Allgäu Triathlon: Boris Stein und Bianca Steurer siegen beim Jubiläum

von H. Eggebrecht für tri2b.com für tri2b.com | 21.07.2012 um 16:32
Boris Stein von der RSG Montabaur und die Österreicherin Bianca Steurer haben die Jubiläumsausgabe des 30. Int. Allgäu Triathlon über die Mitteldistanz (2 km Schwimmen, 80 km Radfahren, 20 km Laufen gewonnen. Mitfavorit Daniel Unger stieg nach einer umstrittenen Zeitstrafe vorzeitig vom Rad ...

Boris Stein von der RSG Montabaur und die Österreicherin Bianca Steurer haben die Jubiläumsausgabe des 30. Int. Allgäu-Triathlon über die Mitteldistanz (2 km Schwimmen, 80 km Radfahren, 20 km Laufen) gewonnen. Stein (Siegerzeit 3:53:35 Stunden) gewann dabei zugleich den DM-Titel mit großem Vorsprung vor dem Wolfsburger Daniel Wienbreier (4:02:37) und Markus Unsleber (4:02:38) aus Würzburg, die Hand in Hand ins Ziel im Auwald-Sportstadion liefen. Bei den Frauen ging der DM-Sieg an die Tageszweite Eva Böhrer (4:30:08) aus Wiesbaden.Zur Bildergalerie aus Immenstadt ...Den Aufreger des Tages gab es um Daniel Unger, ITU-Weltmeister von 2007: Der Bad Saulgauer kam an der Spitze mit dem Griesheimer Philip Balke aus dem Großen Alpsee. Mehrmals wechselten die beiden auf dem Rad die Führung, bis Unger von einem Kampfrichter eine 4-Minuten Zeitstrafe aufgebrummt bekam. Die Zeitstrafe wurde gegen den Olympia-Sechsten von 2008 wegen Missachtung der Winschattenbox (10x3m) ausgesprochen. Unger beendete darauf hin völlig entnervt das Rennen. „Ich will damit ein Zeichen setzen. Denn die Zeitstrafe war absolut ungerechtfertigt. Das kann ich nicht akzeptieren“, erklärte der 34-jährige Triathlonprofi. „Ich hätte den Rückstand eventuell noch aufholen können. Aber es kann nicht sein, dass Amateur-Kampfrichter uns Sportlern durch unsinnige Entscheidungen das ganze Wettkampfwochenende versauen. Hier muss sich was ändern“, so Unger in einer Pressemeldung des Veranstalters.

Rainman Stein liebt Nässe und Kälte

Danach war der Weg frei für Boris Stein. Der 27-Jährige übernahm bei teils heftigen Regenschauern und kühlen Temperaturen um 13 Grad auf dem Rad die Führung und baute diese bis Radziel deutlich aus. Auf den abschließenden 20 Laufkilometern reichte Stein die viertbeste Laufzeit des Tages zum überlegenen Sieg. „Heute waren die Bedingungen durch die kühlen Temperaturen und den Regen wie für mich gemacht, denn mir kommt schlechtes Wetter generell entgegen und das hat heute mit den Ausschlag gegeben“, erklärte der neue Deutsche Meister über die Triathlon-Mitteldistanz nach seinem Erfolg im Auwald-Sportstadion. „Die erste Garde war zwar nicht am Start, trotzdem ist der DM-Titel ein Traum. Mein nächstes Ziel ist der Ironman 70.3 in Wiesbaden, die Strecke kommt mir auf dem Rad ebenfalls sehr entgegen. Da will ich auch wieder voll angreifen.“

Damenrennen: Mutige Steurer entführt die Sieger-Kuhschelle nach Vorarlberg

Bei den Frauen war das Rennen am Ende fest in der Hand von Bianca Steurer. Die Vorjahreszweite übernahm in der zweiten Radrunde nach der Durchfahrt am berüchtigten Kalvarienberg die Führung von der jungen Lena Berlinger. Siegessicher war sich die mutige Vorarlbergerin ("Ich bin kein Angsthase, ich riskier auf dem Rad ziemlich viel“) allerdings erst nach der Hälfte der Laufstrecke. „Beim Laufen hab ich am Wendepunkt den Vorsprung überprüft und man hat mir zugerufen, dass ich ihn ausgebaut habe nach 10 Kilometern, da war ich mir schon sicher, dass es reichen kann. Aber der letzte Kilometer hier rein ins Stadion war echt hart. Ich hatte gedacht, ich komm nicht mehr ins Ziel“, so die überlegene Siegerin (4:25:54) gegenüber tri2b.com. Gut vier Minuten später durchriss Eva Böhrer als DM-Siegerin das Zielband. „Das ist mein erster großer Titel. Die Bianca war super drauf heute. Da muss ich meinen Hut vor ziehen. Ich hab das Rennen heute wohl schon beim Schwimmen verloren“, so die vom DM-Titel sichtlich überraschte Böhrer, die allerdings etwas mit ihrer Schwimmleistung haderte und wegen der sehr kühlen Temperaturen von „nicht einfachen Bedingungen" sprach. Dritte wurde die ehemalige Deutsche Marathonmeisterin Julia Viellehner, die sich Dank der besten Laufzeit aller Frauen noch vom Zwischenrang zehn bis aufs Podest nach vorne schieben konnte.Insgesamt waren 900 Teilnehmer bei der Traditionsveranstaltung im Allgäu gestartet. Neben der Mitteldistanz fand auch der Allgäu Olympic über die olympische Kurzdistanz (1,5/42/10) statt, hier gewannen Lokalmatador Lukas Schüßler (Immenstadt, 2:10:49) und Stefanie Schmölz (Obergünzburg, 2:44:10).