Ich bin mit diesem dritten Platz sehr zufrieden, sagte Haug im Ziel trotz der verlorenen Gesamtführung. Gwen war heute zu stark und hat zu Recht gewonnen, zeigte sie sich zudem als sportliche Verliererin. Das Training ist auf London ausgerichtet, daher ist eine Podiumsplatzierung hier in Stockholm ein gutes Resultat. Das sieht auch der Cheftrainer der Deutschen Triathlon Union, Ralf Ebli, so. Anne hat wieder ein starkes und vor allem auch sehr kontrolliertes Rennen gezeigt. Erfreulich ist auch, dass Rebecca Robisch an ihre guten Trainingseindrücke anknüpfen konnte. Anja Knapp hatte leider mit Magenproblemen zu kämpfen und Hanna Philippin mit ihren 21 Jahren etwas Pech gehabt mit den Gruppen, in denen sie das Rennen absolviert hat.
Kalter Auftakt in Stockholm
Nach dem Schwimmen im 14 Grad kalten Wasser des Stockholmer Hafens hatte sich das deutsche Quartett in zwei Gruppen aufgeteilt. An der Spitze mit dabei Anja Knapp und Rebecca Robisch, eine gute Minute hinter den Führenden Anne Haug und Hanna Philippin. Auf dem Rad formte sich in der ersten Runde das Wettkampfbild, dass eine Zwölfergruppe mit Knapp und Robisch vorweg fuhr und dahinter sich eine Verfolgergruppe von sieben Athletinnen zusammenfand, die vor dem großen Feld mit Anne Haug fuhr, das Philippin leider knapp verpasst hatte.In der Führungsgruppe fuhr zu diesem Zeitpunkt schon etwas überraschend die Amerikanerin Gwen Jorgensen, doch machten die Verfolgerinnen schnell Zeit gut. Nach zwei Runden hatten sie den Rückstand bereits nahezu halbiert und in Radrunde vier schafften sie den Zusammenschluss, so dass Haug, Knapp und Robisch zusammenfuhren. Philippin hatte in ihrem erst zweiten Rennen der Triathlon-WM-Serie den Anschluss etwas verloren. Letztlich wechselte das Ausreißerduo Vanessa Raw (GBR) und Andrea Hewitt (NZL) mit gut 45 Sekunden Vorsprung in die Laufschuhe, gefolgt von einer großen Gruppe von 25 Athletinnen, in der sich auch das genannte deutsche Trio aufhielt.
Jorgensen in den Laufschuhen eine Klasse für sich
Schnell setzte sich aus der Verfolgung Jorgensen ab, dahinter folgten Haug und die britischen Titelkandidatinnen Jodie Stimpson und Non Stanford sowie die Niederländerin Maaike Caelers. Das Führungsduo konnte die gewonnenen Sekunden nicht aufrecht halten und hatte gegen die schnellen Läuferinnen wenig entgegen zu setzen. Das konnte Haug indes auch nicht gegen Jorgensen und Stanford, die sich vom Rest des Feldes absetzen konnten und sich die ersten beiden Plätze sicherten, doch ließ die Bayreutherin – beginnend in der dritten Laufrunde – keine Zweifel aufkommen, dass sie den WM-Titel im Fokus hat, und ließ dabei ihren Konkurrentinnen keine Chance im Kampf um Platz drei. Aus der großen Verfolgergruppe erliefen sich Rebecca Robisch Rang 15 und Anja Knapp mit massiven Magenproblemen Platz 31. Hanna Philippin beendete das Rennen als 37. und sammelte insbesondere weitere Erfahrung.