Anne Haug hat beim ITU World Triathlon Series-Rennen in Madrid in 2:05:05 Stunden hinter der jungen Britin Non Stanford ((2:04:39 Stunden) den zweiten Platz belegt. Nach 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen in der spanischen Landeshauptstadt konnte die Deutsche durch einen Antritt auf dem letzten Kilometer ihre direkte Kontrahentin Jodie Stimpson (2:05:14) aus Großbritannien auf Rang drei verweisen. Anja Knapp (2:06:32) aus Dettingen zeigte ein mutiges Rennen und wurde am Ende mit Rang acht belohnt.
Bis kurz vor dem Schluss sah es so aus, dass Anne Haug auch wieder die Führung in der WM-Gesamtwertung übernehmen könnte, da die führende US-Amerikanerin Gen Jorgensen nach dem Radfahren noch deutlich zurücklag. Mit einer Energieleistung lief Jorgensen aber noch auf Rang vier nach vorne und damit die Führung vor der Deutschen verteidigen.
Haug: Auch ohne Topform auf´s Podium
Trotzdem zeigte sich Haug sehr zufrieden mit dem Rennverlauf im ARD-Interview: Ich bin aktuell nicht in Topform und musste deshalb haushalten mit den Kräften und Körnern. Ich dachte mir, wenn der Kopf mitmacht, dann klappt das schon. Für den letzten Kilometer konnte ich mich dann nochmal richtig motivieren. Lobende Worte fand deshalb auch DTU-Cheftrainer Ralf Ebli: Anne hat eine fantastische Leistung gezeigt und in beeindruckender Weise das Podium gesichert. Anja Knapp hat ebenso eine Top-Performance abgeliefert und gezeigt, dass wir in Zukunft auf sie bauen können. Das war ein absolut gelungener Einstieg in die Europarennen der WM-Serie.
Dabei begann der Wettkampf für Haug eher verhalten. Aus dem Wasser stieg eine Fünfergruppe um die Amerikanerin Sarah Groff mit knapp 30 Sekunden vor den ersten Verfolgerinnen, zu denen Anja Knapp zählte. Dahinter kamen mehrere Gruppen aus dem Lago de Casa Campo und rund 1:30 Minuten hinter der Spitze Anne Haug und Anja Dittmer. In der zweiten Schwimmrunde hat mich die Italienerin Betto permanent attackiert, so dass ich ein wenig den Anschluss an die Spitze verloren hatte, war Knapp mit ihrem Schwimmen gar nicht einmal glücklich.
Auf dem schweren Radkurs entwickelte sich dann ein interessantes Rennen verschiedener Radgruppen. Vorn nach einer Runde das Duo Groff und Nicky Samuels (NZL), dann eine Zehnergruppe mit Knapp 30 Sekunden in der Verfolgung, Anne Haugs Gruppe, unter anderem mit der WM-Führenden Gwen Jorgensen aus den USA, mit weiteren 60 Sekunden Rückstand und Anja Dittmer gute zwei Minuten hinter den führenden Zwei. Bis in die siebte Runde hielten sich Groff und Samuels in Front, dann wurden sie von 22 Damen eingeholt, zu denen auch Haug, die enorm viel Aufholarbeit geleistet hatte, und Knapp zählten. Nicht mehr vorn dabei war zu diesem Zeitpunkt Jorgensen, die einem tollen Antritt von Haug und der Kanadierin Paula Findlay samt Auffahren der ersten Verfolgerinnen in Runde vier nichts entgegenzusetzen hatte. Da hat Anne alles richtig gemacht, kommentierte Ebli bereits während des laufenden Wettkampfs diese mitentscheidende Rennszene.
Haug und Knapp gemeinsam auf die Laufstrecke
Gewohnt schnell agierten Knapp und Haug in der Wechselzone und verließen diese dann sogar als Führungsduo. Doch noch schneller signalisierte die spätere Siegerin Stanford, dass sie an diesem Tag nicht zu bezwingen sein würde. Dahinter lieferten sich Haug und Stimpson ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das die Bayreutherin sicher für sich entschied am Ende. Anja Knapp lief ihr eigenes Tempo und schaffte es zum Finale ihre beiden Begleiterinnen Jessica Harrison (FRA) und Danne Boterenbrod (NED) abzuschütteln. Demensprechend positiv fiel dann auch das Fazit der 24-Jährigen aus: Ich bin natürlich superzufrieden, konnte das eigentlich im Ziel gar nicht richtig glauben. Anja Dittmer beendete einen für sie weniger erfreulichen Nachmittag auf dem 35. Platz.