den Neuseeländer Clarke Ellice: Das Trio setzte sich in der zweiten Radrunde ab und machte bis zum zweiten Wechsel aus 10 noch 26 Sekunden Vorsprung. Nur Reinaldo Colucci aus Brasilien konnte die Lücke noch schließen.

Justus zeigt bestes Schwimmen


Er war auch der einzige aus der Spitzengruppe, der den starken Läufern noch Paroli bieten konnte. Denn schnell hatten sich Javier Gomez, Richard Murray und Steffen Justus gefunden und sammelten die Ausreißer noch auf den ersten beiden Laufkilometern ein. Während Atkinson und Wilson zurückfielen, biss sich Colucci an den Fersen von Justus fest. Der hatte inzwischen den Kontakt zu Murray und Gomez verloren, brachte den dritten Platz aber sicher ins Ziel. „Ich weiß nicht, ob Richard gedacht, dass das Ziel schon nach 1.000 Metern kommt“, beschrieb Justus die ersten Meter in den Laufschuhen. Obwohl er schließlich abreißen lassen musste, war er mit dem Ausgang zufrieden. Zumal er sein nach eigener Aussage bestes Schwimmen seit drei Jahren gezeigt hat.

Ganz vorne sorgte derweil Richard Murray für eine kleine Überraschung, als er auf den letzten Metern Javier Gomez distanzierte. Ganz überraschend kam der Sieg des Südafrikaners jedoch nicht: Mit dem dritten Platz beim WTS-Rennen in San Diego und Platz zwei in Sydney hatte Murray bereits angedeutet, dass ein Sieg in der WM-Serie nur eine Frage der Zeit ist.

Dahinter zeigten sich auch Maik Petzold und Jan Frodeno auf einem guten Weg zu den Olympischen Spielen und rannten vor der gewohnt prächtigen Kulisse am Hamburger Rathausmarkt auf die Plätze fünf und zehn. Jonathan Zipf und Christian Prochnow, die das Rennen anfangs mitbestimmten, vervollständigten das DTU-Ergebnis auf den Plätzen 16 und 17, Franz Löschke wurde 39., Sebastian Rank 42. „Fünf Leute unter den ersten 17 - das ist mehr, als wir uns ausgerechnet hatten. Besonders für unsere Olympia-Starter sind die Platzierungen als Abschluss einer harten Trainingsphase ein Top-Resultat“, freute sich Wolfgang Thiel. „Das gibt uns für die nächste Phase mit Blick auf Olympia einen zusätzlichen Motivationsschub.“