Für die Deutsche Triathlon-Union (DTU) und den Deutschen Behinderten-Sportverband (DBS) bedeutet dies, dass vier Athleten um die Qualifikation für Rio kämpfen werden, darunter die beiden Welt- und Europameister Martin Schulz (Leipzig, PT4, stehend mit leichter Behinderung) und Nora Hansel (Witten, PT2, stehend mit schwerer Behinderung). Zudem dürfen Markus Häusling (Nendorf, PT1, sitzend, Rollstuhlfahrer) und Stefan Lösler (Kirchheim, PT2) auf die Paralympischen Spiele hoffen.
Somit könnten in allen Herren-Startklassen PT1, PT2 und PT4 deutsche Sportler vertreten sein. In den benannten Damen-Startklassen PT2, PT4 und PT5 (sehbehindert) hält Weltmeisterin Hansel die DTU-Fahne hoch. Die Internationale Triathlon Union (ITU) hat zusammen mit dem IPC aus den fünf Startklassen der ITU pro Geschlecht jeweils drei Medaillen-Klassen herausgearbeitet und dazu die Leistungsentwicklung und die Anzahl der Athleten analysiert. Innerhalb der Triathlonverbände, also bei Weltcups, bei kontinentalen und bei Weltmeisterschaften, werden weiterhin Wettkämpfe in fünf Startklassen ausgetragen.Somit werden auch Simon Gänger (Freudental, PT3, stehend mit mittelschwerer Behinderung) und Ralf Arnold (PT5), die zur Paratriathlon-Nationalmannschaft zählen und in 2014 an internationalen Rennen teilgenommen haben, zukünftig bei Weltcup-, EM- und WM-Rennen antreten können. Die anhaltend positive Entwicklung des Paratriathlons lässt die ITU und die DTU auch hoffen, dass bei den Paralympics in Tokio 2020 alle Triathlon-Startklassen vertreten sein werden.
Tom Kosmehl neuer Cheftrainer Paratriathlon
Die Konzentration zielt aber erst einmal auf Rio ab, und da die Kaderkriterien des DBS an die Möglichkeit der Teilnahme an den Paralympics gebunden sind, besteht der Paratriathlon-Kader momentan aus Hansel und Schulz (A-Kader) sowie aus Markus Häusling (B-Kader). Bei Stefan Lösler läuft noch ein Verfahren zur Beantragung eines Kaderstati, so dass dieser noch hinzukommen könnte, wenn der Sonderantrag positiv beschieden wird. Auf ihrem potenziellen Weg gen Brasilien wird dieses Quartett von einem neuen Cheftrainer begleitet. Tom Kosmehl wird zusammen mit Nadine Mielke, die stellvertretende Cheftrainerin bleibt, alles daran setzen, die vier und alle weiteren Mitglieder des Nationalteams international in der Erfolgsspur zu halten.
Der 35-Jährige ist seit Oktober 2014 für die behinderten Triathleten mitverantwortlich. Trotz seines jungen Alters kann der frisch gekürte Cheftrainer bereits auf über zehn Jahre erfolgreiche Trainerarbeit im Triathlon am Bundesnachwuchsstützpunkt in Potsdam zurückblicken. Ich freue mich sehr darauf, die Paratriathleten unterstützen zu können, und meinen Teil dazu beizutragen, sportliche und paralympische Erfolge zu erringen. Darüber hinaus müssen wir sehen, effiziente und nachhaltige Strukturen aufzubauen und die Außendarstellung unserer Sportart weiter zu forcieren, hat er weitere konkrete Vorstellungen. Diese Ziele münden dann möglichst auch darin, dass die internationalen Startklassen der ITU komplett Eingang in die Paralympischen Spiele finden.