Tria-Rookies: Jürgen Dam will mit einem Lächeln durchkommen

von René Penno für tri2b.com |
Es war bloß ein Zufall, der Jürgen Dam zum Triathlon gebracht hat. Die Tageszeitung daheim berichtete über das Vorhaben von Sven Hindl, beim Sixtus Schliersee Alpentriathlon das Project „Local Hero“ durchzuführen, Dam meldete sich umgehend. „Das ist eine Möglichkeit, mal was anderes zu machen“, sagt Jürgen Dam. Er macht seine ganz eigenen Erfahrungen mit Trainingsplänen.

Seine sportlichen Erfahrungen beziehen sich aufs Radfahren und Laufen. Vor fünf Jahren hat er das Laufen für sich wiederentdeckt, „jetzt ist es meine Hauptsportart“, so Dam, der sein Geld als wissenschaftlicher Mitarbeiter verdient. Im vergangenen Jahr absolvierte er in München seinen ersten Marathon. Nach 3:27 Stunden blieben die Uhren für ihn im Ziel stehen – eine ordentliche Zeit für den 47-Jährigen. „Das lief super gut“, sagt Dam und hat Geschmack auf mehr bekommen. Die nächste Marathonteilnahme ist bereits geplant, erst einmal aber steht der Triathlon in Schliersee auf dem Programm. Eine ganz neue Herausforderung für ihn. Für einen, der sich eher als Landratte bezeichnet und festen Boden unter den Füßen braucht.

Nun kommt also noch das Schwimmen hinzu. Als einen Mehraufwand sieht das Jürgen Dam aber nicht. An den Wochenstunden, die er fürs Trainings aufwendet, ändert sich nichts. Stattdessen variiert er sein Training, ganz nach eigenem Ermessen und Befinden. „Neulich“, sagt er, „als das Wetter so schön war, habe ich mich lieber aufs Radl gesetzt und hab den Berg am Spitzingsee getestet.“ Starre Trainingspläne sind nicht sein Ding. Er hat es für einige Wochen ausprobiert, will aber flexibel in der Gestaltung bleiben. So hat er spontan ein Trainingslager mit dem Rad in der Toskana eingeschoben. „Das war überhaupt nicht konform mit dem Trainingsplan“, sagt Dam. Sport sei wichtig für ihn, „hat bei mir aber nicht die höchste Priorität.“

In sich hinein hören

Jürgen Dam trainiert, wenn Lücken da sind. Beispielsweise morgens, wenn die Familie noch schläft. „Dann fahre ich um halb sechs los und vormittags bin ich wieder zurück.“ Dann bleibt noch genügend Zeit für die Familie. „Andere Sachen sind wichtiger“, hat der Sport für Jürgen Dam zwar eine gewisse Wertigkeit, das Training aber über alles stellen, kommt gar nicht infrage. „Es muss Spaß machen, es muss zum eigenen Leben passen“, hat Dam seine ganz eigene Philosophie. Und wenn dann auch mal die Sonne scheint, setzt er sich lieber aufs Rad – auch wenn Schwimmen auf dem Plan steht. „Man muss auch ein bisschen in sich reinhören“, verlässt sich Jürgen Dam auf sein Gefühl.

Den Schliersee Alpen Triathlon wird er so auch ganz entspannt angehen. Er sei sich bewusst, dass er den Rückstand nach dem Schwimmen kaum noch aufholen könne, glaubt Jürgen Dam, „es ist der erste Versuch, mal sehen was rauskommt.“ Ziele setzt er sich nicht. Nur so viel: „Ich will gut durchkommen, mit einem Lächeln auf den Lippen.“