Sigrid Mutscheller Siegerin am Kniebis

von R.Standke/tri2b.com für tri2b.com | 21.01.2007 um 18:32
Das zweite Rennen im Wintertriathlon Weltcup haben Sigrid Mutscheller (Ger) und Alessandro Degasperi (Ita) gewonnen. Das entscheidende Element im Wintertriathlon, der Schnee, fehlte aber im Schwarzwald ...

Das zweite Rennen im Wintertriathlon Weltcup wurde von Sigrid Mutscheller (Ger) und Alessandro Degasperi (Ita) gewonnen. Das entscheidende Element im Wintertriathlon, der Schnee, sollte im bisher milden und niederschlagsarmen Winter 2007 allerdings fehlen. Zum zweiten Mal in der siebenjährigen Geschichte des GVS COOLMAN musste die Veranstaltung als Duathlon durchgeführt werden. Dies tat dem Eliterennen, bisher wurden drei nationale Meisterschaften, eine Europameisterschaft sowie ein Weltcup ausgetragen, allerdings keinen Abbruch. Die Weltelite, die sich in der noch jungen Geschichte dieser Sportart primär auf Europa konzentriert, zeigte sich fast vollzählig am Start und bot einen spannenden Rennverlauf. So sorgte auf den ersten 7,5 Kilometer Laufen ein Trio mit David Roderer (Ger), Pavel Brydl (Cze) und Degasperi für das Tempo. Bei den Frauen übernahm nicht wie erwartet die starke Österreicherin Carina Wasle, sondern ihre Landsfrau Maria Penker die Führung. Die amtierende Welt- und Europameisterin Sigrid Mutscheller ließ aber in der ersten Disziplin nichts anbrennen und wechselte mit 22 Sekunden Rückstand auf das Mountainbike, mit dem 20 Kilometer zu absolvieren waren. Dabei war die Rampe an der Kniebishalle fünf Mal zu bewältigen, ein kräftiger böiger Wind und zeitweilige Graupelschauer sorgten zusätzlich für harte Bedingungen. Während bei den Männern David Roderer zwei Runden lang die Akzente an der Spitze setzte und dann in einer größeren Gruppe unterging, übernahm Mutscheller in der zweite Schlaufe die Führung und fuhr einen Vorsprung von 70 Sekunden heraus. Sigrid Mutscheller sechsfache Siegerin Aus der sechsköpfigen Spitzengruppe heraus sicherte sich auf den abschließenden 2,5 Kilometer Laufen Alessandro Degasperi den Sieg vor Alf Roger Holme (Nor) und Daniel Antonioli (Ita). Zwar konnte bei den Frauen Maria Penker noch 25 Sekunden gutmachen, der Tagessieg ging aber zum sechsten Mal an Sigrid Mutscheller. Zuletzt war die Aidlingerin vor fünf Jahren an ihrem Heimrennen von ihrer damaligen großen Konkurrentin Marianne Vlasveld (Ned) geschlagen worden. „Es war hart und es ging bereits im ersten Lauf voll zur Sache“ berichtete die 30-Jährige nach dem Zieleinlauf. „Ich wusste, dass ich nach dem Biken ein Polster brauchte, hatte aber nicht mit einem so großen Vorsprung gerechnet.“ Nach der Heirat taucht der Mädchenname Lang der vierfachen Welt- und fünffachen Europameisterin nun nicht mehr in den Ergebnislisten auf. Die frischgebackene Lehrerin, die sich im Laufen verbessert hat, kann in der laufenden Saison wieder angreifen und wird am kommenden Wochenende im Weltcup in Norwegen sowie in drei Wochen an der EM in Liechtenstein auf Schnee starten.Und als frühere Spitzennachwuchslangläuferin braucht Mutscheller hier weniger Trainingskilometer um ihre Stärken auszuspielen. Richtige Entscheidung für Duathlon Für den Männersieger Degasperi erwies sich das im Duathlonformat ausgetragene Rennen als Vorteil. Der Triathlet ist das Laufen nach dem Radfahren eher gewöhnt als die Wintertriathlonspezialisten. „Nach dem Mountainbiken wusste ich, dass ich gewinnen kann.“ Der als sechstplazierte beste Deutsche David Roderer, der zeitweilig auf dem Bike in Führung lag, beurteilte im nachhinein seine Taktik als „Ich griff an, in der Hoffnung, dass es vielleicht alleine vorne gehen könnte“. Organisationschef Uli Mutscheller zeigte sich trotz der Witterungseinflüsse zufrieden mit der 7. Austragung des GVS COOLMAN Wintertriathlon. „Es gab bei den Ergebnissen keine Überraschungen, es waren die Athleten vorne, die auch sonst an der Spitze sind“, sagte Mutscheller. „Dies bestärkt mich in dem Entscheid, den Wettkampf als Duathlon durchzuführen“. Die milde Witterung und der Sturm Kyrill hatten den Organisatoren einiges Kopfzerbrechen und Mehrarbeit eingebracht. Ohne den Natur- und Kunstschnee musste das Streckenkonzept umgestellt werden, die Orkanböen der Wochenmitte verzögerten den Aufbau. Heftige Winde traten auch am Samstag sowie am Wettkampftag auf, 150 Helfer und Einsatzkräfte sorgten denoch für einen reibungslosen Wettkampfablauf für rund 300 Teilnehmer aus elf Nationen. So versammelten sich einige Hundert Zuschauer und Fans vor der Kniebishalle, um die Athleten auf der attraktiven Streckenführung mit mehreren Runden immer wieder anzufeuern. Weltmeisterschaft 2008 Als weitere Steigerung in der Geschichte des GVS COOLMAN im Schwarzwalddorf Kniebis wird die achte Austragung vom 22. bis 24. Februar 2008 als Wintertriathlon Weltmeisterschaft ausgetragen. Der später in der Wintertriathlon Saison liegende WM-Termin gilt auch am Kniebis als schneesicherer als der bisherige Zeitpunkt Mitte Januar.