Rücktritt: Ironman-Chef Andrew Messick nimmt seinen Hut

von tri2b.com | 07.07.2023 um 08:22
Der CEO der Ironman Group Andrew Messick wird noch im Jahr 2023 seinen Platz an der Spitze des weltweiten Ausdauersport-Veranstalters räumen. Seit dem Jahr 2011 hatte Messick die Ironman Group geführt. Ob der Rücktritt mit den aktuellen Geschehnissen und der massiven Kritik an Ironman zu tun hat, ist nicht näher bekannt.

„Der CEO der IRONMAN Group zu sein war die berufliche Ehre meines Lebens – die bedeutungsvollste und zielgerichteteste Arbeitserfahrung, die ich je gemacht habe – und ich bin voller Dankbarkeit für die Unterstützung meiner Teammitglieder, unserer Partner und der Athletengemeinschaft in den letzten 12 Jahren“, sagte der US-Amerikaner. „Ich habe für diesen Job mein Bestes gegeben und mein Leben wurde durch die Gelegenheit bereichert, unglaubliche Veranstaltungen aufzubauen, Mitglieder der Sportlergemeinschaft aus der ganzen Welt kennenzulernen und eine unglaublich engagierte Gruppe von Kollegen zu leiten.“ so Messick in der offiziellen Ironman-Pressemitteilung, der nach der Ernennung eines neuen CEO in den Vorstand wechselt und weiter Anteilseigner bleiben wird. 

Heftige Kritik an Ironman – Messick gesteht Fehler ein

Am vergangenen Sonntag war Messick beim Ironman Frankfurt vor Ort und zusammen mit Oliver Schiek live beim hr-Fernsehen zu Gast. Im Gespräch mit hr-Kommentator Dirk Froberg und Experte Sebastian Kienle gestand Messick erstmals Fehler im Zusammenhang mit dem tragischen Unfall beim Ironman Hamburg ein. Das Eingeständnis bezog sich auf die Fortführung des Livestreams und die Löschung von Kommentaren bzw. die Einstellung der Kommentar-Funktion. Ironman hatte nach dem folgenschweren Unfall und dem tragischen Tod eines Medien-Motorradfahrers seinen Livestream weiterlaufen lassen und den Unfall verschwiegen.

Ebenfalls stark unter Druck geriet Messick vor allem durch die Neuausrichtung der Ironman WM mit den getrennten Männer- und Frauenwettbewerben zwischen Nizza und Kona/Hawaii. Diese Regelung soll für die nächsten vier Jahre Bestand haben. Allerdings zeichnet sich schon jetzt ab, dass die Nachfrage der Altersklassen-Athletinnen und -Athleten nach den zuvor so begehrten Quali-Slots rapide zurückgeht.

In der zwölfjährigen Amtszeit von Andrew Messick wuchs die Anzahl der weltweiten Ironman Rennen von 25 auf 44 an. Außerdem wurde das ursprüngliche System der Lizenzvergabe eingestellt und Ironman übernahm selbst mit seinen kontinentalen Töchtergesellschaften die Rennen. Neben dem Triathlon griff Ironman in diesen Jahren auch andere Geschäftsfelder auf. So kamen die UMTB Traillauf-Serie, die Haute Route Roadbike-Serie, die MTB Epic Series und die Rock´n Roll Straßenlauf-Serie dazu

Außerdem wechselte Ironman in Messicks Amtszeit zweimal den Eigentümer. 2015 wurde Ironman vom bisherigen Eigentümer Providence Equity Partner an die Dalian Wanda Group verkauft. 2020, als zunächst die PTO mit dem Investor Crankstart ein Kaufangebot abgab, kam das US-Medienunternehmen Advance Publications zum Zug.