Challenge Roth: Rasmus Henning unwiderstehlich

von René Penno für tri2b.com | 18.07.2010 um 18:08
Rasmus Henning hat die Challenge Roth 2010 gewonnen. Nach 7:52:36 Stunden erreichte der Däne nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, und 42,2 km Laufen das Ziel im Rother Triathlon-Stadion. Er verwies Sebastian Kienle, sowie Eneko Llanos auf die nächsten Plätze. Zum Uralt-Rekord des Belgiers Luc Van Lierde (7:50:27) aus dem Jahr 1997 fehlten Henning am Ende gut zwei Minuten. Hinter Pete Jacobs kam der Vorjahressieger Michael Göhner als Fünfter ins Ziel.

Von wegen, "der Zweite ist der erste Verlierer": Nach einer Langdistanz-Premiere in fantastischen 7:59:06 Stunden musste Sebastian Kienle zwar einem Athleten den Vortritt lassen, er selbst aber kann sich jetzt Deutscher Meister nennen. Die Mühen und Qualen auf seinen ersten 226 Kilometern hatten sich gelohnt. Mutig war er nach 120 Kilometern der Konkurrenz vorausgefahren, nachdem er gemeinsam mit Normann Stadler die beiden Spitzenreiter Rasmus Henning und Pete Jacobs kurz zuvor eingeholt hatte. Am Ende stand nach 180 Radkilometern in 4:14:06 Stunden auch ein neuer Radstreckenrekord für den 26-Jährigen zu Buche. Vier Minuten nahm Kienle, der bis jetzt vor allem auf der Mitteldistanz überzeugte, mit in den Marathon. Und als er begann, diesen Vorsprung noch weiter auszubauen, glaubten nicht wenige an einen Erfolg des Shootingstars. Doch die schnellen ersten Laufkilometer forderten ihren Tribut.

Nach 31 Kilometern war Henning dran – und auch gleich vorbei. Der Däne wiederum war sich von Anfang an sicher, dass sein Kontrahent an der Spitze das Tempo nicht halten wird. Die Attacke des ehemaligen Kurzdistanz-Europameisters zog Kienle dann endgültig den Zahn: Um den Sieg lief er nicht mehr mit. Aber um Platz zwei. Der Badener kämpfte und blieb am Ende noch fast zweieinhalb Minuten vor Eneko Llanos. Für Henning wurden die letzten Laufkilometer auf der neugestalteten Strecke über den Rother Marktplatz dann zum Triumphlauf. Zwar wurde auch sein Schritt in der nun scheinenden Mittagssonne kürzer, trotzdem blieben am Ende die Uhren für die 42,2 Laufkilometer bei sagenhaften 2:39:43 Stunden stehen.

Titelverteidiger Michael Göhner fand dagegen nicht so schnell ins Rennen. Auf dem Rad versuchte er zu Beginn mit allen Mitteln an der Gruppe mit Kienle und Stadler dran zu bleiben, musste dann aber abreißen lassen. Erst im Marathon meldete er sich zurück und lief noch auf Platz fünf vor. "Ich wollte natürlich schon aggressiv an die Sache rangehen. Vielleicht war ich auf dem Rad etwas übermotiviert. Der Zieleinlauf entschädigt für Einiges. Die letzten Kilometer waren sehr schwer für mich, aber von der Stimmung auch sehr, sehr schön", so Göhner nach dem Zieleinlauf. Für ganz nach vorne war der Abstand aber schon vor der letzten Disziplin zu groß für den schnellen Läufer. Wolfgang Teuchner aus München, der seine bekannte Stärke auf dem Rad auch in diesem Jahr wieder ausspielte, jedoch auf der Laufstrecke noch einige Plätze einbüßen musste, wiederholte seinen zwölften Platz aus dem vergangenen Jahr. Tobias Gärtner und Bernd Eichhorn auf den Rängen 14 und 15 vervollständigten die Top 15.