Triathlon kompakt: Kienle-Comeback beim HeidelbergMan, deutsche Siege beim Trumer Triathlon, Vater- und Sohn-Sieg beim Xterra

von tri2b.com | 18.07.2022 um 10:04
Auch das dritte Juliwochenende war vollgepackt von vielen tollen Triathlon-Events. Beim HeidelbergMan stand Sebastian Kienle endlich wieder an einer Triathlon-Startlinie, beim Trumer Triathlon im Salzburger Land gingen die Siege auf der Mitteldistanz nach Deutschland und bei den Xterra US-Championships standen zwei Generationen aus einer Familie am Ende ganz oben auf dem Siegerpodest. Unschön verlief hingegen die Duathlon-Entscheidung bei den World Games für die Deutsche Merle Brunnée.

HeidelbergMan: Plappert und Jansen gewinnen, Kienle Vierter

Der HeidelbergMan (1,6 km Schwimmen, 35 km Radfahren, 10 km Laufen) gehört mit seiner herausfordernden Rad- und Laufstrecke zu den echten Klassikern im Rennkalender. Den Sieg sicherte sich der Heuchelberger Malte Plappert in 2:01:01 Stunden, der beim Radfahren seine Mitkonkurrenten entscheidend abhängen konnte. Zweiter wurde sein Teamkollege Jakob Breinlinger (2:01:42), gefolgt vom Grassauer Julian Erhardt (2:02:33). Rang vier ging an Sebastian Kienle, der erstmals wieder nach der Ironman WM in St. George an der Startlinie stand. Der 38-Jährige, der in Heidelberg in den Jahren 2008 und 2009 gewann und den Wettkampf mit zu seinen Lieblingsrennen zählt, überzeugte vor allem mit einer starken Laufzeit.

Ebenfalls am Start war der Australier Nick Kastelein, der in der Vorwoche beim Ironman Vitoria-Gasteiz triumphierte. Kastelein führte nach dem Schwimmen im Neckar das Feld an, wurde dann aber bis auf Rang acht durchgereicht.

Eine klare Sache war der Sieg von Laura Jansen. Die Heidelbergerin fuhr auf dem Rad an die Spitze und legte anschließend noch die beste Laufzeit nach. Nach 2:17:45 Stunden hatte Jansen im Ziel fast sieben Minuten Vorsprung auf ihre Teamkolleginnen Ursula Trütschler (2:24:22) und Kathrin Halter (2:25:25).

 

Alpentriathlon Schliersee: Sprintsiege an Höchenberger und Forstner

Am Schliersee fand neben dem Eliterennen der Bundesliga auch eine Altersklassenkonkurrenz über die Sprintdistanz (0,75 km Schwimmen, 15,5 km Radfahren, 5 km Laufen) statt. Die ebenfalls angesetzte Olympische Distanz wurde wenige Tage vor dem Rennwochenende ersatzlos gestrichen, da den Veranstaltern zu wenig Personal für die Absicherung der Radstrecke zur Verfügung stand.

Das Sprintrennen entschied der Kemptener René Höchenberger in 58:40 min für sich. Zweiter wurde Ben Böhm (1. TTC Innsbruck (59:55), gefolgt vom Niederländer Simon Nicolaas Den Barber (1:00:24). Bei den Frauen holte sich die Rosenheimerin Renate Forstner (1:09:44) mit knappem Vorsprung vor Lea Cagol (SV Würzburg 05/1:09:58) den Sieg. Rang drei ging an Kirsi Schmidt (Triteam Freiburg/1:10:22).

 

Trumer Triathlon: Deutsche Siege durch Zepunkte und Götzenberger

Im Salzburger Land wurden beim Trumer Triathlon die Österreichischen Staatsmeisterschaften über die Olympische Distanz (1,5 km Schwimmen, 41,5 km Radfahren, 10 km Laufen) ausgetragen. Bei absoluten Topbedingungen sicherten sich Lukas Hollaus (1:58:47) und Therese Feuersinger (2:14:01) die Staatsmeistertitel.

Auf der Mitteldistanz (1,9 km Schwimmen, 88,5 km Radfahren, 21,1 km Laufen) gab es durch Ruben Zepuntke (3:57:30) und Marc Eggeling (4:02:43) einen deutschen Doppelsieg. Zepuntke spielte dabei einmal mehr seine Radstärke aus und fuhr in 2:07:55 Stunden die klare Tagesbestzeit. Rang drei sicherte sich der Österreicher Matthias Hohlrieder (4:06:29). „Das Rennen war für mich heute wirklich hart, ich bin beim Schwimmen eine Boje zu früh abgebogen und musste dadurch eine weitere Strecke zurücklegen, am Rad bin ich dann auch noch gestürzt. Es war also definitiv kein perfekter Tag ... umso glücklicher bin ich, dass es für den Sieg gereicht hat,“ resümierte Ruben Zepuntke im Ziel.

Bei den Frauen jubelte mit Lena Götzenberger ebenfalls eine Deutsche. Die in der Szene den meisten durch ihren Mädchennamen Gottwald bekannte Götzenberger, die bereits Ende Mai die Mitteldistanz DM beim Triathlon Ingolstadt gewinnen konnte, setzte sich in 4:28:12 Stunden mit klarem Vorsprung vor der Österreicherin Gabriele Obmann (4:35:26) und der Würzburgerin Carolin Lehrieder (4:44.15) durch. „Die Stimmung heute war einfach super, das Rennen selbst war hart, aber ich hatte sehr viel Spaß. Natürlich wollte ich gewinnen, nachdem ich aber nicht zu den Favoritinnen gezählt wurde, hatte ich überhaupt keinen Druck, was für mich heute sicherlich von Vorteil war,“ so die Siegerin Lena Götzenberger nach dem Rennen.

 

World Games: Großes Chaos beim Duathlon in Alabama – Zofingen-Siegerin Brunnée disqualifiziert

 

In Birmingham im US-Bundesstaat Alabama fanden von 7. bis zum 17. Juli die World Games statt. Bei der allen vier Jahre seit 1981 ausgetragenen Veranstaltungen gehören Nicht-Olympische Sportarten zum Programm. Entsprechend ging es im Duathlon (10 km Laufen, 40 km Radfahren, 5 km Laufen) um den World Games-Titel.

Dabei wurde beim Rennen der Frauen ein Großteil des Feldes disqualifiziert. Auf der winkligen Radstrecke kamen viele Athletinnen, so auch die Deutsche Merle Brunnée vom Kurs ab. Wie Brunnée, die 2021 den legendären Powerman Zofingen gewann, in ihrem Blog berichtete, war die Strecke nicht richtig markiert und zudem nur unzureichend durch Streckenposten besetzt. Die Podiumsplätze gingen an Maurine Ricour (BEL/1:01:38), Ai Ueda (JPN/2:01:58) und Joselyn Daniely Brea Abreu (VEN/2:02:42).

Bei den Männern gab es durch Maxime Hueber-Moosbrugger (1:47:57) und Benjamin Choquert (1:48:20) einen französischen Doppelerfolg. Der Mexikaner Victor Emmanuel Zambrano Gonzalez (1:48:56) wurde Dritter. Deutsche Athleten waren nicht am Start.

 

Xterra US Championship: Middaugh vor Middaugh

 

Wenn Vater und Sohn gemeinsam auf dem Podium stehen, dann ist das etwas ganz Besonderes. Bei den Xterra US-Championships (1,5 km Schwimmen, 24 km MTB, 10 km Traillauf) in Beaver Creek in Colorado gab es einen Middaugh-Doppelsieg zu bestaunen. Es siegte der erst 18-jährige Sullivan Middaugh (2:20:28), gefolgt von Vater Josiah Middaugh (2:22:11). Der 45-Jährige gilt in der Szene als Xterra-Ikone und konnte in der Vergangenheit die prestigeträchtige US-Championship der Crosstriathleten allein 15-mal gewinnen. Das Podium komplettierte der Neuseeländer Kieran McPherson (2:23:31).

Eine klare Angelegenheit war der Sieg von Lesley Paterson in der Frauenkonkurrenz. Die Schottin und fünfmalige Xterra-Weltmeisterin siegte in 2:43:43 Stunden vor den beiden US-Amerikanerinnen Suzie Snyder (2:52:02) und Amanda Presgraves (2:58:24).