DTU: Athleten fordern Blutkontrollen im Training

von DTU/Martin Bentele für tri2b.com | 08.12.2006 um 20:03
Beim jährlichen Forum des deutschen Triathlonsports gab es am Mittwoch in Frankfurt reichlich Gesprächsstoff. Zum Nikolaustreffen kamen Veranstalter, Athleten und Funktionäre und diskutierten über die Doping-Situation ...

Beim jährlichen Forum des deutschen Triathlonsports gab es am Mittwoch in Frankfurt reichlich Gesprächsstoff. Vertreter der Deutschen Triathlon Union, Spitzenathleten der Langstrecke, die Veranstalter von Ironman Germany und Challenge Roth sowie Vertreter der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA nutzen das so genannte Nikolaustreffen vor allem, um die Zukunft des Doping-Kontrollsystem im deutschen Triathlonsport zu diskutieren. Zwei Jahre nach der Schaffung des Elitepasses sind sich Deutsche Triathlon Union (DTU), Spitzenathleten der Langstrecke, Veranstalter von Frankfurt (Ironman Germany) und Roth (Deutsche Meisterschaften und Team Challenge) sowie Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) einig, dass sich die Integration der Langstreckenathleten in das Anti-Doping-Kontrollsystem bewährt hat. „Mit dem Elitepass haben wir Zeichen für die Glaubwürdigkeit unserer Sportart gesetzt. Durch die nun zusätzlich unangemeldeten Trainingskontrollen, die von den Athleten mitfinanziert werden, nimmt die Sportart Triathlon eine Vorreiterrolle im Antidopingkampf ein. Wir werden weiterhin versuchen, dieses System als internationalen Standard zu verankern“, sagte DTU-Präsident Dr. Klaus Müller-Ott am Mittwoch, den 6. Dezember 2006 in Frankfurt. NADA-Vertreter Matthias Blatt bestätigte, dass die DTU mit der Anzahl der Trainingskontrollen zu den am meisten getesteten olympischen Verbänden in Deutschland gehört. Im vergangenen Jahr wurden etwa 300 Kontrollen bei deutschen Triathleten im In- und Ausland durchgeführt. Auch die internationale Zusammenarbeit zwischen WADA, den internationalen Verbänden und der NADA, verbessere die Qualität der Kontrollen. Blatt wies zudem darauf hin, dass im Jahr 2007 von der NADA verstärkt mit Blutkontrollen gerechnet werden müsse. Stärkeres Eingreifen der Staatsgewalt gefordert Die Spitzenathleten begrüßten diese Entwicklung und forderten die baldige Weiterentwicklung des Elitepass-Systems. Olaf Sabatschus, Sprecher der Athleten sagte: „Die richtige Perspektive wird die schnellstmögliche Durchführung und Ausdehnung von Blutkontrollen beim Triathlon sein, analog zu anderen Sportarten wie dem Skilanglauf.“ Hierzu müsse die NADA angemessen finanziell ausgestattet werden. Zur Bekämpfung und Offenlegung des Dopinghandels im Sport forderten die Spitzenathleten ein stärkeres Eingreifen der Staatsgewalt. Die Vertreter der beiden großen Langdistanz-Rennen in Deutschland betonten ihre Solidarität mit Athleten und DTU im Anti-Doping-Kampf. Felix Walchshöfer (Team Challenge Roth) und Kai Walter (Ironman Germany Frankfurt) werden bei ihren Wettkämpfen Preisgeld an deutsche Athleten weiterhin nur in Verbindung mit dem Elitepass auszahlen. Die von der DTU zusammen mit den beiden Veranstaltern gegründete Deutsche Triathlon Stiftung hat ihre Arbeit, die besonders auf die Förderung der Nachwuchsarbeit auf der Langstrecke ausgerichtet ist, in diesem Jahr aufgenommen. Kai Walter hob die Bedeutung der Stiftung für die deutschen Ironman-Veranstalter hervor, was durch ein besonderes finanzielles Engagement belegt werde. In Kürze werden die von der Deutschen Triathlon Stiftung für Fördermaßnahmen 2007 vorgesehenen Athleten benannt.