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Xterra Maui: Gomez und Paterson holen die Titel

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Silbermedaillengewinner, Javier Gomez aus Spanien wurde bei seinem Xterra Debüt auf Maui auf Anhieb Weltmeister. Die Schottin Lesley Paterson hat ihren Titel vom Vorjahr erfolgreich verteidigt ...

Javier Gomez aus Spanien hat sich bei seinem Xterra-Debüt auf Maui den Weltmeister-Titel der Männer geholt. Lesley Paterson zeigte erneut ein fehlerfreies Rennen und verteidigte der WM-Krone der Frauen. Ironman-70.3-Weltmeister Sebastian Kienle wurde 14., knapp hinter Felix Schumann. Es waren die weltbesten Cross-Triathleten bei den Xterra World Championship in Kapalua zusammengekommen, so viele wie noch nie.

1,5 Kilometer im rauen und welligen Wasser Schwimmen, 30 Kilometer auf dem Mountainbike mit mehr als 1.200 Höhenmetern durch die West Maui Mountains und ein 10 Kilometer langer Crosslauf, der am Ende noch durch tiefen Sand verlief, waren von der 750 Startern, darunter 65 Profis, zu absolvieren.

Das Rennen startete bei bewölktem Himmel und Windstille bei etwas kleineren Wellen als zunächst erwartet worden war. Nach einer Tsunami-Warnung am Samstag waren Veranstalter und Athleten gleichermaßen verunsichert, wie die Auswirkungen, wenn überhaupt, nach dem Erdbeben der Stärke 7,7 nahe Kanada sein könnten. Die nahe dem Strand untergebrachten Teilnehmer wurden vorsichtshalber evakuiert und schliefen teilweise in ihren Autos. Die Tsunami-Warnung wurde in den frühen Morgenstunden aufgehoben, die Brandung war zwar stark, aber nicht so, wie anfangs befürchtet.

Gomez dominant, Kienle mit dicken Beinen

Keineswegs überraschend übernahm Gomez sofort die Führung im Schwimmen, nach Hälfte der M-förmigen Strecke befand sich eine Verfolgergruppe um den Briten Tim Don und Ben Allen nur 30 Sekunden dahinter. Gomez baute seine Führung im zweiten Abschnitt des Schwimmens noch weiter aus und fuhr als Erster aus der Wechselzone heraus auf die Radstrecke. Der Zweite der Olympischen Spiele und Vizeweltmeister auf der Kurzdistanz brauchte nur 19:06 Minuten im Wasser, das war Tagesbestzeit. „Das Schwimmen war ziemlich hart“, meinte der Spanier hinterher, „aber ich wusste, ich brauchte einen Vorsprung, sonst würde es noch härter.“ 1:20 Minuten betrug der Vorsprung auf den zweiten Platz und die Verfolger um Don und Allen. Der Abstand zu den ehemaligen Xterra-Weltmeistern Eneko Llanos und Conrad Stoltz betrug sogar ganze zwei Minuten. So brauchte Stoltz bis Kilometer 25, um Gomez zu überholen, während Xterra-US-Champion Josiah Middaugh auf Rang drei nach vorne fuhr und nur noch weniger als zehn Sekunden dahinter lag. Stoltz war Erster beim Wechsel zum Laufen, dicht gefolgt von Gomez und Middaugh. Gomez, vor einer Woche noch Sieger des Grand Finals der World Triathlon Series in Auckland, zeigte seine noch immer imposante Form und ging schnell wieder in Führung. BIs ins Ziel gab er die auch nicht mehr ab. Für die zehn Kilometer und 300 Höhenmeter brauchte der Spanier nur 37:54 Minuten. Josiah Middaugh konnte Conrad „the Caveman“ Stoltz noch abfangen und belegte den zweiten Platz vor Stoltz, der als Dritter das Podium komplettierte.

Für Sebastian Kienle war der Xterra wieder ein Highlight und der Ritt auf dem Mountainbike durch die Berge von Maui der atemberaubendste Rennabschnitt. Aber ausgerechnet hier hatte er mit technischen Herausforderungen zu kämpfen. Das kostete den 28-Jährigen viel Zeit und Kraft. Schließlich waren es dann aber die Beine, die vor dem Start zwar erholt wirkten, aber auf dem MTB doch den ungewohnten Belastungen Tribut zollen mussten. Dennoch ist Platz 14 im Finale seiner erfolgreichsten Saison ein Resultat, hinter dem sich der Ironman 70.3-Weltmeister nicht verstecken muss. Das Feld der Pros war in diesem Jahr so gut besetzt, wie nie zuvor in der 17-jährigen Geschichte des Xterra Maui. So kann auch Felix Schumann, Spezialist in diesem Rennformat und bester Freund von Kienle, zufrieden mit seinem 13. Platz sein. Immerhin hatte er einen Weltmeister geschlagen und mit Eneko Llanos auf Platz 12, einen anderen knapp vor sich. Sebastian Kienle kann sich dennoch freuen: Er war die einzige Profi, der sowohl an den Xterra World Championship auf Maui und dem Ironman World Championship in Kona teilgenommen hat. Mit Platz vier vor zwei Wochen und dem 14. Platz beim Xterra hat der Deutsche die Sonderwertung des Hawaiian Airlines Double gewonnen und erhält dafür immerhin 2.500 US-Dollar.

Ein perfektes Rennen mit Startproblemen

Die Frauenkonkurrenz machte es nicht ganz so spannend. Einzig beim Schwimmen war noch etwas Abwechslung im Rennen, das mit der zweiten Welle gestartet wurde. Die Kanadierin Christine Jeffrey und die Südafrikanerin Mari Rabie schwammen gemeinsam vorne und erreichten nach bereits 21:12 und 21:17 Minuten den DT Flemming Beach von Kapalua. Das Duo hatte auch am schnellsten aufgesattelt, nur die Chilenin Barbara Riveros-Diaz konnte anfangs folgen. Nach nur zwei Kilometern war die Kurzstreckenspezialistin in Führung und hatte bereits 20 Sekunden Vorsprung. Kurz vor Hälfte des Rennens schloss Lesley Paterson zur Chilenin auf. Paterson hatte Probleme beim Schwimmen und schluckte eine Menge Wasser, so dass es ihr schwer fiel einen Rhythmus zu finden. Zwei Minuten dahinter befanden sich zu diesem Zeitpunkt Jacqui Slack und Rabie, während die Straßenspezialistinnen Heather Jackson und Magali Tisseyre sowie die mehrfache Xterra-Weltmeisterin Melanie McQuaid schon fünf Minuten hinter Paterson über die Trails der West Maui Mountains unterwegs waren. Die Schottin entledigte sich dann auch noch ihrer letzten Begleitung und hängte Riveros-Diaz ab, um mit über drei Minuten Vorsprung auf die Laufstrecke zu gehen.

Nach der schnellsten Radzeit haute Paterson auf der hügeligen und anspruchsvollen Strecke auch den schnellsten Lauf des Tages heraus: Bei 40:51 Minuten blieb die Uhr nach zehn Kilometern im Ziel stehen, mit über vier Minuten Vorsprung verteidigte Lesley Paterson ihren Weltmeistertitel. „Es war von Beginn an einfach perfekt, um ehrlich zu sein“, meinte die Doppelweltmeisterin unmittelbar nach Zieleinlauf.

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