Bei der 29. Auflage in der Region des Okanagan Valley lief dabei von Beginn an alles nach Plan für den Deutschen. Der schwimmstarke Abel kam als Fünfter mit der Spitzengruppe hinter Bryan Rhodes nach nur 50:34 Minuten aus dem Wasser. Klarer Himmel und milde Temperaturen waren es noch am Morgen, doch 35 Grad waren für die Mittagszeit vorhergesagt. Ungewöhnlich für die Jahreszeit und das eher milde Klima rund um Pentincton.

Auf dem Rad zeigten sich Rhodes und der Belgier Bert Jammaer besonders stark über die vielen Pässe und Steigungen der 180-km-Runde. Doch Abel, wie auch Rapp ließen nichts anbrennen. Zyemtsev im Schlepptau hielten sie den Rückstand stets gering und lagen maximal 3 Minuten hinter dem Führungsduo. Nach 120 Kilometern hatten die Verfolger die beiden Ausreißer gestellt und Rapp ergriff umgehend die Initiative, um zu attackieren. Bereits 20 Kilometer vor dem zweiten Wechsel hatte der Kanadier eine Lücke von drei Minuten aufgetan. Torsten Abel folgte unmittelbar und wechselte bereits als Dritter und einem Rückstand von 3:15 Minuten zum Laufen.

Nachdem Zyemtsev mit Beginn des Marathons noch versuchte den enteilten Jordan Rapp wieder einzuholen, musste er für seinen Kraftakt bei den stetig steigenden Temperaturen bald mit Geheinheiten büßen. Abel dagegen teilte sich sein Rennen konsequent ein und war auf den Tag wieder fit nach seinem Radsturz kurz vor dem Ironman Frankfurt. Den Marathon spulte er akribisch herunter, ohne den Belgier Jammaer gefährlich nah kommen zu lassen. Rapp gewann damit zum zweiten Mal den Ironman Kanada in einer Zeit von 8:28:09 Stunden vor Abel und Jammaer.

Ellis mit der Monotonie eines Uhrwerks

Das Rennen der Frauen hingegen verlief, wie zu erwarten, sehr monoton. Zwar kam die Vorjahressiegerin Meredith Kessler noch vor dem neuen Triathlonstar Mary Beth Ellis aus dem Wasser, doch das blieb auch der einzige Führungswechsel an diesem Tag. Nach 53:31 Minuten stiegen die beiden aus dem Lake Okanagan und auch gleichzeitig auf ihre Zeitfahrmaschinen. Beide blieben noch einige Zeit zusammen, bis zum Richter Pass. Dort fuhr die 34-jährige Ellis eine kurze aber harte Attacke. Die einzige an diesem Tag, denn Kessler konnte nicht mithalten und musst abreißen lassen. Als Gesamt-Elfte wechselte die Amerikanerin und Siegerin des Ironman Klagenfurt schließlich zum Marathon.

Wie ein Uhrwerk lief Mary Beth Ellis die 42,2 Kilometer herunter und gewann mit einem Vorsprung von 31:41 Minuten vor Kim Loeffler, die auch noch Meredith Kessler von Platz zwei verdrängen konnte. Mit 9:03:13 Stunden holte Ellis damit ihren dritten Ironman-Titel innerhalb von nur zwei Monaten und war im Ziel sogar Achte im Gesamtklassement.