René Hördemann und Jutta Schubert haben die Deutschland Trophy im Wintertriathlon in Oberstaufen gewonnen. Während sich Hördemann lange Zeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Südtiroler Oswald Weißenhorn liefert und erst auf den letzten Metern in der Skatingspur den Sieg perfekt machte, siegte Schubert im Frauenrennen vor heimischer Kulisse mit großem Vorsprung.
Nachdem in den vergangenen beiden Jahren der Winterdreikampf im Oberallgäuer Kurort buchstäblich auf den letzten Schneeresten und Kunstschnee stattfinden musste, gab es diesmal beste Wintertriathlon-Bedingungen für die Teilnehmer. Das Kalzhofener Wettkampfgelände präsentierte sich mit einer festen Altschneedecke, die es ermöglichte, den Laufpart komplett auf Schnee auszutragen. Trotz dieser guten Rahmenbedingungen standen im Eliterennen über 5 km Laufen, 12 km Mountainbike und 8 km Skilanglauf aber nur gut 60 Teilnehmer an der Startlinie.
GER gegen ITA
Umso erfreulich war es daher, dass 14 Tage vor der Wintertriathlon-WM im österreichischen Gaishorn am See zumindest die besten italienischen Wintertriathleten zum Formtest ins Allgäu reisten. Deren Bester, Oswald Weißenhorn war es auch, der dem Deutschen Meister René Hördemann einen packenden Zweikampf lieferte. Nach dem Lauf auf der tückischen Schneeunterlage, wo Weißenhorns Teamkollege Thomas Niederegger die Tagesbestzeit vorlegte, führte der Südtiroler mit wenigen Sekunden vor Hördemann. Der Baunataler reagierte sofort und schloss schon in der ersten von vier Radrunden am Anstieg zu Weißenhorn auf.
Taktieren im Schnee
Auf die Skier nahm Hördemann dann sogar ein paar Sekunden Vorsprung mit, die er jedoch nicht ernsthaft verteidigte. Vielmehr sollte es ein gegenseitige Belauern auf den schmalen Skatinglatten werden. Erst in der letzten der drei Runden setzte sich Hördemann (Siegerzeit 59:20 min.) mit einem kraftvollen Zwischensprint von seinem Kontrahenten ab. Das Langlaufen war heute sehr taktisch. Ich habe den Weißenhorn herankommen lassen, habe mir gedacht, mal sehen wie der drauf ist. Dann habe ich schon ganz früh beschlossen, am letzten leichten Anstieg 500 Meter vor dem Ziel zu attackieren, und das hat dann auch geklappt, verriet der Sieger nach dem Rennen sein Erfolgsrezept. Weißenhorn folge vier Sekunden später (59:24). Dritter wurde der Allgäuer Andreas Sterzinger (1:00:50) der in der Region zu den besten Langstreckenläufern zählt.
Völlig unspektakulär dagegen die Entscheidung bei den Frauen. Die DM-Siegerin Jutta Schubert (RSC logwin Kempten), die sich erst in den Tagen vor der DM in Freudenstadt Mitte Januar für eine Fortsetzung ihrer Karriere als Wintertriathletin entschied, war vom Start weg klar in Front uns gewann in 1:09:36 Std. mit sechs Minuten Vorsprung vor Rahel Kömpf vom ENCW Team TSV Calw. Knapp eine Minute dahinter folgte die Bad Endorferin Gabi Schmid auf Rang drei.
Ungerman auf Rang sechs
Im zeitgleich mit dem Einzelrennen gestarteten Staffelrennen unterzog sich Daniel Unger einem Test seiner Laufform. Der ITU-Weltmeister von 2007 musste sich nur dem Laufspezialisten Stefan Stahl geschlagen geben und belegte mit der Staffel seines Ausrüsters 2XU Platz sechs.