Der Norminator macht’s zum zweiten Mal

von René Penno für tri2b.com für tri2b.com | 22.10.2006 um 03:38
Der "Norminator" hat zum wieder zugeschlagen: Normann Stadler gewann nach 2004 zum zweiten Mal den IRONMAN Hawaii. Faris Al-Sultan wiederholte ebenfalls sein Ergebnis von damals und wurde Dritter. Dazwischen war nur Chris McCormack ...

Der größte Triathlon der Welt bleibt weiter in deutscher Hand. Normann Stadler hat am Samstag nach 2004 zum zweiten Mal den IRONMAN Hawaii gewonnen. Nach 8:11:57 Stunden verwies er den Australier Chris McCormack (8:13:10) auf Platz zwei. Vorjahressieger Faris Al-Sultan wurde nach 8:19:05 Stunden Dritter. Bei anfangs regnerischem Wetter drückten die Deutschen dem Rennen wieder den Stempel auf, das bis zum Ende eines der spannendsten war. Es war der Tag des Normann Stadler. Nach seinem Ausscheiden im Vorjahr wollte er es diesmal einmal mehr wissen. "Peter Reid hatte in einem Interview gesagt, ich sei kein guter Läufer. Heute habe ich gezeigt, dass ich auch laufen kann", hatte der "Norminator" einen Grund mehr, als Erster über die Finishline zu laufen. Es wurde ihm aber nicht leicht gemacht. Besonders Chris McCormack saß ihm auf den letzten Kilometern förmlich im Nacken. Immer wieder schaute sich Stadler um. Und das schon, als er noch über fünf Minuten Vorsprung hatte vor dem Australier. Da bereits schien es um den Deutschen geschehen. Der aber wehrte sich, obwohl der Schritt deutlich schwerer wurde. Im Ziel blieben ihm noch 1:03 Minuten Vorsprung vor "Macca", der nur zu gern nach Greg Welch 1994 als zweiter Australier in Hawaii gewonnen hätte. Für ihn reichte es aber auch diesmal nicht, im Ziel brach er vor Erschöpfung fast zusammen. "Ein perfektes Schwimmen" Für Normann Stadler lief es dafür umso besser. "Ich hatte schon ein perfektes Schwimmen", sagte er im Ziel. Auf dem Rad übernahm er nach wenigen Kilometern die Spitze und gab die nicht wieder ab. Bis auf zehn Minuten zog er der starken Konkurrenz, die sich gleich im Pulk versammelt hinter ihm formierte, mit der neuen Rekordzeit auf der Radstrecke von 4:18:23 Stunden (41,86 km/h) davon. Dieser Vorsprung schien, mit Blick auf die läuferischen Qualitäten eines McCormack, Al-Sultan oder Brown, aber eher knapp. Knapp wurde es zwar, aber Normann Stadler hat es letztendlich wieder allen gezeigt. Er blieb vom Pech verschont und gewann. So einfach ist das für ihn. Viel länger hätte das Rennen aber nicht sein dürfen. Denn Chris McCormack holte besonders auf der zweiten Hälfte des Marathon zusehends auf und verkürzte den Rückstand erst auf fünf Minuten, dann auf vier, bis es nur noch 1:30 Minuten waren und auch Stadler unruhig zu werden schien. Mit der Marathonzeit von 2:46 Stunden war Macca am Ende bis auf gut eine Minute an Stadler dran. Aber eben nur bis auf eine Minute. "...ich werde mich für die Siegerehrung rasieren." In McCormacks Sog, aber noch mit deutlichen sechs Minuten Rückstand auf den Australier, wurde auch Faris Al-Sultan immer schneller. Zuerst löste er sich aus der Gruppe um Luke Bell und Cameron Brown, die am Ende Siebter und Achter wurden, und machte sich dann auf die Verfolgung von Stadler und McCormack. Am Ende konnte er fast schon locker ins Ziel laufen. Wie bei Stadler´s Sieg vor zwei Jahren auch diesmal wieder als Dritter. "Ich freue mich, dass es vorbei ist und nächstes Jahr komme ich wieder und bin top vorbereitet. ... und ich werde mich für die Siegerehrung rasieren", war der Titelverteidiger im Ziel bereits wieder zum Scherzen aufgelegt.