Challenge Regensburg: Das sagten die Sieger

von tri2b.com | 14.08.2016 um 20:21
„Wäre Triathlon einfach, würde es Fußball heißen.“ Triathleten sind emotional und nehmen kein Blatt vor den Mund. Auch nicht Jan Raphael, der nach seinem Sieg bei der Challenge Regensburg eloquent Rede und Antwort stand. Wir haben die Stimmen des Tages zusammengefasst.

Jan Raphael, Sieger:

„Wäre Triathlon einfach, würde es Fußball heißen. Das habe ich in Roth gemerkt, wo es nicht so geklappt hat. Und auch dieser Triathlon war nach 20 Langdistanzen eine wirkliche Herausforderung. Diese wollte ich annehmen und zeigen, was noch in mir steckt, gerade vor dem Hintergrund, dass es in den letzten zwei bis drei Jahren nicht zu 100 Prozent bei mir lief und die Zweifler mir nicht mehr viel zugetraut haben. Nach diesem Rennen bin ich mir sicher, noch mindestens zwei gute Jahre in den Beinen zu haben.“

Chris Fisher, zweiter Platz:

„Heute war eigentlich nicht so mein Tag. Das Schwimmen verlief schlechter als von mir erwartet. Auf dem Rad habe ich damit gerechnet, Jan einholen zu können, da gerade hier meine Stärke liegt. Doch als ich auf Sebastian Neef und Bleisteiner aufgefahren bin und der Rückstand durchgegeben wurde, habe ich mich entschieden, nicht weiter zu attackieren. Mein Plan für den Marathon war es dann, mir die Beine mit einem 2:48er Marathon abzulaufen. Bei Kilometer 34 habe ich dann Krämpfe bekommen und realisiert, dass ich nicht mehr zu Jan hinkomme.“

Matic Modic, dritter Platz:

„Es war eine großartige Atmosphäre. Das hat mich wirklich überrascht. Als ich gesehen habe, dass Regensburg zurück auf der Triathlon-Landkarte ist, wusste ich, dass ich hier starten werde. Deutsche Fans sind einfach sportverrückt und ein super Publikum. Mit meinem dritten Platz bin ich sehr zufrieden.“

Sebastian Neef, Lokalmatador, sechster Platz:

„Es war heute ein hartes Stück Arbeit. Es fing damit an, dass ich meine Radschuhe in der Früh vergessen habe. Zum Glück konnte meine Freundin mir diese noch rechtzeitig bringen. Das Schwimmen war ganz gut und auf dem Fahrrad konnte ich schnell auf Position zwei vorfahren. Dann habe ich aber meine Verpflegung verloren und irgendwas hat an meinem Rad geschliffen. Das war nicht einfach für den Kopf. Dann habe ich auch noch zu Beginn des Marathons starke Magenprobleme bekommen. Doch als ich gehört habe, dass trotzdem noch eine Zeit unter neun Stunden möglich wäre, hat mich die fünfte Luft ins Ziel getragen.“

Julia Viellehner, Siegerin:

„Heute lief alles nach Plan und ich hatte keine Probleme. Schon das Schwimmen war super. Zu Beginn des Radfahrens war mir etwas kalt, sodass ich etwas schwer in Tritt gekommen bin. Aber für mich war alles unter zehn Minuten Rückstand nach dem Radfahren völlig in Ordnung. Die fantastische Stimmung in der Stadt hat mich richtig angetrieben, sodass ich die zwei, drei ruhigeren Kilometer um die Wende nutzen musste, um wieder etwas runter zu kommen.“

Erica Csomor, zweiter Platz:

„Ich habe einen ähnlichen Backround wie Julia. Doch gegen so ein Leichtgewicht mit 40 Kilo habe ich keine Chance beim Laufen. Zu Beginn des Laufens konnte ich die Stadt Regensburg noch genießen, allerdings habe ich gegen Ende etwas gestrauchelt, da die Strecke wirklich anspruchsvoll war und wir hier auf der Langdistanz sind.“

Silvia Felt, dritter Platz:

„Der Tag verlief für mich optimal, da ich nicht mehr wirklich wusste, wie sich eine Langdistanz nach drei Jahren Pause anfühlt. Es war eine gute Entscheidung nach meinen Verletzungen und Ausflügen ins Trail-Running heute hier zu starten. Der Marathon hat eine der schönsten Strecken, auf denen ich bisher unterwegs war. Falls ich noch einmal einen Versuch auf der Langdistanz wage, dann auf jeden Fall hier in Regensburg.“

Tom Tajsich, Rennleitung:

„Ich war heute unterwegs, um möglichst vielen Helfern, Feuerwehrleuten und Anwohnern die Hände zu schütteln und danke zu sagen. Erfreulich ist, dass es beim Sorgentelefon deutlich weniger Anrufe als zu Regensburger Ironman-Zeiten gab. Wir haben sicher Vieles richtig gemacht. Für nächstes Jahr arbeiten wir dennoch daran, noch mehr richtig zu machen, mit dem Wunschziel die Veranstaltung mit dem Landkreis zu verwurzeln.“

Zibi Zlufcik, CEO Challenge Family:

„Ich möchte dem gesamten Team gratulieren. Tom ist hier zu Jedem gegangen und das ist gigantisch. Wenn alle Erstaustragungen so funktionieren würden, wäre ich sehr glücklich. Dabei ist man hier erschwerend nicht bei null, sondern durch das schwere Erbe noch darunter gestartet.“ 

Oberbürgermeister Joachim Wolbergs:

„Ich habe die letzten Tage sehr genossen. Besonders geadelt haben diese Veranstaltung die Danksagungen von Athleten im Ziel und die Leute und Zuschauer da draußen, die noch immer feiern. Diese Veranstaltung hat ein riesen Potenzial und wir wären verrückt, sie nicht weiter auszutragen. Heute haben wir noch richtig was zu feiern. Also müssen sie mich heute nicht nach Problemen fragen.“