Ironman 70.3: Markus Rolli triumphiert auf den Philippinen

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 24.03.2019 um 12:09
Südostasien ist ein gutes Pflaster für Markus Rolli. Der 27-jährige Baden-Württemberger siegte beim Ironman 70.3 Davoa auf den Philippinen und feierte damit seinen zweiten 70.3-Erfolg, nachdem er 2017 bereits in Phuket erfolgreich war. Nicht ganz nach Plan verlief hingegen der Auftritt von Michael Raelert beim Ironman 70.3 Taiwan. Nach einem starken Schwimmen lag der Rostocker auf dem Rad lange an der Spitze, bevor er beim Laufen noch bis auf Rang sechs durchgereicht wurde.

 

Ironman 70.3 Davoa-Philippines

 

Bereits beim Schwimmen gab Markus Rolli das Tempo an der Spitze mit an. Zusammen mit Eric Watson aus Bahrain und dem Australier Sam Betten konnte sich der Forster eine knappe halbe Minute Vorsprung auf die Verfolger um Titelverteidiger Mauricio Mendez (MEX), Antony Costes  (FRA) und den Australiern Craig Alexander, Tim Reed und Tim Van Berkel herausarbeiten.

 

Rolli fährt alle in Grund und Boden

 

Kaum auf den Rad, war Rolli dann der alleinige Leader. Keiner der Konkurrenten konnte das hohe Tempo des Deutschen mitgehen. Nach der Hälfte der Raddistanz betrug der Vorsprung auf Antony Costes bereits vier Minuten, die nächsten Verfolger um Altmeister Craig Alexander lagen bereits fast sechs Minuten zurück. Auf dem Rückweg des Wendepunktkurses brummte Rolli den Konkurrenten nochmal fast vier Minuten drauf, so dass er nach seinem Parforceritt (2:00:50 Stunden) mit knapp über acht Minuten Vorsprung in den Halbmarathon wechseln konnte.

 

Markus Rolli: "Was für ein geiles Rennen heute"

 

Auf der Laufstrecke konnte Rolli bei den schwül-heißen Bedingungen von seinem Vorsprung zehren. Der zweimalige Ironman-70.3-Weltmeister Craig Alexander war es, der dahinter ein Aussie-Trio mit Van Berkel und Reed anführte. Bei Laufhalbzeit hatte das Trio knapp drei Minuten des Rückstands auf Rolli wettgemacht. Auf den letzten Kilometern konnte Alexander sich noch von seinen Landsmännern lösen und den Rückstand auf unter drei Minuten drücken. Der zweite Ironman-70.3-Sieg von Markus Rolli war allerdings nicht mehr in Gefahr, der sich kurz und knapp über Facebook mit "was für ein geiles Rennen heute" bei seinen Fans bedankte. Hinter Rolli (Siegerzeit 3:49:29) folgten Alexander (3:52:51) und Van Berkel (3:53:05) auf den weiteren Podiumsrängen.

Bei den Frauen wiederholte die Tschechin Radka Kahlefeldt (Siegerzeit 4:16:52) ihren Vorjahreserfolg. Zusammen mit der Schweizerin Caroline Steffen bestimmte Kahlefeldt auf dem Rad früh das Tempo an der Spitze. Beim Wechsel in die Laufschuhe hatte das Duo bereits fünf Minuten Vorsprung auf die erste Verfolgerin Kirralee Seidel (AUS). Auf den ersten Laufkilometern konnte Steffen Kahlefeldt noch folgen, die dann allerdings Meter um Meter davon zog. Nach zehn gelaufenen Kilometern war Kahlefeldts Vorsprung auf Steffen auf eine knappe Minute angewachsen, den sie bis ins Ziel auf über zweieinhalb Minuten ausbaute.

 

Ironman 70.3 Taiwan

 

Zunächst bestimmte Michael Raelert das Renngeschehen an der Spitze. In 23:50 Minuten legte der Rostocker die klare Tagesbestzeit beim Schwimmen vor und nahm so 1:30 Minuten Vorsprung vor den Verfolgern mit auf die Radstrecke. Dort behauptete er zunächst auch die Führung, allerdings rückten die Konkurrenten, angeführt vom Südafrikaner Bradley Weiss immer näher heran. Der amtierende Xterra-Weltmeister machte sich dann alleine auf, Raelert von der Spitze zu verdrängen und ging mit einer Minute Vorsprung vor einem Trio mit Raelert, Cyril Viennot und Luke McKenzie in den Halbmarathon. Auf den ersten Laufkilometern machte Michael Raelert zusammen mit Viennot sogar wieder etwas Zeit auf Weiss gut. Dies war allerdings nur eine Momentaufnahme. Im weiteren Verlauf baute der Südafrikaner seinen Vorsprung wieder aus und der Deutsche wurde nun regelrecht nach hinten durchgereicht. Vorne lief Bradley Weiss in 3:58:20 Stunden zum ersten Ironman-70.3-Erfolg der Karriere. Viennot (4:00:02) folgte als Zweiter vor Luke McKenzie (4:00:58), während Raelert noch bis auf Rang sechs zurückfiel.

„Das Gesamtergebnis habe ich mir anders erhofft. Nach dem Schwimmen war ich bester Dinge, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich hatte einen richtig guten Druck im Wasser. Nach dem umfangreichen Trainingsprogramm der letzten Wochen hat heute einfach die nötige Härte gefehlt, bilanziert Michael Raelert über seinen Taiwan-Auftritt.

Deutlich überlegener war Sarah Crowley in der Frauenkonkurrenz unterwegs. Nur beim Schwimmen musste sie der Neuseeländerin Amelia Watkinson um ein paar Sekunden den Vortritt lassen, dann folgte eine Soloflucht. Vier Minuten Vorsprung fuhr Crowley auf dem Rad heraus, beim Laufen brummte sie ihren Konkurrentinnen vier weitere auf, wobei nun ihre Landsfrau Grace Thek Rang zwei einnahm. Crowley (4:21:04) siegte so überlegen vor Thek (4:29:10) und der Niederländerin Els Visser (4:30:39). Watkinson verlor auf den letzten Kilometern noch ihren Podiumsplatz und wurde Vierte.