Canyon Bicycles von massivem Cyber-Angriff betroffen

von tri2b.com | 07.01.2020 um 11:26
Kurz vor Jahreswechsel wurde die Canyon Bicycles GmbH Ziel eines massiven kriminellen Cyber-Angriffs. Offenbar handelt es sich um eine professionell organisierte Tätergruppe, die sich darauf spezialisiert hat, Unternehmen anzugreifen. Den Tätern gelang es, sich bei Canyon Zugriff auf die IT-Systeme zu verschaffen. Software und Server wurden verschlüsselt und dadurch stellenweise lahmgelegt. Nicht betroffen war die Webseite www.canyon.com: Bestellungen über den Webshop können und konnten wie gewohnt aufgegeben werden. Mittlerweile ist der Angriff identifiziert und nach aktuellem Kenntnisstand gestoppt.

"Der Angriff zeugt von massiver krimineller Energie", so Canyon-Gründer und Geschäftsführer Roman Arnold. "Durch die Verschlüsselung unserer IT-Infrastruktur wurden die Arbeits- und Geschäftsprozesse vorübergehend massiv beeinträchtigt. Unmittelbar betroffen war unser Standort Koblenz sowie alle internationalen Ländergesellschaften mit Ausnahme der US-Gesellschaft, da diese mit einem eigenen IT-System arbeitet. Wir rechnen in den nächsten Tagen mit Verzögerungen im Kundenkontakt sowie in der Auslieferung. Wir setzen alles daran, um die Auswirkungen für unsere Kunden und Fans so gering wie möglich zu halten und schnellstmöglich wieder in den Normalbetrieb zu kommen, so Arnold weiter. "Wir bedauern diesen Vorfall außerordentlich und entschuldigen uns, dass Canyon derzeit nicht seinen gewohnten Service-Standard anbieten kann.  

Unmittelbar nach Bekanntwerden des Cyber-Angriffs hatte Canyon die zuständigen Behörden informiert. Eine enge Zusammenarbeit erfolgt seitdem mit der Kriminalpolizei Koblenz und dem Landeskriminalamt. Der Landesbeauftragte für den Datenschutz in Rheinland-Pfalz wurde informiert. Gegen die Täter wird Strafanzeige erstattet. Experten aus den Bereichen IT, Forensik und Cyber-Security konnten den Angriff schnell analysieren und kontrollieren sowie bereits Lösungen und Gegenmaßnahmen einleiten