Ironman: Van Lierde gelingt fünfter Sieg in Nizza, Sanders souverän, Don zurück

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 24.06.2018 um 21:47
Beim Ironman France in Nizza ist dem Belgier Frederik Van Lierde Sieg Nummer fünf gelungen. Van Lierde setzte sich auf der Promenade des Anglais nach 8:25:22 Stunden deutlich gegen den Franzosen Antony Costes (8:35:42) und dem Australier Cameron Wurf (8:39:14) durch. Bei den Frauen siegte die Britin Corinne Abraham und stellte dabei in 9:11:39 Stunden auch einen neuen Kursrekord auf. Siege gab es am Wochenende auch für Lionel Sanders in Mont-Tremblant und Tim Don in Costa Rica zu feiern.

 

Ironman France - Wurf flüchtet - Van Lierde kontert

 

Zum fünften Mal innerhalb von sieben Jahren durfte Frederik Van Lierde sich beim Ironman France als Sieger feiern lassen. Der mittlerweile 39 Jahre alte Belgier machte im abschließenden Marathon alles klar für den neuerlichen Triumphlauf auf der Promenade des Anglais. Zuvor war es wieder einmal der Australier Cameron Wurf, der mit seinen urgewaltigen Pedaltritten auf dem Rad durch die Seealpen der Konkurrenz auf und davon fuhr. Sechs Minuten Vorsprung nahm der australische Radrekordhalter des Ironman Hawaii vor den Verfolgern Van Lierde, Costes, Giulio Molinari (ITA), Romain Guillaume (FRA) und Eneko Llanos (ESP) mit in den Marathon. Bis nach der 15 km-Marke hielt Wurf noch die Spitze, dann war Van Lierde dran und bereits an der Halbmarathonmarke mit über zwei Minuten Vorsprung in Führung. Bevor es auf die letzten 10 Kilometer ging, musste Wurf auch noch Costes an sich vorbei ziehen lassen. Rang drei verteidigte dann der Aussie allerdings ganz knapp vor dem Tagesvierten Guillaume.

 

Abrahams Powerrun zum Rekord - Buchholz in den Top Ten, Schmitt mit DNF

 

Bei den Frauen hatte sich die leichtgewichtige Corinne Abraham ebenfalls auf der schweren Radstrecke in die Topposition gefahren und ging wenige Sekunden vor der Französin Manon Genet auf die abschließenden 42,2 Laufkilometer.  Deren Landsfrau Charlotte Morel und die Australierinnen Carrie Lester und Melissa Hauschildt lagen ebenfalls noch in Schlagdistanz. Im Marathon lief Abraham dann aber wie entfesselt. Mit einen 2:56:45 Stunden-Split nahm sie der am Ende zweitplatzierten Carrie Lester 13 Minuten ab und rannte ungefährdet zum Sieg und neuen Streckenrekord in 9:11:39 Stunden. Die alte Bestmarke datierte aus dem Jahr 2014 - 9:12:21 Std. war damals die Belgierin Tine Deckers unterwegs. Rang drei sicherte sich Manon Genet. Die mitfavorisierte Melissa Hauschildt stieg im Marathon aus.  Aus deutscher Sicht gab es durch die Wiesbadenerin Eva Buchholz auf Rang sieben (Sieg in der AK 30) auch eine Top Ten-Platzierung zu feiern. Die Frankfurterin Natascha Schmitt, die  am Morgen das Schwimmen im Bereich der Topfavoritinnen beendete, gab das Rennen nach dem Radfahren auf.

 

Ironman 70.3 Mont Tremblant

 

Lionel Sanders hat sich bei seinem Heim-Ironman 70.3-Rennen in Mont Tremblant den nächsten Saisonsieg geholt. Seinen nur geringen Schwimmrückstand auf die Spitze machte der Kanadier in gewohnter Manier auf dem Rad wett und ging bereits mit fast zwei Minuten Vorsprung vor seinen Verfolgern in den abschließenden Halbmarathon und packte dort nochmals etwas drauf. Im Ziel hatte Sanders (3:40.48 Std.) dann gut drei Minuten Vorsprung vor Rudolphe Von Berg (3:44:02) aus den USA, der erst am letzten Sonntag die Ironman 70.3 EM im dänischen Elsinore für sich entschied. Knapp dahinter folgte der Kanadier Brent McMahon als Dritter (3:45:53).  Bei den Frauen war das Rennen ebenfalls fest in nordamerikanischer Hand.  Das Podium hieß Meredith Kessler (USA/4:14:35) vor Rachel McBride (CAN/4:17:17) und Jodie Robertson (USA/4:21:18).

 

Ironman 70.3 Costa Rica - Tim Don mit Sieg beim Comeback

 

Beim Ironman 70.3 Costa Rica war ein Name das bestimmende Thema. Der Brite Tim Don stand erstmals seit seinem Horrorunfall auf Hawaii im vergangenen Oktober wieder an der Startlinie eines Triathlon.  Der 40-Jährige zeigte dabei eine Performance, als wäre er nie wirklich weg gewesen. Beim Schwimmen in der Topgruppe, bestimmte Don anschließend das Renngeschehen an der Spitze und holte sich gleich beim Comeback-Rennen in 3:49:59 Stunden den Sieg vor dem US-Amerikaner Ryan Fisher und Santiago Ascenco aus Brasilien.  Die Frauenkonkurrenz ging überlegen an Lauren Gross aus den USA.