Triathlon-Langdistanz in Coronazeiten: Beim KnappenMan soll gefinisht werden

von René Penno für tri2b.com | 24.06.2020 um 09:37
Sportveranstaltungen haben es in diesen Zeiten schwer. Einige sind abgesagt, andere verschoben, wieder andere hoffen noch. Und die, die stattfinden werden (oder durchgeführt werden sollen), sind Sportarten übergreifend an Auflagen gebunden. Diese erfordern noch mehr Aufwand als ohnehin schon, den nehmen die Veranstalter aber in Kauf. Nur Zuschauer wird es wohl nirgendwo geben. Auch nicht beim KnappenMan, der seine Wettkämpfe für den 29. und 30. August 2020 plant.

Der KnappenMan mit seinem breiten Wettkampfangebot  - von der Sprint- bis zur Langdistanz - lebt von seiner Dynamik und den Anfeuerungen der Zuschauer. Die Massenstarts am Dreiweiberner See sind legendär. Davon aber müssen sich die Organisatoren zumindest für dieses Jahr verabschieden. Statt Massenstarts wird es Rolling Starts geben - und Zuschauer sind nicht gestattet. „Wir werden voraussichtlich die Zuschauer im Vorfeld dazu auffordern müssen, das Eventgelände zu meiden und somit ausschließlich den aktiven Athleten zu überlassen“, sagt Harald Skopi. Der Sportliche Leiter des Sparkassen KnappenMan Triathlon sagt aber auch, dass das Zuschauen und Anfeuern jedoch auf den Wettkampfabschnitten möglich sei, die sehr weitläufig sind und wo der nötige Abstand eingehalten werden kann.

Definition Großveranstaltung


„Harry“ Skopi und sein Team halten sich an die Auflagen und wollen den KnappenMan durchziehen. Auch wenn der Begriff „Großveranstaltung“ nicht neu und somit eindeutig definiert wurde, so Skopi. Es wird auch in der Lausitz von der allgemeinen Definition zu 1.000 Personen ausgegangen. Für die beiden Wettkampftage wurde das Startplatzkontingent auf jeweils 650 Slots festgelegt. Zuzüglich der Offiziellen (Organisatoren, Helfer, Wettkampfrichter etc.) bliebe man dann unter der 1.000-Personen-Marke. „Theoretisch gelten wir also nicht als Großveranstaltung“, sagt Harry Skopi. „Die endgültige Entscheidung, ob wir den diesjährigen KnappenMan organisieren oder nicht, haben wir nach der Abwägung und Präsentation aller uns möglichen Faktoren an das Präsidium des Sportbund Lausitzer Seenland-Hoyerswerda herangetragen. Dieses hat sich entschieden und uns den Auftrag übermittelt, den 32. Sparkassen KnappenMan zu organisieren“, so der Sportliche Leiter weiter.

Neun Seiten Konzept


Grundlage einer Genehmigung und Durchführung ist ein neunseitiges Hygiene- und Abstandskonzept, das von der Deutschen Triathlon-Union (DTU) und den jeweiligen Landesverbänden erstellt wurde. Dieses Konzept liegt auch dem zuständigen Landratsamt in Bautzen vor. „In regelmäßigen Abständen werden wir dieses Konzept den aktualisierten COVID-19-Einschränkungen beziehungsweise Beschränkungen anpassen und erneut vorlegen. Wir hoffen auf eine schnelle und regelmäßige Reaktion und  Kommunikation mit dem LRA Bautzen. Allen Beanstandungen werden wir organisatorisch entgegenwirken und somit alles dafür tun, dass es zur Durchführung des KnappenMan im August ein ‚GO‘ gibt“, setzt Skopi auf die Zusammenarbeit mit den Behörden.

>>Das COVID-19 Konzept des KnappenMan Triathlon ...

 

Verzicht


Der KnappenMan wird in diesem Jahr auf Kinder- und Jugendwettkämpfe verzichten. „Diese haben wir bereits offiziell abgesagt“, so Harry Skopi. Auch stehe nahezu fest, dass es keine umfangreiche Veranstaltungsmesse beziehungsweise Ausstellerfläche geben werde. „Verkaufsstände, die notwendiges Wettkampfequipment, zum Beispiel für Rad oder Lauf anbieten, wird es jedoch in geringer Form geben.“ 

Veränderte Abläufe


Ändern wird sich auch Einiges im Ablauf. Das betrifft die Siegerehrungen und auch die Verpflegung. „Die Versorgung an den Wettkampfstrecken wird zum Beispiel mehr Wettkampfzeit in Anspruch nehmen. Daher empfehlen wir allen Athleten, mehr eigene Versorgung direkt mit auf die Wettkampfstrecken zu nehmen. Ebenso wird die Ausgabe der Startunterlagen und der Check-In in den Wechselgarten mehr Zeit in Anspruch nehmen, die Athleten sollten sich darauf einstellen und viel Zeit vor ihrem jeweiligen Wettkampf einplanen.“

Keine Mehrkosten für Athleten


Der höhere Aufwand, sowohl in der Organisation als auch in der Umsetzung zur Einhaltung des Abstands- und Hygienekonzepts bringt auch höhere Kosten für den Veranstalter mit sich. In den Startgebühren spiegelt sich das jedoch nicht wider, die Preise für die jeweiligen Wettkämpfe bleiben bestehen - wie zum Anmeldestart im vergangenen Jahr festgelegt.