Während Athleten gegen den Wind ankämpfen, tanzen Becher unbeschwert im Wind ...

Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich bisher noch nie bei einem Triathlon bis ganz zum Schluss, bis zum letzten Läufer geblieben bin. Normalerweise gibt uns das Rennen der Pros den Rhythmus vor. Dieses Mal in Bahrain war alles anders. Kein den Pros hinterherhetzen, da keine Athleten von uns am Start waren! Aufgrund des Rennkurses, die Distanzen, die es ohne ausdrückliche Erlaubnis zu überbrücken gilt, sind lang. Deshalb muss man sich an einem solchen Tag entscheiden, was man sehen möchte, wenn man nicht gleich alles versäumen will, weil man ständig zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Werbung, Filmen, Posten findet sonst immer um die Pros herum statt. Auch wenn der Triathlon gerade deshalb das ist, was er ist, weil so viele Altersklassenathleten mit viel Leidenschaft und Opferbereitschaft bereit sind, trotz physischer Schmerzen und seelischer Qualen alles zu geben. Für einen Filmemacher ist es nicht einfach diesen Prozess des Leidens einzufangen, denn Grazie und Schönheit eines Menschen gehen in diesem Zustand oft verloren. Ich versuchte die Kamera so zu führen, dass die innere Stärke all dieser Athleten am Ende des Feldes zu sehen ist. Ich muss gestehen, dass mir der Wind dabei sehr geholfen hat, eine Ästhetik zu finden.

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Fahrräder in der Stadt, wie seltsam…

Wie Sie vielleicht in meinem Blog aus Bahrain bereits gelesen haben, versäumten wir den Schwimmstart und wiederum doch nicht … Wir waren die Nacht zuvor einfach zulange aufgeblieben, hatten diskutiert, etwas getrunken und dann beschlossen das Schwimmen auszulassen. Übernächtigt mit einem Hangover wollten wir den Renntag nicht beginnen. Erst nach dem Wettkampf erfuhren wir, dass das Schwimmen gar nicht stattgefunden hatte, also hatten wir nichts versäumt. Wie grossartig, wir mussten also kein schlechtes Gewissen haben! Unser Plan war nun eine Kreuzung des Radkurses zu erreichen, an der wir beobachten konnten, was es bedeutete in Bahrain ein Rad zu fahren. Glücklicherweise kamen wir an diesem Punkt genau zum richtigen Zeitpunkt an, was nicht so einfach war, da wir ja mit der Gegend nicht besonders vertraut waren. Was Sie in unserem Video sehen können, zeigt ziemlich genau wie bizarr es heute in Bahrain noch ist, Sport draußen im Freien zu betreiben. Radfahrer finden sich im Verkehr geradezu eingebettet, Fußgänger kreuzen den Radkurs, so tun es auch die vielen Fremd-bzw. Gastarbeiter mit ihren alten Fahrräder, die wenig mit denen der Triathleten gemein haben. Diese Menschen können sich kein Auto leisten, und sie sind an einem Sport wie Triathlon ganz und gar nicht interessiert. Sie scheinen diesen Wettkampf völlig zu ignorieren, sie wirken ganz unberührt von dem Geschehen. Aber sehen Sie selbst, Es ist für seine königliche Hoheit Sheikh Nasser noch ein langer Weg, bis der Ausdauersport bei der einheimischen Bevölkerung von Bahrain angekommen sein wird. Aber der Anfang ist gemacht. Wir sahen erfreulicherweise schon eine Reihe von Bahrainis, Männer ebenso wie Frauen, die am Rennen teilnahmen.

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Die Entdeckung von Manama, einer Stadt der Kontraste

Vor einigen Jahren konnte man Bahrain bei uns in Europa in den Schlagzeilen finden, etwas, was einem so kleinen von Saudiarabien abhängigen Land selten passiert. Der Aufstand der Shiiten 2011 veranlasste die Herrscherfamilie al Khalifa, die Saudis zu Hilfe zu rufen. So war der Aufstand durch die bewaffneten Truppen beider Länder schnell niedergeschlagen. Ich reiste 2015 dorthin, um mir das 70.3 IRONMAN-Rennen anzusehen. Mein Begleiter Ralf und ich kamen an einem sehr sonnigen, nicht sehr heißen, aber windigen Tag dort an, sehr angenehm nach dem kalten nassen Dezemberwetter zuhause. Unser Aufenthalt war mit 2 Tagen extrem kurz. Für die Geschichte, die ich mit der Kamera einfangen wollte, war das sehr wenig Zeit. Deshalb verbrachte ich auch beinahe die ganze Zeit hinter der Kamera, sehr fokussiert und davon getragen von dem, was ich sah. Wenn Sie mich fragen, ob ich Spannungen oder gar Feindseligkeiten gespürt habe, während ich mich mit der Kamera durch Menschen unterschiedlichster Ethnien bewegte, dann kann ich nur mit einem klaren Nein antworten.

Wir waren wirklich überall herzlich willkommen. Auch meine Kamera wurde mit Offenheit empfangen, was im Mittleren Osten nicht unbedingt der Regelfall ist. Wenn Sie mich fragen, ob ich die Spuren der Ausschreitungen von 2011 gesehen habe, ja, ich sah sie. Aber Sie müssen aufmerksam sein und durch die alten Stadtviertel von Manama streifen. Sie müssen sich auf die Suche nach den den Schiitischen Stadtteilen machen. Für uns waren diese leicht auszumachen, da das Fest der Kerbala immer noch im Gange war. So konnten wir die Plätze eigentlich nicht übersehen, wo es 2011 zu Unruhen gekommen war. Schwarze Fahnen und riesige Illustrationen aus der Kerbala schmückten die Viertel.

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Eins werden mit dem Wüstenwind...

Es war noch am selben Tag nach dem Rennen, an einem stürmischen Tag, als wir uns auf den Weg machten, die Insel zu erkunden. Dieser kurze Videoclip kommt einem Gedicht gleicht, das den Wind verehrt. Ich liebe die Wüste, das karge Land, die reduzierte Landschaft, die einen nicht mit Reizen überschüttet. Sie beruhigt den gereizten Geist und erlaubt es sich den kleinen unscheinbaren Dingen zuzuwenden. Mehr Worte bedarf es nicht, sehen Sie selbst.

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Hotspot Pier: Ein Ort der Gegensätze

Während der zwei Wochen vor dem großen Rennen ist der Pier in Kailua mehr oder weniger unter Kontrolle der Triathleten aus der ganzen Welt, die beim Ironman Hawaii an den Start gehen. Es fühlt sich ein wenig an wie auf dem Laufsteg der neuesten Triathlontrends inkl. einer gehörigen Portion Körperkult. Trotzdem finden Sie dort noch Nischen, in denen eine völlig andere Show stattfindet - und sich das Flair des traditionellen Hawaii einschleicht. In diesem kurzen Videoclip erhaltet ihr eine Vorstellung vom Hula-Tanz, der Hawaiianer Art zu erzählen.

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