Tria-Rookies: Tom Kirmaier -Gute Organisation ist alles

von René Penno für tri2b.com | 13.07.2014 um 00:00
Triathlon zieht immer mehr Menschen in seinen Bann. Der Dreikampf, bestehend aus Schwimmen, Radfahren und Laufen, wird immer beliebter. Immer mehr Menschen suchen eine (neue) Herausforderung und finden diese im Triathlon. Die Athleten werden bewundert, für ihre Vielseitigkeit, ihre Ausdauer und auch für die Willensstärke, die vor allem auf den längeren Distanzen gefordert ist. Prominente machen es immer wieder vor: Formel-1-Star Jenson Button ist schon fast ein Stammgast bei hochkarätigen Rennen, sogar Jennifer Lopez hat sich die Quälerei angetan – die Reihe könnte beliebig fortgesetzt werden. Die Mehrzahl der Ein- und Umsteiger hat weniger klangvolle Namen. Einige davon wollen wir vorstellen.

Der Veranstalter des Chiemsee-Triathlon und des Alpen-Triathlons Schliersee, Sven Hindl, war auf der Suche nach einem Local Hero. Gesucht wurden Einsteiger oder Umsteiger, Sportler, für die der Triathlon Neuland ist. Auf Tom Kirmaier trifft das zu. Bedingt. Denn der 31-Jährige ist bereits vom Triathlonvirus infiziert. Auch wenn das schon eine ganze Weile her ist. Vor 14 Jahren machte er zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem Triathlon. Als Läufer komplettierte er beim Alpen-Triathlon in Schliersee eine Staffel. Damals war er Snowboard-Trainer, mit seinen Trainerkollegen entschloss er sich für einen Start. „Diese Atmosphäre ist der Wahnsinn“, sagte Kirmaier damals wie heute. Als Zuschauer war er immer wieder dabei. Als er im Winter von der Idee Sven Hindls hörte, dachte er sich: „Das ist ja optimal!“ Er schloss sich der Schwimmabteilung im Skiclub Schliersee an – und unterwarf sich den Trainingsplänen Joseph Spindlers. „Die sind schon eine richtige Herausforderung“, sagt Tom Kirmaier.

"Das Schwimmen war grausig"

Seit Kirmaier mit seinen Kumpels in Schliersee am Start war, hatte er zwar nie mehr an einem Triathlon teilgenommen, untätig rumgesessen hat er aber auch nicht. Snowboarden, Kajakfahren, Kitesurfen: „Ich habe Vieles gemacht, aber nix gescheit“, sagt der Vater einen kleinen Tochter. Es war an der Zeit, daran was zu ändern. 15 Kilo hatte Tom Kirmaier abgenommen. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, sagte er sich. Er meldete sich bei Sven Hindl, bekam die Trainingspläne von „Joe“ Spindler, die individuell auf die einzelnen Sportler zugeschnitten sind, und legte los. Nicht immer war es so einfach, wie es von außen aussieht. „Das Schwimmen war am Anfang grausig“, blickt Kirmaier auf die ersten Einheiten im Wasser zurück. Seit der Schule war er nicht mehr geschwommen. Jedenfalls nicht auf Zeit. „Und wenn ich beim Kitesurfen oder Kajakfahren schwimmen muss, ist was schief gegangen“, lacht er. Inzwischen ist das Schwimmen „jetzt die Nummer 1.“ Seine beste Disziplin aber bleibt das Laufen.

Drei Disziplinen müssten gut geplant sein

Dass es aber nicht immer einfach ist, sich an die Trainingspläne zu halten, muss Tom Kirmaier immer mal wieder erfahren. Neulich erst musste er sein Schwimmtraining abbrechen nach 2,7 Kilometern im Wasser. „Das Hallenbad macht um halb acht zu.“ Auf dem Plan standen 3,2 Kilometer. Aber das Training macht Spaß, egal ob im Wasser, auf dem Rad oder beim Laufen. Bis zu 14 Stunden in der Woche beträgt der Umfang. Tom Kirmaier versucht, alles zu koordinieren. Die kleine Familie wird dann auch schonmal mit eingebunden. Die anderthalbjährige Tochter kommt beim Radl-Training im Anhänger mit, seine Freundin begleitet Tom Kirmaier während einer Laufeinheit auf dem Rad. „Wenn das gut organisiert ist, geht das“, sagt Kirmaier. Die Familie ist ihm wichtig, das Training wird dem Tagesablauf entsprechend angepasst. „Ich habs nur fünf Kilometer zu Arbeit, da bin ich schnell daheim“, erzählt er. Während seine Freundin ihrem Job nachgeht, kümmert er sich um die gemeinsame Tochter, abends geht’s dann nochmal raus zum Laufen oder Radfahren. „Das Wichtigste ist, die Familie mit einbinden zu können“, sagt Tom Kirmaier. Abends gemütlich zum Essen beisammen sitzen, „das muss sein.“